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ACTH-Biomarker: Diagnose & Kontrolle der Nebennierenfunktion

ACTH (adrenocorticotropes Hormon) ist ein zentraler Biomarker in der Labormedizin zur Bewertung der Hypophysen-Nebennieren-Achse und Nebennierenrindenfunktion. Die ACTH-Diagnostik unterstützt die Abklärung von Morbus Cushing, Addison-Krankheit und Hypophyseninsuffizienz und ist essenziell, um Cortisol-Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen und gezielt zu therapieren.

Referenzbereich

7.2 - 63.3

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte des adrenocorticotropen Hormons (ACTH) im Blut sind ein Hinweis auf eine gesteigerte Hypophysenstimulation der Nebennierenrinde, meist als Reaktion auf eine verminderte Kortisolproduktion (Hypokortisolismus). Pathophysiologisch liegt häufig eine Nebennierenrindeninsuffizienz (z. B. Morbus Addison) vor, bei der die Nebennieren nicht ausreichend Kortisol produzieren und dadurch über Rückkopplung die Hypophyse vermehrt ACTH ausschüttet, um die Kortisolsynthese anzuregen[1][2][5].

Alternativ kann ein ACTH-produzierender Tumor in der Hypophyse (morbus Cushing) oder seltener ein ektoper ACTH-produzierender Tumor außerhalb der Hypophyse (z. B. Lungen
oder Pankreastumor) zu erhöhten Werten führen, was zu einem Überangebot an Kortisol mit den typischen Cushing-Symptomen führt[1][4].

Klinisch sind bei erhöhtem ACTH entsprechend Zeichen einer Nebenniereninsuffizienz wie Müdigkeit, Schwäche, Hypotonie oder bei einem ACTH-überproduzierenden Tumor Symptome eines Hyperkortisolismus wie Stammfettsucht, Muskelschwäche und Hautveränderungen typisch[1].

Zur weiteren Abklärung werden neben der Bestimmung von Kortisol im Serum und Urin bildgebende Verfahren zur Tumorsuche und dynamische Tests wie der Dexamethason-Hemmtest empfohlen, um die Ursachen abzugrenzen und die Verschaltung im Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-System zu beurteilen[1][2].

Therapeutisch richtet sich die Behandlung bei Nebenniereninsuffizienz auf eine lebenslange Hormonersatztherapie mit Glukokortikoiden, während bei Tumoren eine operative Entfernung oder medikamentöse Therapie indiziert ist[1][2].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Stress und Belastung

Stress und Belastung

Extreme körperliche oder psychische Belastungen können die ACTH-Werte beeinflussen.

Medikamente und Substanzen

Medikamente und Substanzen

Besonders Kortisonpräparate und übermäßiger Alkoholkonsum wirken sich auf die ACTH-Werte aus.

Genetische und hormonelle Faktoren

Genetische und hormonelle Faktoren

Hormone

Hormonelle Schwankungen, genetische Erkrankungen oder Kälteexposition können ACTH-Abweichungen verursachen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Gesunde Lebensweise

Gesunde Lebensweise

Halten Sie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und einen maßvollen Alkoholkonsum ein.

Ergebniserklärung

Erhöhte Werte des adrenocorticotropen Hormons (ACTH) im Blut sind ein Hinweis auf eine gesteigerte Hypophysenstimulation der Nebennierenrinde, meist als Reaktion auf eine verminderte Kortisolproduktion (Hypokortisolismus). Pathophysiologisch liegt häufig eine Nebennierenrindeninsuffizienz (z. B. Morbus Addison) vor, bei der die Nebennieren nicht ausreichend Kortisol produzieren und dadurch über Rückkopplung die Hypophyse vermehrt ACTH ausschüttet, um die Kortisolsynthese anzuregen[1][2][5].

Alternativ kann ein ACTH-produzierender Tumor in der Hypophyse (morbus Cushing) oder seltener ein ektoper ACTH-produzierender Tumor außerhalb der Hypophyse (z. B. Lungen• oder Pankreastumor) zu erhöhten Werten führen, was zu einem Überangebot an Kortisol mit den typischen Cushing-Symptomen führt[1][4].

Klinisch sind bei erhöhtem ACTH entsprechend Zeichen einer Nebenniereninsuffizienz wie Müdigkeit, Schwäche, Hypotonie oder bei einem ACTH-überproduzierenden Tumor Symptome eines Hyperkortisolismus wie Stammfettsucht, Muskelschwäche und Hautveränderungen typisch[1].

Zur weiteren Abklärung werden neben der Bestimmung von Kortisol im Serum und Urin bildgebende Verfahren zur Tumorsuche und dynamische Tests wie der Dexamethason-Hemmtest empfohlen, um die Ursachen abzugrenzen und die Verschaltung im Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-System zu beurteilen[1][2].

Therapeutisch richtet sich die Behandlung bei Nebenniereninsuffizienz auf eine lebenslange Hormonersatztherapie mit Glukokortikoiden, während bei Tumoren eine operative Entfernung oder medikamentöse Therapie indiziert ist[1][2].

Quellen

  • https://www.praktischarzt.de/untersuchungen/blutuntersuchung/blutwerte/acth/(Link)
  • https://www.netdoktor.de/laborwerte/acth/(Link)
  • https://www.apotheken-umschau.de/diagnose/laborwerte/acth-das-adrenocorticotrope-hormon-740759.html(Link)
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Adrenocorticotropin(Link)
  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/hormone-tumormarker/labor-acth1.html(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Abschnitt 1: Was ist ACTH und welche Rolle spielt es im Körper? ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) ist ein Peptidhormon, das in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet wird. Es steuert die Cortisolproduktion in der Nebennierenrinde und reguliert so essenzielle Prozesse wie den Stressstoffwechsel, die Immunabwehr und den Blutzuckerspiegel. Die Ausschüttung von ACTH folgt dem circadianen Rhythmus: Morgens sind die Werte am höchsten, abends deutlich niedriger. Zusammen mit Cortisol bildet ACTH die zentrale Achse der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse). Abschnitt 2: Diagnostische Bedeutung des ACTH-Werts Der ACTH-Wert im Blut ist ein wichtiger Laborparameter zur Beurteilung der HPA-Achse und hilft, Störungen der Nebennierenrindenfunktion abzuklären. In der Labormedizin dient die ACTH-Bestimmung vor allem der Differenzialdiagnose zwischen primären und sekundären Nebenniereninsuffizienzen sowie der Abklärung eines Cushing-Syndroms. In Kombination mit der gleichzeitigen Cortisolmessung lassen sich zentrale von peripheren Hormonstörungen unterscheiden. Abschnitt 3: Erhöhte und erniedrigte ACTH-Werte • Erhöhtes ACTH: typisch bei primärer Nebennierenrindeninsuffizienz (Morbus Addison), da ausfallende Cortisolrückkopplung die Hypophyse zur vermehrten ACTH-Produktion anregt. Auch bei ektopen ACTH-Syndromen (z. B. bei Tumoren der Lunge) oder Stressreaktionen kann ACTH höher sein. • Erniedrigtes ACTH: findet sich bei sekundärer oder tertiärer Nebenniereninsuffizienz durch Hypophysen- oder Hypothalamusfunktionsstörungen, beim Cushing-Syndrom mit tumorbedingter Cortisolüberproduktion oder nach längerem exogenem Glukokortikoidgebrauch. Abschnitt 4: Wann wird ein ACTH-Test typischerweise angeordnet? Ein ACTH-Test wird vor allem bei folgenden klinischen Verdachtsmomenten empfohlen: - Symptome einer Nebenniereninsuffizienz (muskuläre Schwäche, Gewichtsverlust, Hyperpigmentierung, Hypotonie) - Verdacht auf Cushing-Syndrom (z. B. Gewichtszunahme, Stammfettsucht, Hypertonie, Hautveränderungen) - Abklärung unerklärter Müdigkeit und Konzentrationsschwäche - Kontrolle bei bekannter Hypophysen- oder Nebennierenerkrankung Die Blutentnahme sollte morgens (idealerweise zwischen 7 und 9 Uhr) erfolgen, um den physiologischen Tagesgang zu berücksichtigen. Abschnitt 5: Interpretation der ACTH-Ergebnisse Die Referenzbereiche variieren je nach Labor, üblicherweise liegen die ACTH-Normwerte im Morgenblut zwischen 10 und 60 pg/ml. Bei Grenzwertbefunden oder klinischer Diskrepanz empfiehlt sich die gleichzeitige Cortisolbestimmung und gegebenenfalls ein Stimulationstest (z. B. Synacthen-Test) oder Hemmtest (Low-Dose-Dexamethason-Test). - Hoher ACTH-Wert plus niedriges Cortisol → primäre Nebenniereninsuffizienz - Niedriger ACTH-Wert plus hohes Cortisol → Cushing-Syndrom mit zentraler Ursache - Niedriger ACTH-Wert plus niedriges Cortisol → sekundäre/tertiäre Nebenniereninsuffizienz Eine sorgfältige Befundbesprechung mit dem behandelnden Arzt oder Endokrinologen ist entscheidend, um Diagnose und Therapie optimal abzustimmen.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeuten erhöhte ACTH-Werte im Blut?

Erhöhte ACTH-Werte deuten meist auf eine Überproduktion des Hormons durch die Hirnanhangsdrüse hin oder auf eine Nebenniereninsuffizienz, bei der das Feedback nicht greift. Ursachen können Morbus Addison, Cushing-Syndrom oder ein ACTH-produzierender Tumor sein. Werte oberhalb des Referenzbereichs sollten immer in Verbindung mit Kortisolbestimmungen und klinischen Befunden bewertet werden, um die genaue Ursache abzuklären.

Was können erniedrigte ACTH-Werte im Blut bedeuten?

Niedrige ACTH-Werte lassen auf eine Überfunktion der Nebennierenrinde (z. B. beim Cushing-Syndrom durch Eigenproduktion von Kortisol) oder eine Störung der Hirnanhangsdrüse (sekundäre Nebenniereninsuffizienz) schließen. Ursachen sind Tumoren im Hypophysenbereich, Langzeit-Glukokortikoidtherapie oder Entzündungen. Eine umfassende Diagnostik mit Bildgebung und weiteren Hormontests ist zur Abklärung erforderlich.

Wie wird der ACTH-Test durchgeführt und wie bereite ich mich darauf vor?

Der ACTH-Test erfolgt meist als Blutentnahme am frühen Morgen (zwischen 7 und 9 Uhr), da der Hormonspiegel dann am höchsten ist. Vorab sollten Sie mindestens acht Stunden nüchtern bleiben und Stress sowie anstrengende körperliche Aktivitäten vermeiden. Informieren Sie Ihren Arzt über alle Medikamente, da manche Präparate die Werte beeinflussen können.

Welche Symptome können bei erhöhtem oder erniedrigtem ACTH auftreten?

Erhöhte ACTH-Werte äußern sich häufig durch Müdigkeit, Muskelschwäche, Gewichtsverlust, Hautveränderungen und niedrigen Blutdruck. Bei erniedrigtem ACTH dominieren Symptome wie Gewichtszunahme, Bluthochdruck, Blutzuckeranstieg, Wassereinlagerungen und Stimmungsschwankungen. Die Beschwerden variieren je nach Grunderkrankung und sollten stets in fachärztlicher Abklärung beurteilt werden.

Wie kann ich meine ACTH-Werte verbessern und wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Eine Normalisierung des ACTH-Spiegels erfolgt über gezielte Behandlung der Grunderkrankung – beispielsweise Stressmanagement, ausgewogene Ernährung und Bewegung unterstützen die Hormonbalance. Bei unerklärlicher Müdigkeit, Gewichtsveränderungen oder Blutdruckschwankungen sollten Sie zeitnah einen Endokrinologen oder Hausarzt konsultieren. Frühzeitige Diagnostik verhindert chronische Folgeschäden.