Albumin im Blut: Bedeutung, Normwerte & Diagnostik
Albumin ist ein in der Labormedizin essenzieller Biomarker und Hauptprotein im Blutserum, das im Bluttest zur Beurteilung von Leberfunktion, Nierenfunktion und Ernährungsstatus dient. Abweichende Serumalbuminwerte können auf Leberzirrhose, Niereninsuffizienz oder chronische Entzündungen hinweisen und sind daher ein wichtiger Parameter in der Labordiagnostik und Therapiekontrolle.
Referenzbereich
35 - 52
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Ursachen können eine verminderte Albuminsynthese bei Lebererkrankungen wie entgleister Leberzirrhose, akuter Hepatitis oder toxischer Leberschädigung sein, da die Leber das Albumin produziert.
Alternativ können vermehrte Verluste von Albumin über die Niere (z. B. nephrotisches Syndrom) oder den Gastrointestinaltrakt (exsudative Enteropathien) vorliegen. Auch Mangelernährung, Verbrennungen, exsudative Hauterkrankungen, Flüssigkeitsüberschuss (z. B. durch Infusionen oder Schwangerschaft) sowie fortgeschrittene Krebserkrankungen oder selten erblicher Albuminmangel können zu niedrigen Werten führen.
Klinisch sind niedrige Albuminwerte ein Warnzeichen für schwere Grunderkrankungen und können auch die Prognose negativ beeinflussen; daher sind bei Nachweis weiterer diagnostische Schritte wie Sonografie der Leber, Nierenfunktionsprüfung und eventuell Biopsien angezeigt, um die Ursache gezielt zu behandeln und den Albuminmangel zu korrigieren.
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Erhöhte Albuminwerte im klinischen Kontext sind abhängig vom untersuchten Kompartiment zu bewerten. Im Blutserum deutet ein scheinbar erhöhter Albuminspiegel meist auf eine Dehydratation hin, da der relative Proteingehalt durch Volumenmangel ansteigt, während absolute Erhöhungen selten sind und oft analytische Fehler darstellen.
Pathophysiologisch relevant sind vor allem erhöhte Albuminurie-Werte (über 30 mg/d im 24h-Sammelurin oder AKR >30 mg/g Kreatinin), die auf eine glomeruläre Filtrationsstörung hinweisen: Hier kommt es durch endotheliale Schädigung (z.B. bei Diabetes oder Hypertonie) zum Verlust der negativen Ladungsselektivität der Basalmembran, was Albumin-Durchtritt begünstigt.
Klinisch weist eine persistierende Mikroalbuminurie auf frühe Nierenschäden hin, während Makroalbuminurie (≥300 mg/d) eine manifeste Niereninsuffizienz oder ein nephrotisches Syndrom anzeigen kann.
Im Liquor spiegelt ein erhöhter Albumin-Quotient (Liquor/Serum) eine Störung der Blut-Hirn-Schranke wider, wie bei Meningitis, Guillain-Barré-Syndrom oder zerebralen Ischämien.
Diagnostisch sind bei Albuminurie wiederholte Messungen, Nierenfunktionstests und die Ursachenabklärung (Blutzucker, RR, Autoantikörper) indiziert, im Liquor weitere Liquoranalysen und Bildgebung (MRT/CT).
Therapeutisch stehen bei Nierenbeteiligung RAAS-Hemmer und Stoffwechselkontrolle, bei neurologischen Ursachen die Grunderkrankungsbehandlung im Vordergrund.
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft kann es aufgrund des erhöhten Blutvolumens und der veränderten Nährstoffversorgung zu einem relativen Albuminmangel kommen.

Proteinarme Ernährung
Unzureichende Nährstoffaufnahme, besonders von Proteinen, kann zu einem Mangel an Albumin führen.

Flüssigkeitsmangel / Dehydrierung
Dehydrierung kann zu einem Anstieg des Albuminspiegels führen, da das Blutvolumen abnimmt und Albumin konzentrierter wird.

Vegetarische Ernährung
Vegetarische Ernährungsweisen können, wenn sie nicht ausgewogen sind, zu einem Proteinmangel und damit zu niedrigen Albuminwerten führen.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Regelmäßige Überwachung
Lass Deine Albumin-Werte regelmäßig überwachen, besonders wenn Du bereits an Leber- oder Nierenerkrankungen leidest; normale Werte liegen zwischen 3,5 und 5,5 g/dL.

Verzicht auf Alkohol
Alkohol kann die Symptome einer Hypoalbuminämie (niedriger Albumin-Spiegel) verschlimmern, daher solltest Du bei niedrigen Albumin-Werten auf alkoholische Getränke verzichten.

Ärztliche Beratung bei Symptomen
Suche sofort ärztliche Hilfe, wenn Du Symptome wie Schwellungen (besonders an Beinen und Knöcheln), Müdigkeit, Schwäche oder Kurzatmigkeit bemerkst, da diese auf einen niedrigen Albumin-Spiegel hindeuten können und unbehandelt zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen können.
Ergebniserklärung
Niedrige Albuminwerte im Blut (Hypoalbuminämie) weisen meist auf eine Störung des Protein• und Flüssigkeitshaushalts hin und haben eine wichtige diagnostische Bedeutung im klinischen Kontext.
Ursachen können eine verminderte Albuminsynthese bei Lebererkrankungen wie entgleister Leberzirrhose, akuter Hepatitis oder toxischer Leberschädigung sein, da die Leber das Albumin produziert.
Alternativ können vermehrte Verluste von Albumin über die Niere (z. B. nephrotisches Syndrom) oder den Gastrointestinaltrakt (exsudative Enteropathien) vorliegen. Auch Mangelernährung, Verbrennungen, exsudative Hauterkrankungen, Flüssigkeitsüberschuss (z. B. durch Infusionen oder Schwangerschaft) sowie fortgeschrittene Krebserkrankungen oder selten erblicher Albuminmangel können zu niedrigen Werten führen.
Pathophysiologisch führt der Albuminmangel zu einer Abnahme des kolloidosmotischen Drucks im Gefäßsystem, was Ödeme und Flüssigkeitsansammlungen begünstigt. Differentialdiagnostisch müssen Leberfunktionstests, Urin• und Stuhluntersuchungen sowie Ernährungsstatus überprüft werden, um zwischen Synthesedefizit, Verlust oder Verteilungsstörungen zu unterscheiden.
Klinisch sind niedrige Albuminwerte ein Warnzeichen für schwere Grunderkrankungen und können auch die Prognose negativ beeinflussen; daher sind bei Nachweis weiterer diagnostische Schritte wie Sonografie der Leber, Nierenfunktionsprüfung und eventuell Biopsien angezeigt, um die Ursache gezielt zu behandeln und den Albuminmangel zu korrigieren.
Erhöhte Albuminwerte im klinischen Kontext sind abhängig vom untersuchten Kompartiment zu bewerten. Im Blutserum deutet ein scheinbar erhöhter Albuminspiegel meist auf eine Dehydratation hin, da der relative Proteingehalt durch Volumenmangel ansteigt, während absolute Erhöhungen selten sind und oft analytische Fehler darstellen.
Pathophysiologisch relevant sind vor allem erhöhte Albuminurie-Werte (über 30 mg/d im 24h-Sammelurin oder AKR >30 mg/g Kreatinin), die auf eine glomeruläre Filtrationsstörung hinweisen: Hier kommt es durch endotheliale Schädigung (z.B. bei Diabetes oder Hypertonie) zum Verlust der negativen Ladungsselektivität der Basalmembran, was Albumin-Durchtritt begünstigt.
Klinisch weist eine persistierende Mikroalbuminurie auf frühe Nierenschäden hin, während Makroalbuminurie (≥300 mg/d) eine manifeste Niereninsuffizienz oder ein nephrotisches Syndrom anzeigen kann.
Im Liquor spiegelt ein erhöhter Albumin-Quotient (Liquor/Serum) eine Störung der Blut-Hirn-Schranke wider, wie bei Meningitis, Guillain-Barré-Syndrom oder zerebralen Ischämien.
Diagnostisch sind bei Albuminurie wiederholte Messungen, Nierenfunktionstests und die Ursachenabklärung (Blutzucker, RR, Autoantikörper) indiziert, im Liquor weitere Liquoranalysen und Bildgebung (MRT/CT).
Therapeutisch stehen bei Nierenbeteiligung RAAS-Hemmer und Stoffwechselkontrolle, bei neurologischen Ursachen die Grunderkrankungsbehandlung im Vordergrund.
Quellen
- •https://www.oska-health.com/blog/albumin(Link)
- •https://www.netdoktor.de/laborwerte/albumin/(Link)
- •https://www.praktischarzt.de/untersuchungen/blutuntersuchung/blutwerte/albumin-werte-und-bedeutung/(Link)
- •https://flexikon.doccheck.com/de/Hypoalbumin%C3%A4mie(Link)
- •https://www.teleclinic.com/laborwert/albumin/(Link)
- •https://flexikon.doccheck.com/de/Albumin(Link)
- •https://www.apollohospitals.com/de/diagnostics-investigations/urine-albumin-creatinine-ratio(Link)
Ausführliche Informationen
Häufig gestellte Fragen
Was bedeuten erniedrigte oder erhöhte Albumin-Werte im Blut?
Ein erniedrigter Albumin-Wert (Hypoalbuminämie) kann auf Lebererkrankungen, Nierenprobleme, Mangelernährung oder chronische Entzündungen hinweisen. Werte über dem Normbereich (Hyperalbuminämie) sind selten und deuten meist auf Dehydratation oder stark verlustarme Proteinaufnahme hin. Da Albumin als Transportprotein und Puffer im Blut dient, spiegeln Abweichungen oft systemische Erkrankungen wider. Eine genaue Diagnose erfordert weitere Labor- und Bildgebungsbefunde sowie ärztliche Abklärung der Ursachen.
Wie wird der Albumin-Bluttest durchgeführt?
Der Albumin-Test erfolgt in der Regel über eine Blutentnahme aus der Armvene. Üblicherweise wird nüchtern (8–12 Stunden vor Test) Blut abgenommen, um Einfluss durch kürzliche Nahrungsaufnahme zu minimieren. Eine Arbeitsprobe wird ins Labor geschickt, wo mittels Photometrie oder automatisierter Elektrochemie der Albumingehalt bestimmt wird. Das Untersuchungsergebnis liegt meist innerhalb von 24–48 Stunden vor und wird dann durch den Arzt interpretiert.
Wie kann ich meinen Albumin-Wert auf natürliche Weise verbessern?
Eine ausgewogene Eiweißzufuhr (z. B. mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte), ausreichend Kalorien sowie eine gute Flüssigkeitsbilanz fördern die Albuminsynthese in der Leber. Bei Mangelzuständen achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten mit hochwertigen Proteinen. Chronische Entzündungen oder Nierenerkrankungen sollten ärztlich abgeklärt und behandelt werden, da sie den Abbau von Albumin erhöhen können. Stressreduktion und moderates Ausdauertraining unterstützen außerdem eine gesunde Stoffwechsellage.
Welche Symptome können auf abweichende Albumin-Werte hinweisen?
Niedrige Albumin-Werte äußern sich häufig in Ödemen, insbesondere an Beinen und Händen, sowie genereller Müdigkeit und Muskelschwäche. Bei starkem Proteinverlust kann es zu Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum (Aszites) kommen. Sehr hohe Werte werden kaum symptomatisch, können jedoch mit Durst und Konzentrationsschwierigkeiten bei Dehydratation einhergehen. Da Symptome unspezifisch sind, ist eine Laboruntersuchung entscheidend, um den Albuminstatus zu klären.
Wann sollte ich bei abweichenden Albumin-Werten einen Arzt aufsuchen?
Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn der Albumin-Wert deutlich außerhalb des Referenzbereichs liegt, insbesondere in Kombination mit Ödemen, unerklärlichem Gewichtsverlust, Müdigkeit oder Gelbsucht. Auch bei chronischen Erkrankungen wie Leberzirrhose, Niereninsuffizienz oder nach längerem Fieber ist eine Kontrolle sinnvoll. Frühzeitige Abklärung ermöglicht eine gezielte Behandlung der Grunderkrankung und verhindert Komplikationen. Immer ärztlichen Rat einholen, bevor Sie eigene Maßnahmen starten.