Androstendion im Labor: Werte, Bedeutung & Diagnose
Androstendion ist ein Steroidhormon und eine wichtige Testosteron-Vorstufe, die in Nebennieren und Gonaden gebildet wird und als Biomarker in der Labormedizin eingesetzt wird. Die Messung des Serum-Androstendions unterstützt die Diagnostik von Hormonstatus-Störungen wie Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS), adrenogenitales Syndrom oder androgenproduzierenden Tumoren. Als Schlüsselparameter in Endokrinologie und Reproduktionsmedizin liefert es essenzielle Informationen zur Abklärung von Androgenüberschuss oder -mangel und optimiert Therapieentscheidungen.
Referenzbereich
0.3 - 3.5
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Niedrige Androstendion-Werte im klinischen Kontext deuten häufig auf eine eingeschränkte Synthese dieses männlichen Sexualhormons hin, das vor allem in der Nebennierenrinde und den Ovarien gebildet wird.
Mögliche Ursachen umfassen eine Nebennierenrindeninsuffizienz, bei der die Hormonproduktion gestört ist, sowie eine Ovarialinsuffizienz, die die Bildung von Androgenen beeinträchtigt.
Auch genetische Erkrankungen wie die Sichelzellenanämie können mit erniedrigten Androstendionspiegeln assoziiert sein, ebenso wie eine medikamentöse Behandlung mit Glucocorticoiden, die die endogene Hormonproduktion hemmen.
Pathophysiologisch liegt meist eine verminderte Aktivität der enzymatischen Prozesse in der Steroidogenese zugrunde, wodurch weniger Androstendion synthetisiert wird.
Klinisch ist die Abklärung der Ursache essenziell, da niedrige Androstendionwerte auf eine hormonelle Dysbalance hinweisen, die zu Symptomen wie Müdigkeit, verminderter Libido oder Zyklusstörungen führen kann; weitere diagnostische Schritte umfassen ausführliche Hormonprofile, bildgebende Verfahren und ggf. die Überprüfung der medikamentösen Therapie.
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Erhöhte Androstendion-Werte im klinischen Kontext deuten auf eine vermehrte Produktion von Androgenen hin, die vor allem in der Nebennierenrinde (etwa 60 %) und in geringerer Menge in den Ovarien gebildet werden.
Pathophysiologisch entstehen erhöhte Werte häufig durch Nebennierenrindenüberfunktion, Nebennierenhyperplasie, vor allem das kongenitale adrenogenitale Syndrom (AGS) mit enzymatischen Blockaden, oder androgenproduzierende Tumoren der Nebennieren oder Ovarien.
Klinisch manifestieren sich erhöhte Androstendionspiegel häufig bei Frauen mit Hirsutismus, Virilisierung, polyzystischem Ovarialsyndrom (PCO), Morbus Cushing sowie bei Adipositas und in der Schwangerschaft, da hier eine gesteigerte Androgenproduktion oder Dysregulation vorliegt.
Die Diagnostik umfasst neben der Bestimmung von Androstendion idealerweise weitere Androgene (z.B. Testosteron, DHEA-Sulfat), ACTH-Stimulationstests und bildgebende Verfahren zur Abklärung von Tumoren oder Hyperplasien.
Therapeutisch richtet sich die Behandlung nach der zugrunde liegenden Ursache; bei AGS erfolgt oft eine Glukokortikoid-Substitution, bei Tumoren chirurgische Entfernung und bei PCO-Syndrom hormonelle Regulation, um die Androgenexzess-Symptomatik zu kontrollieren und Folgeerkrankungen zu vermeiden[2][3][5].
Die Bestimmung sollte idealerweise in der frühen Zyklushälfte erfolgen, um zyklusbedingte Schwankungen zu berücksichtigen[5].
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Übergewicht
Adipositas kann die Androstendion-Werte erhöhen.

Schwangerschaft
Kann zu natürlichen Schwankungen der Androstendion-Werte führen.

Äußere Einflüsse
Starke körperliche Anstrengung und bestimmte Medikamente (z. B. Glukokortikoide) können Werte verändern.

Hormonelle Störungen
wie z.B. Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS), Cushing-Syndrom oder Nebennierenrindenhyperplasie.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Lass die Ursachen ärztlich abklären
Eine gründliche Untersuchung hilft, hormonelle Störungen oder Nebennierenerkrankungen zu identifizieren.

Passe deine körperliche Aktivität an
Vermeide übermäßige Belastung und stimme dein Trainingsprogramm mit einem Arzt ab (bei ME/CFS Pacing beachten!).

Lass deine Hormonwerte überprüfen
Zusätzliche Tests können helfen, ein vollständiges Bild deiner hormonellen Situation zu erhalten.
Ergebniserklärung
Niedrige Androstendion-Werte im klinischen Kontext deuten häufig auf eine eingeschränkte Synthese dieses männlichen Sexualhormons hin, das vor allem in der Nebennierenrinde und den Ovarien gebildet wird.
Mögliche Ursachen umfassen eine Nebennierenrindeninsuffizienz, bei der die Hormonproduktion gestört ist, sowie eine Ovarialinsuffizienz, die die Bildung von Androgenen beeinträchtigt.
Auch genetische Erkrankungen wie die Sichelzellenanämie können mit erniedrigten Androstendionspiegeln assoziiert sein, ebenso wie eine medikamentöse Behandlung mit Glucocorticoiden, die die endogene Hormonproduktion hemmen.
Pathophysiologisch liegt meist eine verminderte Aktivität der enzymatischen Prozesse in der Steroidogenese zugrunde, wodurch weniger Androstendion synthetisiert wird.
Differentialdiagnostisch sollten neben der Nebennieren• und Ovarialfunktion auch medikamentöse Einflüsse und systemische Erkrankungen berücksichtigt werden.
Klinisch ist die Abklärung der Ursache essenziell, da niedrige Androstendionwerte auf eine hormonelle Dysbalance hinweisen, die zu Symptomen wie Müdigkeit, verminderter Libido oder Zyklusstörungen führen kann; weitere diagnostische Schritte umfassen ausführliche Hormonprofile, bildgebende Verfahren und ggf. die Überprüfung der medikamentösen Therapie.
Erhöhte Androstendion-Werte im klinischen Kontext deuten auf eine vermehrte Produktion von Androgenen hin, die vor allem in der Nebennierenrinde (etwa 60 %) und in geringerer Menge in den Ovarien gebildet werden.
Pathophysiologisch entstehen erhöhte Werte häufig durch Nebennierenrindenüberfunktion, Nebennierenhyperplasie, vor allem das kongenitale adrenogenitale Syndrom (AGS) mit enzymatischen Blockaden, oder androgenproduzierende Tumoren der Nebennieren oder Ovarien.
Klinisch manifestieren sich erhöhte Androstendionspiegel häufig bei Frauen mit Hirsutismus, Virilisierung, polyzystischem Ovarialsyndrom (PCO), Morbus Cushing sowie bei Adipositas und in der Schwangerschaft, da hier eine gesteigerte Androgenproduktion oder Dysregulation vorliegt.
Die Diagnostik umfasst neben der Bestimmung von Androstendion idealerweise weitere Androgene (z.B. Testosteron, DHEA-Sulfat), ACTH-Stimulationstests und bildgebende Verfahren zur Abklärung von Tumoren oder Hyperplasien.
Therapeutisch richtet sich die Behandlung nach der zugrunde liegenden Ursache; bei AGS erfolgt oft eine Glukokortikoid-Substitution, bei Tumoren chirurgische Entfernung und bei PCO-Syndrom hormonelle Regulation, um die Androgenexzess-Symptomatik zu kontrollieren und Folgeerkrankungen zu vermeiden[2][3][5].
Die Bestimmung sollte idealerweise in der frühen Zyklushälfte erfolgen, um zyklusbedingte Schwankungen zu berücksichtigen[5].
Quellen
- •https://www.gesundheits-lexikon.com/Labormedizin-Labordiagnostik/Hormondiagnostik/Androstendion(Link)
- •https://www.endokrinologikum-aesculabor.de/leistungsverzeichnis/hormone/parameter/androstendion.html(Link)
- •https://www.institutobernabeu.com/de/blog/hyperandrogenamie-ursachen-und-losungen/(Link)
- •https://www.med4you.at/laborbefunde/lbef3/lbef_androstendion_frau.htm(Link)
- •https://de.wikipedia.org/wiki/Androstendion(Link)
- •https://leistungsverzeichnis.labor-gaertner.de/entry/157(Link)
- •https://www.kepleruniklinikum.at/FileDownload/18742?forceDownload=True(Link)
- •https://www.laborteam.ch/de/profile/268(Link)
Ausführliche Informationen
Häufig gestellte Fragen
Was ist Androstendion und warum wird es im Blut gemessen?
Der Androstendion-Test bestimmt die Konzentration des Steroidhormons Androstendion im Blut, das überwiegend in den Nebennieren und Gonaden gebildet wird. Als Vorstufe von Testosteron und Östrogen spielt es eine zentrale Rolle im Hormonhaushalt. Die Messung dient der Abklärung von androgenbedingten Störungen wie PCOS, adrenaler Hyperplasie oder Tumoren sowie bei unerfülltem Kinderwunsch und pubertären Auffälligkeiten. Ein abnormaler Wert weist auf hormonelle Dysbalancen hin.
Was bedeuten erhöhte Androstendion-Werte im Blut?
Erhöhte Androstendion-Werte können auf eine Überproduktion in den Nebennieren oder den Gonaden hindeuten. Häufige Ursachen sind das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), kongenitale adrenale Hyperplasie (CAH) oder androgenproduzierende Tumoren. Betroffene, insbesondere Frauen, bemerken oftmals Hirsutismus, Akne, unregelmäßige Menstruationszyklen oder Virilisierungserscheinungen. Bei Männern können seltene Tumoren oder eine Nebennierenüberfunktion zugrunde liegen. Eine genaue Abklärung durch hormonelle Profilanalysen und bildgebende Verfahren ist empfehlenswert.
Was bedeuten erniedrigte Androstendion-Werte im Blut?
Ein erniedrigter Androstendion-Spiegel kann auf eine verminderte Hormonproduktion in den Nebennieren oder Geschlechtsdrüsen hinweisen. Ursachen sind Nebenniereninsuffizienz, Hypopituitarismus, primärer oder sekundärer Hypogonadismus sowie altersbedingte Hormonabnahme. Gelegentlich sind Medikamente wie Glukokortikoide beteiligt. Klinisch zeigen sich Müdigkeit, Libidoverlust, Muskelabbau und Leistungsknick. Zur Abklärung erfolgen meist weitere endokrinologische Untersuchungen und gegebenenfalls bildgebende Diagnostik.
Wie wird der Androstendion-Test durchgeführt?
Der Androstendion-Test erfolgt mittels Blutentnahme, idealerweise morgens zwischen 7 und 10 Uhr, da hormonelle Schwankungen am geringsten sind. In der Regel ist keine spezielle Vorbereitung nötig, gelegentlich wird eine fastenbedingte Blutabnahme empfohlen. Die Probe wird im Labor per Immunassay oder massenspektrometrischer Analyse untersucht. Patienten sollten ihren aktuellen Medikamentenplan mit dem Arzt besprechen, da bestimmte Arzneien die Ergebnisse beeinflussen können.
Wann sollte man bei abweichenden Androstendion-Werten einen Arzt aufsuchen und wie kann man die Werte unterstützen?
Bei auffälligen Werten und begleitenden Symptomen wie starkem Haarwuchs, Akne, Zyklusstörungen, Erschöpfung oder Libidoverlust sollte zeitnah ein Arzt konsultiert werden. Zur Unterstützung eines ausgeglichenen Androstendion-Spiegels helfen gesunde Ernährung mit niedrigem glykämischen Index, regelmäßige Bewegung, Gewichtsreduktion bei Übergewicht sowie Stressmanagement. Nahrungsergänzungen wie Vitamin D oder Zink können ergänzend sinnvoll sein. Eine gezielte Hormontherapie oder medikamentöse Behandlung erfolgt jedoch nur nach umfassender endokrinologischer Abklärung.