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Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE-2): Bedeutung im Labor

Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE-2) ist ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin und zentraler Regulator im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System. Als zellulärer Rezeptor für SARS-CoV-2 unterstützt die Bestimmung von ACE-2-Spiegeln die Diagnostik und Therapieüberwachung bei COVID-19. Darüber hinaus liefert die Messung von ACE-2-Werten wertvolle Informationen zu kardiovaskulären Risiken und Lungenschäden.

Referenzbereich

18 - 67

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte des Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE2) im klinischen Kontext deuten häufig auf eine kompensatorische Reaktion im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) hin, insbesondere bei kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder chronischer Nierenerkrankung. ACE2 spaltet das vasokonstriktorisch und proinflammatorisch wirkende Angiotensin II in Angiotensin (1-7), welches hingegen antiinflammatorische, antifibrotische und gefäßerweiternde Effekte besitzt, was eine protektive Rolle bei Organerkrankungen suggeriert.

Pathophysiologisch kann eine erhöhte ACE2-Expression Ausdruck eines fehlregulierten RAAS sein, worauf Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermehrt ACE2 in Herzgewebe aufweisen, wahrscheinlich als Schutzmechanismus gegen schädliche Angiotensin-II-Effekte.

Bei chronisch-nierenerkrankten Patienten korrespondieren erhöhte plasma ACE2-Spiegel mit einer verzögerten Progression der Albuminurie, was eine potenzielle Biomarkerfunktion nahelegt.

Zudem ist ACE2 als Rezeptor für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 bedeutend, weshalb eine erhöhte Expression in der Atemwegsschleimhaut mit erhöhter Infektanfälligkeit diskutiert wird, ohne dass Leitlinien derzeit eine Änderung der RAAS-blockierenden Medikation empfehlen.

Diagnostisch sollte bei erhöhten ACE2-Werten die zugrundeliegende kardiovaskuläre oder renale Erkrankung abgeklärt werden; therapeutisch können RAAS-Inhibitoren eingesetzt werden, wobei die ACE2-Expression pharmakologisch moduliert wird. Experimentelle Therapien mit rekombinantem ACE2 werden aktuell in der Behandlung von ARDS und COVID-19 erforscht.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Lebensstilfaktoren

Lebensstilfaktoren

Rauchen und Alkoholkonsum können die ACE2-Expression verändern.

Alter

Alter

Höhere Werte treten häufiger bei älteren Menschen auf.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Führe einen gesunden Lebensstil

Führe einen gesunden Lebensstil

Ernähre dich ausgewogen, bewege dich regelmäßig und reduziere Übergewicht.

Überprüfe deine Medikamente

Überprüfe deine Medikamente

Bestimmte Medikamente wie ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker können ACE2-Werte beeinflussen.

Lass die Ursachen ärztlich abklären

Lass die Ursachen ärztlich abklären

Eine gründliche Untersuchung kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen aufdecken.

Überwache deine Herzgesundheit

Überwache deine Herzgesundheit

Regelmäßige Blutdruckkontrollen und kardiologische Untersuchungen sind wichtig.

Ergebniserklärung

Erhöhte Werte des Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE2) im klinischen Kontext deuten häufig auf eine kompensatorische Reaktion im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) hin, insbesondere bei kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder chronischer Nierenerkrankung. ACE2 spaltet das vasokonstriktorisch und proinflammatorisch wirkende Angiotensin II in Angiotensin (1-7), welches hingegen antiinflammatorische, antifibrotische und gefäßerweiternde Effekte besitzt, was eine protektive Rolle bei Organerkrankungen suggeriert.

Pathophysiologisch kann eine erhöhte ACE2-Expression Ausdruck eines fehlregulierten RAAS sein, worauf Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermehrt ACE2 in Herzgewebe aufweisen, wahrscheinlich als Schutzmechanismus gegen schädliche Angiotensin-II-Effekte.

Bei chronisch-nierenerkrankten Patienten korrespondieren erhöhte plasma ACE2-Spiegel mit einer verzögerten Progression der Albuminurie, was eine potenzielle Biomarkerfunktion nahelegt.

Zudem ist ACE2 als Rezeptor für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 bedeutend, weshalb eine erhöhte Expression in der Atemwegsschleimhaut mit erhöhter Infektanfälligkeit diskutiert wird, ohne dass Leitlinien derzeit eine Änderung der RAAS-blockierenden Medikation empfehlen.

Diagnostisch sollte bei erhöhten ACE2-Werten die zugrundeliegende kardiovaskuläre oder renale Erkrankung abgeklärt werden; therapeutisch können RAAS-Inhibitoren eingesetzt werden, wobei die ACE2-Expression pharmakologisch moduliert wird. Experimentelle Therapien mit rekombinantem ACE2 werden aktuell in der Behandlung von ARDS und COVID-19 erforscht.

Quellen

  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/organe-stoffwechsel/ace-angiotensin-converting-enzym.html(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Angiotensin_Converting_Enzyme_2(Link)
  • https://dzhk.de/newsroom/aktuelles/news/artikel/mehr-ace2-in-kranken-herzen(Link)
  • https://www.gelbe-liste.de/diabetologie/biomarker-ace2-diabetische-nierenerkrankung(Link)
  • https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8034869/(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE-2) – Definition und Rolle im Körper Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE-2) ist ein zelluläres Enzym und zentraler Bestandteil des Renin-Angiotensin-Systems (RAS). Als Carboxypeptidase spaltet ACE-2 das vasokonstriktorisch wirksame Angiotensin II in das vasodilatierende Peptid Angiotensin-(1-7). Durch diese Umwandlung trägt ACE-2 zu Blutdruckregulation, Gefäßschutz und Entzündungshemmung bei. ACE-2 ist vor allem in Lunge, Herz, Niere und Darm exprimiert und dient darüber hinaus als funktioneller Rezeptor für bestimmte Coronaviren, darunter SARS-CoV-2. Diagnostische Bedeutung des Biomarkers ACE-2 Die Messung von ACE-2 im Serum oder als Gewebebiomarker gewinnt in der Labormedizin zunehmend an Bedeutung. Veränderungen der ACE-2-Aktivität bzw. -Konzentration spiegeln Störungen im Renin-Angiotensin-System wider und können Frühindikatoren für kardiovaskuläre Erkrankungen, Niereninsuffizienz oder lungenspezifische Pathologien sein. Gleichzeitig ist der ACE-2-Rezeptor ein wichtiger Parameter in der COVID-19-Forschung: Er ermöglicht das Eindringen des Virus in Wirtszellen und beeinflusst den Krankheitsverlauf. Erhöhte und erniedrigte ACE-2-Werte – typische Krankheitsbilder • Erhöhte ACE-2-Aktivität findet sich häufig bei chronischer Herzinsuffizienz, fortgeschrittener Niereninsuffizienz und entzündlichen Lungenerkrankungen (z. B. ARDS). Eine kompensatorische Hochregulation soll den erhöhten Angiotensin-II-Spiegel ausgleichen. • Erniedrigte ACE-2-Werte werden beobachtet bei arterieller Hypertonie, Typ-2-Diabetes und bei manchen Patienten mit schwerem COVID-19-Verlauf. Hier kann ein ACE-2-Mangel das Gleichgewicht im RAS in Richtung Vasokonstriktion und Entzündung verschieben. Indikationen für einen ACE-2-Test Ein ACE-2-Test wird typischerweise dann angeordnet, wenn • eine RAS-Dysbalance vermutet wird (z. B. unklare Hypertonie, Herzinsuffizienz) • der Verlauf und die Prognose einer COVID-19-Erkrankung beurteilt werden sollen • als ergänzende Diagnostik bei chronischen Nieren- oder Lungenerkrankungen • die Wirksamkeit einer medikamentösen RAS-Blockade (ACE-Hemmer, AT₁-Blocker) kontrolliert wird Interpretation der Laborergebnisse Die Bestimmung von ACE-2 erfolgt meist mittels ELISA oder enzymatischer Aktivitätsmessung. Referenzbereiche können je nach Testsystem variieren (z. B. 10–50 ng/ml im Serum). Ein erhöhter Wert spricht für eine kompensatorische RAS-Aktivierung, während ein erniedrigter Wert auf ein Ungleichgewicht zugunsten von Angiotensin II hinweist. Bei der Befundinterpretation müssen klinisches Bild, Begleiterkrankungen und Medikation berücksichtigt werden. Ein isolierter ACE-2-Wert liefert keine endgültige Diagnose, sondern ergänzt das Gesamtbild aus Labor, Bildgebung und klinischer Untersuchung.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet ein erhöhter ACE-2-Spiegel im Blut?

Ein erhöhter ACE-2-Wert kann auf eine vermehrte Expression des Enzyms in Lunge, Herz oder Niere hinweisen. Dies wird etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronisch-entzündlichen Prozessen oder als Reaktion auf bestimmte Medikamente beobachtet. In der COVID-19-Forschung spielt erhöhter ACE-2-Spiegel eine Rolle bei Virusbindung. Abklären sollte man erhöhte Werte immer im klinischen Kontext, denn allein aus einem Laborwert lassen sich keine definitive Diagnose oder Therapieentscheidungen ableiten.

Was bedeuten erniedrigte ACE-2-Werte und welche Ursachen gibt es dafür?

Niedrige ACE-2-Konzentrationen können mit Gewebeschäden in Lunge oder Herz, Entzündungen oder hormonellen Ungleichgewichten einhergehen. Auch genetische Varianten oder bestimmte Medikamente (etwa ACE-Hemmer) beeinflussen die Enzymaktivität. Ein Mangel an ACE-2 kann zu gestörter Gefäßfunktion und erhöhtem Blutdruck beitragen. Ursachen und Auswirkung sollten im ärztlichen Gespräch und gegebenenfalls durch ergänzende Untersuchungen geklärt werden, um eine gezielte Betreuung zu ermöglichen.

Wie läuft der ACE-2-Bluttest ab und was muss ich beachten?

Der Test erfolgt über eine einfache Blutabnahme aus der Vene, meist am Arm. Eine spezielle Vorbereitung wie Nüchternheit ist in der Regel nicht nötig, außer Ihr Arzt empfiehlt es. Die Probe wird ins Labor geschickt und mittels immunologischer Verfahren analysiert. Befund und Normwerte erhalten Sie nach einigen Tagen. Wichtig ist, vorab alle eingenommenen Medikamente mitzuteilen, da einige Präparate die Ergebnisse beeinflussen können.

Wie kann ich meine ACE-2-Werte auf natürliche Weise verbessern oder normalisieren?

Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren fördert die Gefäßgesundheit und kann indirekt ACE-2 unterstützen. Regelmäßige Bewegung, Stressreduktion (z. B. Yoga, Meditation) und ausreichender Schlaf stabilisieren Hormone und Entzündungsmarker. Auf Tabak und übermäßigen Alkoholkonsum sollte verzichtet werden. Diese Maßnahmen wirken ganzheitlich und können das Enzymgleichgewicht verbessern, eignen sich jedoch nicht als Ersatz für ärztlich empfohlene Therapien.

Wann sollte ich bei abweichenden ACE-2-Werten einen Arzt aufsuchen?

Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn Sie unspezifische Symptome wie anhaltende Atemnot, unklare Herzbeschwerden oder chronischen Husten bemerken. Auch bei bekannten Vorerkrankungen (Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Lungenerkrankungen) sollten abweichende ACE-2-Werte zeitnah mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Eine frühzeitige Abklärung verhindert Komplikationen und ermöglicht individuelle Therapieanpassungen. Bei akuten Beschwerden gilt stets: Notfallnummer wählen oder direkt eine Klinik aufsuchen.