Cholesterin/HDL-Quotient: Werte, Risiko & Prävention
Der Cholesterin/HDL-Quotient ist das Verhältnis von Gesamtcholesterin zu HDL-Cholesterin im Lipidprofil und ein essenzieller Biomarker zur Risikobewertung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Als einfacher Laborwert unterstützt er die frühzeitige Erkennung von Fettstoffwechselstörungen und Atherosklerose. Ein erhöhter Quotient weist auf ein gesteigertes Risiko für Gefäßverkalkungen und Herzinfarkt hin und ist damit zentral für Prävention und Therapieplanung.
Referenzbereich
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Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Niedrige Cholesterin/HDL-Quotient-Werte, die vor allem durch ein relativ niedriges HDL-Cholesterin (High-Density-Lipoprotein), das sogenannte „gute Cholesterin“, bedingt sind, haben im klinischen Kontext eine wichtige diagnostische Bedeutung. Ein niedriger HDL-Spiegel kann ein Marker für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko sein, da HDL eine zentrale Rolle im Cholesterin-Transport von peripheren Geweben zur Leber (Rücktransport und Ausscheidung) übernimmt und somit vor Arteriosklerose schützt. Ursachen für niedrige HDL-Werte sind häufig Rauchen, Übergewicht, Hypertriglyzeridämie, Diabetes mellitus, chronisch-entzündliche Erkrankungen, Leberinsuffizienz sowie seltene genetische Störungen wie die Tangier-Krankheit. Pathophysiologisch führen diese Zustände zu einer verminderten HDL-Bildung, -Funktion oder einem erhöhten Abbau, was die Reverse Cholesterintransportfunktion beeinträchtigt. Differentialdiagnostisch sollten neben metabolischem Syndrom und Diabetes auch medikamentöse Einflüsse (z.B. Betablocker, Diuretika) und systemische Entzündungsprozesse bedacht werden. Klinisch ist bei niedrigen HDL-Werten eine umfassende kardiovaskuläre Risikobewertung mit zusätzlicher Bestimmung von LDL-, Gesamtcholesterin und Triglyzeriden sinnvoll; bei Verdacht auf genetische Ursachen oder Lebererkrankungen können weiterführende Tests indiziert sein. Therapeutisch fokussiert man auf Lifestyle-Modifikationen wie Rauchstopp, Gewichtsreduktion und Bewegungssteigerung sowie die Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen zur Verbesserung der HDL-Werte und Reduktion des kardiovaskulären Risikos[1][2][4][5].
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Alkoholkonsum
Übermäßiger Alkoholkonsum kann das Herz schädigen.

Rauchen
Erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Gesunde Ernährung
Die aktuellen Leitlinie empfehlen eine mediterrane oder ähnliche Diät zu befolgen, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

Regelmäßige Bewegung
Erwachsenen, die nicht in der Lage sind, 150 Minuten pro Woche mit moderater Intensität Sport zu treiben, wird empfohlen, so aktiv zu bleiben, wie es ihre Fähigkeiten und ihr Gesundheitszustand erlauben

<5 g Gesamtsalzaufnahme pro Tag
Die aktuellen Leitlinie empfehlen die Salzaufnahme zu reduzieren, um den Blutdruck und das Risiko für CVD zu senken.

Abnehmen
Übergewichtigen und adipösen Menschen wird empfohlen, eine Gewichtsreduzierung anzustreben, um den Blutdruck, die Dyslipidämie und das Risiko für Typ-2-DM zu senken und so ihr CVD-Risikoprofil zu verbessern.

Gesunde Fette
Die aktuellen Leitlinien empfehlen, gesättigte Fette durch ungesättigte Fette zu ersetzen, um das Risiko für CVD zu senken.
Ergebniserklärung
Niedrige Cholesterin/HDL-Quotient-Werte, die vor allem durch ein relativ niedriges HDL-Cholesterin (High-Density-Lipoprotein), das sogenannte „gute Cholesterin“, bedingt sind, haben im klinischen Kontext eine wichtige diagnostische Bedeutung. Ein niedriger HDL-Spiegel kann ein Marker für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko sein, da HDL eine zentrale Rolle im Cholesterin-Transport von peripheren Geweben zur Leber (Rücktransport und Ausscheidung) übernimmt und somit vor Arteriosklerose schützt. Ursachen für niedrige HDL-Werte sind häufig Rauchen, Übergewicht, Hypertriglyzeridämie, Diabetes mellitus, chronisch-entzündliche Erkrankungen, Leberinsuffizienz sowie seltene genetische Störungen wie die Tangier-Krankheit. Pathophysiologisch führen diese Zustände zu einer verminderten HDL-Bildung, -Funktion oder einem erhöhten Abbau, was die Reverse Cholesterintransportfunktion beeinträchtigt. Differentialdiagnostisch sollten neben metabolischem Syndrom und Diabetes auch medikamentöse Einflüsse (z.B. Betablocker, Diuretika) und systemische Entzündungsprozesse bedacht werden. Klinisch ist bei niedrigen HDL-Werten eine umfassende kardiovaskuläre Risikobewertung mit zusätzlicher Bestimmung von LDL-, Gesamtcholesterin und Triglyzeriden sinnvoll; bei Verdacht auf genetische Ursachen oder Lebererkrankungen können weiterführende Tests indiziert sein. Therapeutisch fokussiert man auf Lifestyle-Modifikationen wie Rauchstopp, Gewichtsreduktion und Bewegungssteigerung sowie die Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen zur Verbesserung der HDL-Werte und Reduktion des kardiovaskulären Risikos[1][2][4][5].
Ein erhöhter Cholesterin/HDL-Quotient, der das Verhältnis von LDL• zu HDL-Cholesterin darstellt, kann im klinischen Kontext auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko hinweisen. Früher wurde dieser Quotient häufig zur Beurteilung des Risikos genutzt, jedoch hat sich gezeigt, dass ein hoher HDL-Wert einen hohen LDL-Wert nur begrenzt kompensieren kann. Die Ursachen für einen erhöhten Quotienten können in Störungen des Cholesterinmetabolismus, genetischen Faktoren oder Lebensstilfaktoren wie Ernährung und Bewegungsmangel liegen. Erhöhte Werte können mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose und koronare Herzkrankheiten assoziiert werden. Aktuelle Leitlinien empfehlen deshalb, Therapieziele hauptsächlich anhand der LDL-Konzentration zu bestimmen. Bei erhöhten Werten können weitergehende diagnostische Maßnahmen wie die Analyse des individuellen Risikoprofils und therapeutische Ansätze wie die Anpassung der Ernährung oder die Medikamenteneinnahme (z.B. Statine) indiziert sein.
Quellen
- •https://www.labor-bayer.de/de/fachinformationen/fachartikel-des-monats/fachartikel-details/warum-hdl-cholesterin-hdl-c-nicht-immer-das-gute-cholesterin-ist.html(Link)
- •https://www.cholesterin-neu-verstehen.de/cholesterin/werte/hdl(Link)
- •https://www.wisplinghoff.de/news-uebersicht/artikelansicht/hdl-konzentration-und-kardiovaskulaeres-risiko-neue-erkenntnisse-zur-aussagekraft-des-hdlldl-quoti(Link)
- •https://www.netdoktor.de/laborwerte/cholesterinwerte/hdl-cholesterin/(Link)
- •https://www.limbachgruppe.com/fileadmin/downloads/Arztinformationen/LaborAktuell/LaborAktuell_Kleine_dichte_LDL.pdf(Link)
- •https://flexikon.doccheck.com/de/LDL/HDL-Quotient(Link)
- •https://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/6072-ldl-hdl-quotient-ldl-hdl-verhaeltnis(Link)
Ausführliche Informationen
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet ein erhöhter Cholesterin/HDL-Quotient?
Ein erhöhter Cholesterin/HDL-Quotient zeigt, dass Ihr Gesamtcholesterin im Verhältnis zu schützendem HDL-Cholesterin zu hoch ist. Dies weist auf ein erhöhtes Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin. Zielwerte liegen meist unter 4,0 (Männer) bzw. 3,5 (Frauen), können aber je nach Leitlinie variieren. Liegt Ihr Wert darüber, sollten Lebensstil und Risikofaktoren gemeinsam mit dem Arzt besprochen werden.
Was bedeutet ein erniedrigter Cholesterin/HDL-Quotient?
Ein niedriger Cholesterin/HDL-Quotient signalisiert ein günstiges Lipidprofil: Relativ viel schützendes HDL im Vergleich zum Gesamtcholesterin. Das mindert Ihr Risiko für Gefäßverkalkung und Herzinfarkt. Werte unter 3,0 gelten in der Regel als vorteilhaft. Zu geringe HDL-Werte können jedoch andere Ursachen haben, weshalb Gesamtbefund und Risikofaktoren immer im ärztlichen Kontext bewertet werden sollten.
Wie wird der Cholesterin/HDL-Quotient bestimmt?
Für die Bestimmung wird eine Blutprobe im nüchternen Zustand (meist 8–12 Stunden ohne Nahrung) entnommen. Das Labor misst Gesamtcholesterin und HDL-Cholesterin. Der Quotient ergibt sich durch Division von Gesamtcholesterin durch HDL-Cholesterin. Der Test ist schnell, standardisiert und liefert zuverlässige Werte für die kardiovaskuläre Risikoeinschätzung.
Wie kann man den Cholesterin/HDL-Quotienten verbessern oder normalisieren?
Eine gesunde Ernährung (reich an ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen, Gemüse und Obst), regelmäßige körperliche Aktivität (z. B. Ausdauertraining), Gewichtsmanagement und Rauchstopp sind zentrale Maßnahmen. Auch moderater Alkoholkonsum kann das HDL erhöhen. Stressreduktion und ausreichender Schlaf unterstützen den Lipidstoffwechsel. Bei angeborenen Störungen oder nicht ausreichender Wirkung können weiterführende ärztliche Maßnahmen notwendig sein.
Welche Symptome können mit einem ungünstigen Cholesterin/HDL-Quotienten einhergehen und wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Ein ungünstiger Quotient verläuft oft symptomfrei, bis erste Zeichen wie Brustschmerzen bei Belastung, Kurzatmigkeit oder Durchblutungsstörungen (z. B. kalte Füße) auftreten. Suchen Sie Ihren Arzt, wenn Sie solche Symptome bemerken, familiäre Vorbelastung besteht oder Sie Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes haben. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, erhöhte Quoten früh zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.