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Cholinesterase-Test: Bedeutung, Normwerte & Krankheitsmarker

Cholinesterase ist ein in der Labormedizin eingesetzter Biomarker (Pseudocholinesterase), dessen Enzymaktivität im Blut Aufschluss über Leberfunktion und Organophosphat-Vergiftungen gibt. Die quantitative Bestimmung dient der Diagnostik von Lebererkrankungen, Pestizidintoxikationen und angeborenen Enzymdefiziten. Dadurch sichert der Cholinesterase-Test eine schnelle, zielgerichtete Therapie in Hepatologie, Toxikologie und Anästhesiologie.

Referenzbereich

4.3 - 12.9

Bedeutung niedriger Werte

Niedrige Cholinesterase-Werte im Serum sind ein wichtiger diagnostischer Hinweis auf eine eingeschränkte Leberfunktion, da die Cholinesterase hauptsächlich in der Leber synthetisiert wird. Ursachen für erniedrigte Werte sind vor allem Lebererkrankungen wie akute oder chronische Hepatitis, Leberzirrhose, Leberzellkarzinom sowie Lebermetastasen, aber auch toxische Leberschäden etwa durch Alkohol oder Pilzgifte kommen infrage. Weitere Ursachen können eine Vergiftung mit Organophosphat-haltigen Insektiziden, schwere Infektionen, Unterernährung, Nierenversagen mit Dialysepflicht oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Pathophysiologisch resultiert die Senkung des Cholinesterase-Werts vor allem aus der verminderten Syntheseleistung der Leber oder einer direkten Hemmung der Enzymproduktion. Differentialdiagnostisch müssen neben Lebererkrankungen auch genetisch bedingte niedrige Cholinesterase-Aktivität oder medikamentös bedingte Hemmungen (z. B. durch Östrogene, Steroide oder Betablocker) bedacht werden. Klinisch ist die Bestimmung der Cholinesterase vor allem zur Beurteilung der Leberfunktion und zur Überwachung bei möglicher Organophosphatvergiftung relevant; weiterführende diagnostische Maßnahmen umfassen Leberfunktionsparameter, bildgebende Verfahren und ggf. eine genetische Untersuchung bei Verdacht auf erblich bedingte Defekte.

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Cholinesterase-Werte (CHE) im Serum werden vor allem mit Stoffwechselerkrankungen und Leberveränderungen in Verbindung gebracht. Pathophysiologisch spiegelt eine erhöhte CHE häufig eine gesteigerte Syntheseleistung der Leber wider, beispielsweise bei einer alkoholischen Fettleber (Steatosis hepatis) oder im Rahmen eines metabolischen Syndroms mit Hyperlipidämie, wobei eine vermehrte Speicherung und Verarbeitung von Lipiden die Enzymsynthese stimuliert. Die häufigsten klinischen Ursachen für erhöhte CHE sind Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Hyperlipoproteinämie Typ IV und Eiweißverluste wie beim nephrotischen Syndrom. Trotz dieser Zusammenhänge besitzen erhöhte CHE-Werte in der Regel nur eine geringe diagnostische Spezifität und Aussagekraft, weshalb sie selten als alleiniges diagnostisches Kriterium herangezogen werden. Bei Verdacht auf metabolische oder kardiovaskuläre Erkrankungen sollten ergänzend Untersuchungen wie Blutzucker, Lipidprofil, Leberfunktionsparameter (z. B. Albumin, INR) und ggf. Bildgebung der Leber erfolgen. Therapeutisch ist die Behandlung der Grunderkrankung (z. B. Diabetes, Fettleber, KHK) entscheidend, während eine isolierte CHE-Erhöhung keine spezifische Therapie erfordert. Zudem ist bei erhöhten Werten eine Differenzialdiagnostik wichtig, um seltene genetische Varianten auszuschließen oder Eiweißverluste als Ursache zu identifizieren[1][2][3][4].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Vergiftungen

Vergiftungen

Insbesondere Vergiftungen mit Organophosphaten (z.B. bestimmte Insektizide) können zu niedrigen Werten führen.

Erkrankungen

Erkrankungen

LeberHerz

- Niedrige Werte können auf schwere Infektionen, Hepatitis, Leberzirrhose oder Lebertumoren hinweisen. - Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit und alkoholische Fettleber sind die häufigsten Ursachen für erhöhte Cholinesterase-Werte.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Regelmäßige Kontrollen der Leberwerte können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

Weniger gesättigte Fette

Weniger gesättigte Fette

Gesättigte Fette, die oft in tierischen Produkten enthalten sind, können die Lebergesundheit beeinträchtigen.

Auf das Rauchen verzichten

Auf das Rauchen verzichten

Rauchen kann zu einer Verschlechterung der Lebergesundheit beitragen und sollte vermieden werden.

Weniger Transfette

Weniger Transfette

Transfette, die in einigen industriell verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind, können die Leber belasten und sollten vermieden werden.

Gesundes Gewicht halten

Gesundes Gewicht halten

Übergewicht kann zu Fettleber und anderen Leberproblemen führen. Ein gesundes Gewicht ist daher wichtig für die Lebergesundheit.

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Ergebniserklärung

Niedrige Cholinesterase-Werte im Serum sind ein wichtiger diagnostischer Hinweis auf eine eingeschränkte Leberfunktion, da die Cholinesterase hauptsächlich in der Leber synthetisiert wird. Ursachen für erniedrigte Werte sind vor allem Lebererkrankungen wie akute oder chronische Hepatitis, Leberzirrhose, Leberzellkarzinom sowie Lebermetastasen, aber auch toxische Leberschäden etwa durch Alkohol oder Pilzgifte kommen infrage. Weitere Ursachen können eine Vergiftung mit Organophosphat-haltigen Insektiziden, schwere Infektionen, Unterernährung, Nierenversagen mit Dialysepflicht oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Pathophysiologisch resultiert die Senkung des Cholinesterase-Werts vor allem aus der verminderten Syntheseleistung der Leber oder einer direkten Hemmung der Enzymproduktion. Differentialdiagnostisch müssen neben Lebererkrankungen auch genetisch bedingte niedrige Cholinesterase-Aktivität oder medikamentös bedingte Hemmungen (z. B. durch Östrogene, Steroide oder Betablocker) bedacht werden. Klinisch ist die Bestimmung der Cholinesterase vor allem zur Beurteilung der Leberfunktion und zur Überwachung bei möglicher Organophosphatvergiftung relevant; weiterführende diagnostische Maßnahmen umfassen Leberfunktionsparameter, bildgebende Verfahren und ggf. eine genetische Untersuchung bei Verdacht auf erblich bedingte Defekte.

Erhöhte Cholinesterase-Werte (CHE) im Serum werden vor allem mit Stoffwechselerkrankungen und Leberveränderungen in Verbindung gebracht. Pathophysiologisch spiegelt eine erhöhte CHE häufig eine gesteigerte Syntheseleistung der Leber wider, beispielsweise bei einer alkoholischen Fettleber (Steatosis hepatis) oder im Rahmen eines metabolischen Syndroms mit Hyperlipidämie, wobei eine vermehrte Speicherung und Verarbeitung von Lipiden die Enzymsynthese stimuliert. Die häufigsten klinischen Ursachen für erhöhte CHE sind Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Hyperlipoproteinämie Typ IV und Eiweißverluste wie beim nephrotischen Syndrom. Trotz dieser Zusammenhänge besitzen erhöhte CHE-Werte in der Regel nur eine geringe diagnostische Spezifität und Aussagekraft, weshalb sie selten als alleiniges diagnostisches Kriterium herangezogen werden. Bei Verdacht auf metabolische oder kardiovaskuläre Erkrankungen sollten ergänzend Untersuchungen wie Blutzucker, Lipidprofil, Leberfunktionsparameter (z. B. Albumin, INR) und ggf. Bildgebung der Leber erfolgen. Therapeutisch ist die Behandlung der Grunderkrankung (z. B. Diabetes, Fettleber, KHK) entscheidend, während eine isolierte CHE-Erhöhung keine spezifische Therapie erfordert. Zudem ist bei erhöhten Werten eine Differenzialdiagnostik wichtig, um seltene genetische Varianten auszuschließen oder Eiweißverluste als Ursache zu identifizieren[1][2][3][4].

Quellen

  • https://www.praktischarzt.de/untersuchungen/blutuntersuchung/blutwerte/cholinesterase/(Link)
  • https://www.gesundheitsinformation.de/cholinesterase-che.html(Link)
  • https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/cholinesterase.html(Link)
  • https://www.lifeline.de/diagnose/laborwerte/cholinesterase-che-id47637.html(Link)
  • https://www.netdoktor.de/laborwerte/cholinesterase/(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Cholinesterase(Link)
  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/organe-stoffwechsel/cholinesterase.html(Link)
  • https://www.labor-ganzheitlich.de/wissenswertes/die-unterschaetzten-leberwertecholinesterase-gldh-und-alkalische-phosphatase-im-fokus/(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Cholinesterase – ein wichtiger Leberwert in der Labordiagnostik Cholinesterase (genauer: Serum-Cholinesterase oder Pseudocholinesterase) ist ein von der Leber gebildetes Enzym, das im Blutplasma zirkuliert. Es spaltet organische Ester, vor allem den Neurotransmitter Acetylcholin, und reguliert so die Signalübertragung im Nervensystem. Anders als die in Nervenzellen sitzende Acetylcholinesterase dient die Serum-Cholinesterase vor allem als Marker für die Leberfunktion und als Indikator in der Toxikologie. Diagnostische Bedeutung der Cholinesterase In der klinischen Diagnostik liefert der Cholinesterase-Wert wichtige Hinweise auf den Zustand der Leber und die Exposition gegenüber bestimmten Giften oder Medikamenten. Ein deutlich erniedrigter Cholinesterase-Spiegel spricht für eine verminderte Proteinsynthese in der Leber – typisch bei akuter Hepatitis, Leberzirrhose oder Lebermetastasen. Gleichzeitig wird der Test bei Verdacht auf eine Organophosphat-Vergiftung (z. B. durch Insektizide) oder vor einer Narkose mit dem Muskelrelaxans Succinylcholin herangezogen. Erhöhte und erniedrigte Cholinesterase-Werte – Ursachen auf einen Blick Erniedrigte Cholinesterase - Akute und chronische Lebererkrankungen (Hepatitis, Zirrhose) - Organophosphat- oder Carbamat­vergiftung - Angeborene Pseudocholinesterase-Defekte (seltene genetische Varianten) - Schweres Trauma oder Verbrennungen Erhöhte Cholinesterase - Nephrotisches Syndrom (verstärkte Leber­synthese als Kompensation) - Adipositas und Typ-2-Diabetes (metabolisches Syndrom) - Hyperthyreose (überaktive Schilddrüse) Indikationsstellung – wann wird Cholinesterase gemessen? Ein Cholinesterase-Test wird typischerweise angeordnet - als Teil des Leber­funktions­screens in der Routinediagnostik - bei Verdacht auf Vergiftungen mit Insektiziden oder chemischen Kampfstoffen - vor der Narkoseplanung, insbesondere wenn Succinylcholin zum Einsatz kommt - zur Abklärung angeborener Enzymdefekte bei ungewöhnlich niedrigen Werten Interpretation der Ergebnisse Die Referenzbereiche variieren je nach Labor, Alter und Geschlecht, liegen aber meist zwischen 5.000 und 12.000 U/l. Liegt der Wert deutlich darunter, deutet dies auf eine eingeschränkte Leber­synthese oder eine Vergiftung hin. Leichte Abweichungen (bis ca. 20 % des Normbereichs) können bei akuten Infekten, nach Operationen oder in der Schwangerschaft vorkommen. Erhöhte Werte sind seltener und erfordern eine Abklärung auf nephrotisches Syndrom oder Stoffwechselerkrankungen. Für eine verlässliche Beurteilung sollten mögliche Begleiterkrankungen, aktuelle Medikamente und Labor­methoden stets berücksichtigt werden.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet ein erhöhtes oder erniedrigtes Cholinesterase-Ergebnis?

Ein erniedrigter Cholinesterasewert kann auf Lebererkrankungen, Mangelernährung oder akute Vergiftung mit Organophosphaten hindeuten. Ein erhöhter Wert ist seltener, kann aber bei gesteigerter Leberproduktion oder hormonellen Veränderungen (z. B. Schwangerschaft) vorkommen. Abweichungen sollten immer in Kombination mit weiteren Laborwerten und klinischen Befunden durch einen Arzt beurteilt werden, um die genaue Ursache festzustellen.

Wie wird der Cholinesterase-Test durchgeführt?

Der Test erfolgt durch eine Blutentnahme aus einer Armvene. Die Probe wird in einem Labor auf die Aktivität der Cholinesterase-Enzyme untersucht. Die Vorbereitung ist minimal: üblicherweise sind keine besonderen Diäten oder Fasten notwendig. Die Ergebnisse liegen in der Regel innerhalb von 1–3 Tagen vor und enthalten Vergleichswerte eines Referenzbereichs, um Abweichungen zu erkennen.

Wie kann man Cholinesterase-Werte auf natürliche Weise verbessern oder normalisieren?

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Proteinen, Vitaminen (besonders B-Vitamine) und Antioxidantien unterstützt die Leberfunktion und damit die Enzymproduktion. Der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und den Kontakt mit Pestiziden oder Lösungsmitteln kann helfen, toxische Belastungen zu reduzieren. Regelmäßige Bewegung und ein gesundes Körpergewicht fördern den Stoffwechsel. Bei anhaltenden Abweichungen sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen.

Welche Symptome können mit abweichenden Cholinesterase-Werten verbunden sein?

Niedrige Cholinesterasewerte können zu Müdigkeit, Muskelschwäche, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Gelbsucht-Symptomen (Ikterus) führen. Bei Organophosphat-Vergiftung treten zusätzlich vermehrtes Schwitzen, Speichelfluss, Durchfall und Atembeschwerden auf. Erhöhte Werte sind meist symptomarm, können aber milde Verdauungsstörungen oder hormonell bedingte Veränderungen begleiten. Treten Symptome auf, ist eine ärztliche Abklärung wichtig.

Wann sollte man bei abweichenden Cholinesterase-Werten einen Arzt aufsuchen?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn wiederholt erniedrigte oder erhöhte Werte vorliegen oder typische Symptome wie Muskelschwäche, Gelbsucht, Übelkeit oder ungewöhnliche Reaktionen nach Pestizidkontakt auftreten. Ebenso bei unklaren Laborwerten in Kombination mit anderen Leber- oder Nierenwerten. Eine frühzeitige Diagnose erlaubt eine gezielte Abklärung möglicher Ursachen und die Einleitung geeigneter Maßnahmen.