Urinprotein: Eiweiß (Urin) Labor-Diagnostik & Normwerte
Der Laborwert Eiweiß im Urin (Proteinurie) zeigt abnorm erhöhte Proteinmengen im Harn und gilt als sensibler Indikator für eingeschränkte Nierenfunktion. Er wird in der Diagnostik zur Früherkennung und Überwachung von Nierenerkrankungen – besonders bei Diabetes mellitus und Bluthochdruck – eingesetzt. Eine regelmäßige Kontrolle der Proteinurie hilft, Nierenschäden frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Referenzbereich
0 - 150
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Niedrige Eiweißwerte im Urin sind normalerweise kein diagnostischer Hinweis auf spezifische Erkrankungen, da eine normale Niere nur minimale Mengen an Eiweiß im Urin freisetzt. Ein erhöhter Eiweißverlust, bekannt als Proteinurie, ist dagegen häufig ein Zeichen für Nierenschäden oder andere pathologische Zustände[4]. Die Diagnostik von Nierenerkrankungen erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus anderen Laborwerten, wie z.B. Kreatininspiegel und der glomerulären Filtrationsrate (GFR), sowie durch spezifische Symptome wie Blut im Urin oder klinische Anzeichen wie Flankenschmerzen[4][5]. Niedrige Eiweißwerte im Urin deuten in der Regel auf eine normale oder intakte Nierenfunktion hin. Weitere diagnostische Schritte zur Abklärung von Nierenerkrankungen beinhalten die Analyse des Urinsediments, Antikörperdiagnostik und gegebenenfalls eine Nierenbiopsie[4][5]. In Ausnahmefällen könnte eine sehr geringe Proteinurie bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. einer renalen Tubulopathie vorkommen, aber dies ist selten und erfordert spezifische diagnostische Anstrengungen.
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie) resultiert pathophysiologisch meist aus einer Schädigung der glomerulären Filtrationsbarriere oder tubulärer Resorptionsstörungen, wobei strukturelle Defekte der Podozyten, Entzündungsmediatoren oder hypertensiv bedingte Kapillarschäden zugrunde liegen können[2][4]. Klinisch relevant sind vor allem systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, chronische Hypertonie, Glomerulonephritiden oder Autoimmunerkrankungen, die über endotheliale Dysfunktion und Permeabilitätssteigerung zur Albuminurie führen[3][4]. Leitliniengerecht erfordert eine persistierende Proteinurie die Abklärung von Nierenfunktion (Kreatinin, GFR), inflammatorischen Markern und eine Sonographie zum Ausschluss struktureller Anomalien[1][3]. Therapeutisch steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund, etwa durch Blutdruckkontrolle (Zielwert <130/80 mmHg bei Diabetikern), Optimierung der Glukoseeinstellung oder Immunsuppression bei autoimmuner Genese[3][4]. Bei nephrotischem Syndrom oder progressiver Niereninsuffizienz sind ergänzend diätetische Maßnahmen (Eiweißrestriktion) und ACE-Hemmer zur Reduktion der Proteinurie indiziert[2][4]. Differentialdiagnostisch muss eine orthostatische Proteinurie – insbesondere bei Jugendlichen – durch Analyse des Nachturins abgegrenzt werden[3].
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Alter
Ältere Menschen neigen häufiger zu Dehydration und Nierenproblemen.

Familiäre Vorgeschichte
Erhöhtes Risiko für Proteinurie bei Nierenkrankheiten oder Präeklampsie in der Familie.

Übergewicht
Übergewicht oder Adipositas sind mit Bluthochdruck, Diabetes und Präeklampsie verbunden.

Bluthochdruck
Erhöht das Risiko für Diabetes und Nierenerkrankungen.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Weniger Protein
Eine eiweißarme Ernährung kann Menschen mit Nierenerkrankungen, wie chronischer Nierenerkrankung oder Phenylketonurie, zugutekommen. Dabei wird empfohlen, einen Teil des Fleisches durch Gemüse und Getreide zu ersetzen, um die Nieren zu entlasten und die Gesundheit zu fördern.
Ergebniserklärung
Niedrige Eiweißwerte im Urin sind normalerweise kein diagnostischer Hinweis auf spezifische Erkrankungen, da eine normale Niere nur minimale Mengen an Eiweiß im Urin freisetzt. Ein erhöhter Eiweißverlust, bekannt als Proteinurie, ist dagegen häufig ein Zeichen für Nierenschäden oder andere pathologische Zustände[4]. Die Diagnostik von Nierenerkrankungen erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus anderen Laborwerten, wie z.B. Kreatininspiegel und der glomerulären Filtrationsrate (GFR), sowie durch spezifische Symptome wie Blut im Urin oder klinische Anzeichen wie Flankenschmerzen[4][5]. Niedrige Eiweißwerte im Urin deuten in der Regel auf eine normale oder intakte Nierenfunktion hin. Weitere diagnostische Schritte zur Abklärung von Nierenerkrankungen beinhalten die Analyse des Urinsediments, Antikörperdiagnostik und gegebenenfalls eine Nierenbiopsie[4][5]. In Ausnahmefällen könnte eine sehr geringe Proteinurie bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. einer renalen Tubulopathie vorkommen, aber dies ist selten und erfordert spezifische diagnostische Anstrengungen.
Eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie) resultiert pathophysiologisch meist aus einer Schädigung der glomerulären Filtrationsbarriere oder tubulärer Resorptionsstörungen, wobei strukturelle Defekte der Podozyten, Entzündungsmediatoren oder hypertensiv bedingte Kapillarschäden zugrunde liegen können[2][4]. Klinisch relevant sind vor allem systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, chronische Hypertonie, Glomerulonephritiden oder Autoimmunerkrankungen, die über endotheliale Dysfunktion und Permeabilitätssteigerung zur Albuminurie führen[3][4]. Leitliniengerecht erfordert eine persistierende Proteinurie die Abklärung von Nierenfunktion (Kreatinin, GFR), inflammatorischen Markern und eine Sonographie zum Ausschluss struktureller Anomalien[1][3]. Therapeutisch steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund, etwa durch Blutdruckkontrolle (Zielwert <130/80 mmHg bei Diabetikern), Optimierung der Glukoseeinstellung oder Immunsuppression bei autoimmuner Genese[3][4]. Bei nephrotischem Syndrom oder progressiver Niereninsuffizienz sind ergänzend diätetische Maßnahmen (Eiweißrestriktion) und ACE-Hemmer zur Reduktion der Proteinurie indiziert[2][4]. Differentialdiagnostisch muss eine orthostatische Proteinurie – insbesondere bei Jugendlichen – durch Analyse des Nachturins abgegrenzt werden[3].
Quellen
- •https://www.onmeda.de/diagnose/laborwerte/urinwerte-id201393/(Link)
- •https://www.msdmanuals.com/de/profi/urogenitaltrakt/untersuchung-des-patienten-mit-urogenitalkrankheiten/untersuchung-des-nephrologischen-patienten(Link)
- •https://www.netdoktor.de/laborwerte/nierenwerte/(Link)
- •https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/medizinische-klinik-3/Seiten/nierenversagen-diagnostik.aspx(Link)
- •https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/nierenschaeden-ueber-blut-und-urin-richtig-diagnostizieren(Link)
- •https://www.praktischarzt.de/laborwerte/eiweiss-im-urin/(Link)
- •https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/02/eiweiss-im-urin/(Link)
- •https://www.netdoktor.de/laborwerte/eiweiss-im-urin/(Link)
- •https://www.labor-limbach.de/fileadmin/downloads/Arztinformationen/LaborAktuell/LaborAktuell_Proteinurie_web.pdf(Link)
Ausführliche Informationen
Häufig gestellte Fragen
Was bedeuten erniedrigte oder erhöhte Eiweißwerte im Urin?
Eine Protein-Ausscheidung unter 150 mg/24 h (oder Albumin/Creatinin-Ratio < 30 mg/g) gilt als normal. Niedrige Werte sind unbedenklich. Werte ab 150 mg/24 h oder ACR > 30 mg/g weisen auf eine Proteinurie hin, sprich eine gestörte Nierenfilterfunktion. Mögliche Ursachen sind Diabetes, Bluthochdruck, Entzündungen, Infektionen oder vorübergehende Belastung durch Sport oder Fieber. Persistierende Erhöhungen sollten ärztlich abgeklärt werden.
Wie wird der Test auf Eiweiß im Urin durchgeführt?
Der Test beginnt meist mit einem Schnellteststreifen (Dipstick) in einer Mittelstrahlprobe des Morgenurins. Er liefert eine semi-quantitative Erstinformation über vorhandenes Protein. Zur genauen Quantifizierung erfolgt oft eine 24-Stunden-Sammelurinanalyse oder Messung des Albumin/Creatinin-Quotienten im Einmalkatheterurin. Eine korrekte Probenentnahme und Lagerung sind wichtig, um verfälschte Werte zu vermeiden.
Wie kann ich erhöhte Eiweißwerte im Urin verbessern oder normalisieren?
Lebensstiländerungen unterstützen die Nieren: eine ausgewogene, salzarme Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und moderates Übergewicht abbauen. Blutdruck und Blutzucker sollten stabil im Zielbereich liegen, bei Bedarf unter ärztlicher Anleitung. Regelmäßige, nicht übermäßige Bewegung und das Meiden von Rauchen schützen die Nieren zusätzlich. Vor Therapiebeginn Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten.
Welche Symptome können bei erhöhtem Eiweiß im Urin auftreten?
Leichte Proteinurie verläuft oft symptomlos. Typische Hinweise sind schaumiger Urin, geschwollene Augenlider oder Knöchelödeme durch Flüssigkeitseinlagerung. Begleitend können Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Bluthochdruck auftreten. Wenn Laborbefunde und Symptome zusammenkommen, ist eine weiterführende Untersuchung ratsam, um zugrundeliegende Nierenerkrankungen oder systemische Ursachen auszuschließen.
Wann sollte ich bei abweichenden Eiweißwerten im Urin einen Arzt aufsuchen?
Ein einmalig leicht erhöhter Wert rechtfertigt meist eine Kontrolluntersuchung nach einigen Wochen. Dauerhaft über 150 mg/24 h oder ACR > 30 mg/g, dazu Schaum im Urin, geschwollene Extremitäten, Bluthochdruck oder wiederkehrende Harnwegsinfekte erfordern zeitnahe ärztliche Abklärung. Auch unspezifische Beschwerden wie anhaltende Müdigkeit oder Rückenschmerzen sollten Anlass für eine Nierenfunktionstests geben.