Gesamtcholesterin: Normwerte, Risiken & Bedeutung
Gesamtcholesterin ist ein im Blut gemessener Wert, der alle Cholesterinfraktionen (LDL, HDL und VLDL) umfasst und im Rahmen eines Lipidprofils erhoben wird. Er dient zur Einschätzung des individuellen Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und unterstützt Ärzt:innen bei Prävention und Therapie von Fettstoffwechselstörungen. Regelmäßig kontrollierte Cholesterinwerte helfen, rechtzeitig Gegenmaßnahmen wie Lebensstiländerungen oder medikamentöse Behandlung einzuleiten.
Referenzbereich
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Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Alkoholkonsum
Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu einem erhöhten Cholesterinspiegel führen, da Alkohol in der Leber in Cholesterol und Triglyceride umgebaut wird.

Alter 40 - 49
Mit dem Alter können Veränderungen im Lipidprofil auftreten.

Genetische Prädisposition
Bestimmte genetische Störungen können zu einem erhöhten Cholesterinspiegel führen.

Rauchen
Rauchen kann das Lipidprofil negativ beeinflussen und den Gesamtcholesterinspiegel erhöhen.

Stress
Stresshormone Cortisol und Adrenalin erhöhen die Produktion von Lipoproteinen in der Leber, insbesondere LDL (Low-Density Lipoprotein), was zu höheren Cholesterinwerten im Blut führt.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Gesundes Gewicht halten
Gewichtsreduktion kann sich positiv auf die Triglycerid- und LDL-Werte auswirken, insbesondere wenn Übergewicht vorliegt.

Gesunde Ernährung
Ernähre dich überwiegend von Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Milchprodukten, Hülsenfrüchten sowie Nüssen und pflanzlichen Ölen.

Rotschimmelreis
Rotschimmelreis enthält die natürliche Substanzen Monakolin K, die ähnlich wie Statine wirkt und die LDL-Werte senken kann. Die Einnahme sollte jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Regelmäßig Sport treiben
Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, die Triglycerid- und LDL-Werte zu senken und die Herzgesundheit zu verbessern. (Bei ME-CFS Pacing beachten!)
Ergebniserklärung
Erhöhte Werte des Gesamtcholesterins im klinischen Kontext stellen einen signifikanten Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar, insbesondere wenn das LDL-Cholesterin („schlechtes Cholesterin“) erhöht ist. Dies kann zur Arteriosklerose führen, da sich LDL-Cholesterin in den Arterien ablagert und diese verengt, was die Versorgung der Organe mit Sauerstoff einschränken kann. Die Ursachen für erhöhte Gesamtcholesterinwerte sind vielfältig und umfassen ungesunde Lebensweisen wie eine fett• und kalorienreiche Ernährung sowie Bewegungsmangel, aber auch genetische Faktoren und andere Erkrankungen wie Diabetes. Klinisch manifestiert sich dies z.B. in Symptomen wie Angina pectoris bei koronarer Herzkrankheit. Bei erhöhten Werten sollten diagnostische Maßnahmen wie die Ermittlung weiterer Risikofaktoren erfolgen, und therapeutische Ansätze könnten eine Änderung des Lebensstils, medikamentöse Behandlung mit Statinen oder andere lipidsenkende Therapien umfassen. In der Diagnostik ist der HDL/LDL-Quotient ebenfalls relevant, da er die Balance zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Cholesterin widerspiegelt und Hinweise auf das kardiovaskuläre Risiko liefert.
Quellen
- •https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/organe-stoffwechsel/fettstoffwechsel-02-chol1-hk.html(Link)
- •https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erhoehte-cholesterinwerte/hintergrund(Link)
- •https://www.usz.ch/krankheit/hypercholesterinaemie/(Link)
- •https://www.netdoktor.de/laborwerte/cholesterinwerte/(Link)
- •https://www.wisplinghoff.de/news-uebersicht/artikelansicht/hdl-konzentration-und-kardiovaskulaeres-risiko-neue-erkenntnisse-zur-aussagekraft-des-hdlldl-quoti(Link)
Ausführliche Informationen
Häufig gestellte Fragen
Was bedeuten erhöhte Gesamtcholesterin-Werte für meine Gesundheit?
Erhöhte Gesamtcholesterin-Werte weisen auf ein erhöhtes Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin. Cholesterin lagert sich in den Gefäßwänden ab, kann die Durchblutung einschränken und zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Wichtig ist die Unterscheidung von LDL („schlechtes“ Cholesterin) und HDL („gutes“ Cholesterin). Ein hoher Gesamtwert erfordert Lebensstilanpassungen und gegebenenfalls ärztliche Abklärung, um Folgeschäden vorzubeugen.
Wie wird der Gesamtcholesterin-Test durchgeführt?
Der Test erfolgt durch eine Blutabnahme meist am Morgen nach einer 8- bis 12-stündigen Fastenperiode. In einem spezialisierten Labor werden Gesamtcholesterin, LDL, HDL und Triglyceride gemessen. Die Probenentnahme ist unkompliziert und dauert wenige Minuten. Ergebnisse liegen oft innerhalb eines Tages vor. Ihr Arzt bespricht die Werte und empfiehlt weitere Untersuchungen oder Maßnahmen, falls Abweichungen vorliegen.
Wie kann ich meinen Gesamtcholesterinwert auf natürliche Weise senken?
Zur Senkung des Gesamtcholesterins helfen eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und fettem Seefisch sowie der Verzicht auf Transfette und stark verarbeitete Lebensmittel. Regelmäßige Bewegung (z. B. 150 Minuten moderate Ausdauer pro Woche), Gewichtsreduktion bei Übergewicht und Rauchstopp verbessern das Lipidprofil. Pflanzliche Öle, Nüsse und ballaststoffreiche Lebensmittel fördern das „gute“ HDL-Cholesterin. Regelmäßige Kontrolle unterstützt den Erfolg.
Welche Symptome können bei erhöhtem oder erniedrigtem Gesamtcholesterin auftreten?
Meist verläuft eine Cholesterinabweichung symptomlos und wird zufällig im Blutbild entdeckt. Stark erhöhte Werte können langfristig zu Angina pectoris, Kurzatmigkeit oder Durchblutungsstörungen in Beinen führen. Sehr niedrige Werte sind selten, können aber auf Leber- oder Schilddrüsenerkrankungen sowie Mangelernährung hinweisen und Müdigkeit, Muskelkrämpfe oder Stimmungsschwankungen begünstigen. Bei anhaltenden Symptomen ist eine medizinische Abklärung sinnvoll.
Ab welchem Gesamtcholesterinwert sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Ein Gesamtcholesterin-Wert über 200 mg/dl (5,2 mmol/l) gilt als erhöht, ab 240 mg/dl (6,2 mmol/l) als deutlich erhöht. Werte unter 150 mg/dl (3,9 mmol/l) sind niedrig und selten bedenklich. Bei Abweichungen, familiärer Vorbelastung, begleitendem Bluthochdruck oder Diabetes empfiehlt sich zeitnahes ärztliches Gespräch. Bereits ab 200 mg/dl können Lebensstiländerungen und weiterführende Diagnostik sinnvoll sein.