GFR aus Cystatin C: Präzise Nierenfunktion messen
Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) aus Cystatin C ist ein belastungsunabhängiger Biomarker in der Labormedizin zur präzisen Bestimmung der Nierenfunktion. Durch den geringen Einfluss von Alter und Muskelmasse ermöglicht sie eine frühe Erkennung und zuverlässige Überwachung von Niereninsuffizienz. Damit optimiert die GFR aus Cystatin C die renale Diagnostik und unterstützt eine gezielte Therapieplanung.
Referenzbereich
90 - 120
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Alter >60
Mit zunehmendem Alter kann die Nierenfunktion natürlich abnehmen, was sich in einer niedrigeren GFR zeigt.

Familienhistorie: Nierenerkrankungen
Eine Familienanamnese von Nierenerkrankungen kann ein Risikofaktor für eine reduzierte Nierenfunktion sein.

Übergewicht
Übergewicht, insbesondere in Verbindung mit metabolischem Syndrom, kann das Risiko für Nierenerkrankungen erhöhen und die GFR senken.

Rauchen
Rauchen kann zu einer Beeinträchtigung der Nierendurchblutung und damit zu einer Verringerung der GFR führen.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Proteinkonsum reduzieren
Eine übermäßige Eiweißaufnahme kann die Nieren belasten, insbesondere wenn bereits eine Nierenschädigung vorliegt.

Weniger Salz
Eine salzarme Ernährung hilft, den Blutdruck zu kontrollieren und die Belastung der Nieren zu reduzieren.

Regelmäßige Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität kann den Blutdruck senken, die Herzgesundheit verbessern und das Risiko für chronische Nierenerkrankungen reduzieren. (Bei ME-CFS Pacing beachten!)

Auf Blutdruck achten
Ein gut kontrollierter Blutdruck ist wichtig, um Nierenschäden zu vermeiden und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

Weniger Fertigprodukte
Fertigprodukte enthalten oft viel Salz und ungesunde Fette, die die Nieren belasten können.
Ergebniserklärung
Erhöhte glomeruläre Filtrationsraten (GFR), abgeleitet aus Cystatin C, sind ein seltener Befund, da Cystatin C primär als sensitiver Marker für eine abnehmende Nierenfunktion dient. Pathophysiologisch reflektiert ein Anstieg der GFR über den Normbereich hinaus (hyperfiltration) typischerweise kompensatorische Mechanismen bei frühen Nierenschädigungen, z.B. bei Diabetes mellitus oder Hypertonie, wo intakte Nephronen die Filtrationslast übernehmen. Klinisch können solche erhöhten GFR-Werte auf ein „glomeruläres Hyperfiltrationssyndrom“ hinweisen, das langfristig zur Proteinurie und Nierenfibrose prädisponiert. Differenzialdiagnostisch müssen jedoch präanalytische Fehler (z.B. Cystatin C-Messungen bei Autoimmunerkrankungen mit interferierenden Antikörpern) oder seltene genetische Varianten der Cystatin C-Synthese ausgeschlossen werden. Gemäß aktueller Leitlinien erfordern persistierend erhöhte GFR-Werte eine weiterführende Diagnostik, einschließlich Urinanalysen auf Albuminurie, bildgebender Verfahren (Sonographie) und ggf. einer Nierenbiopsie zur Beurteilung glomerulärer Schädigungen. Therapeutisch steht die Ursachenbekämpfung im Vordergrund, etwa Blutzucker• und Blutdruckoptimierung, um eine Progression zur chronischen Nierenerkrankung zu verhindern [2][4][5].
Quellen
- •https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/niere-harn/cystatin-c.html(Link)
- •https://www.wisplinghoff.de/fuer-aerzte/formelsammlung/niere-gfr-aus-der-cystatin-c-konzentration(Link)
- •https://www.bioscientia.de/service/gesundheitsthemen/cystatin-c/(Link)
- •https://flexikon.doccheck.com/de/Cystatin_C(Link)
- •https://www.studysmarter.de/ausbildung/mfa/medizinische-untersuchung/cystatin-c/(Link)
Ausführliche Informationen
Häufig gestellte Fragen
Was ist die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) aus Cystatin C und warum ist sie wichtig?
Die GFR aus Cystatin C ist ein Laborwert, der die Nierenfilterleistung angibt. Cystatin C ist ein Eiweiß, das konstant im Körper gebildet und über die Nieren ausgeschieden wird. Eine zuverlässige GFR-Bestimmung hilft, Nierenerkrankungen früh zu erkennen, den Verlauf zu überwachen und Therapieentscheidungen zu unterstützen – selbst wenn Kreatininwerte noch normwertig sind.
Was bedeuten erhöhte oder erniedrigte GFR-Werte im Cystatin C-Test?
Ein erniedrigter GFR-Wert (unter ~60 ml/min/1,73 m²) weist auf eine eingeschränkte Nierenfunktion bis hin zu chronischer Nierenerkrankung hin. Ein sehr hoher Wert kann auf eine Hyperfiltration deuten, etwa in frühen Stadien eines Diabetes oder bei erhöhter Durchblutung der Niere. Schwankungen im Normbereich können alters- oder muskelmassenbedingt sein.
Wie wird der GFR-Test anhand von Cystatin C im Labor durchgeführt?
Für den Test wird eine Blutprobe entnommen und das Serum zentrifugiert. Im Labor misst man Cystatin C meist mittels immunologischer Verfahren (z. B. PETIA oder PENIA). Aus dem gemessenen Cystatin-C-Wert wird über eine Formel (z. B. CKD-EPI-Cystatin C) die GFR berechnet. Die Untersuchung erfordert keine spezielle Vorbereitung des Patienten.
Wie kann man die GFR aus Cystatin C durch Lebensstil oder Ernährung verbessern?
Zur Unterstützung der Nierenfunktion helfen ausreichende Flüssigkeitszufuhr, eine ausgewogene salzarme Ernährung, Blutdruckkontrolle, regelmäßige Bewegung und Verzicht auf langfristig hohe Schmerzmitteldosen (NSAID). Diabetiker sollten ihren Blutzucker stabil halten. Diese Maßnahmen können die Nieren entlasten und GFR-Werte langfristig stabilisieren.
Welche Symptome können bei abweichenden GFR-Werten auftreten und wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Bei einer eingeschränkten GFR können Müdigkeit, Schwellungen (Ödeme), Bluthochdruck, Appetitlosigkeit oder Juckreiz auftreten. Solche Symptome sollten ernst genommen werden. Bei auffälligen GFR-Abweichungen, wiederholtem Unwohlsein oder Risikofaktoren wie Diabetes und Hypertonie ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung empfehlenswert.