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HOMA-Index: Berechnung, Normwerte & Interpretation

Der HOMA-Index (Homeostasis Model Assessment) ist ein in der Labormedizin eingesetzter Biomarker zur Abschätzung der Insulinresistenz und Beta-Zell-Funktion auf Basis von Nüchtern-Glukose- und Insulinwerten. Er dient der Früherkennung von Typ-2-Diabetes, metabolischem Syndrom und der Beurteilung der Insulinsensitivität. Als einfach berechenbares, kosteneffizientes Instrument unterstützt er Diagnose, Monitoring und präventive Maßnahmen bei Stoffwechselerkrankungen.

Referenzbereich

0.5 - 2.5

Bedeutung hoher Werte

Ein erhöhter HOMA-Index (Homeostasis Model Assessment) ist ein Indikator für Insulinresistenz und reflektiert das Zusammenspiel zwischen gestörter Insulinempfindlichkeit peripherer Gewebe (v.a. Muskeln, Leber) und kompensatorischer Hyperinsulinämie durch Betazell-Dysfunktion. Pathophysiologisch liegt eine periphere Glucoseresistenz vor, bei der Insulinrezeptorsignale gestört sind, sodass Glucose trotz ausreichender Insulinspiegel nicht ausreichend in die Zellen aufgenommen wird, begleitet von erhöhter hepatischer Gluconeogenese. Ursächlich spielen Adipositas-assoziierte Entzündungsmediatoren (z.B. TNF-α), genetische Prädisposition und ein Adiponektinmangel eine Schlüsselrolle, der die Insulin-Sensitivität reduziert. Klinisch korreliert ein HOMA-Index >2,5 mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes, metabolisches Syndrom und kardiovaskuläre Erkrankungen; Werte >5 weisen auf eine manifeste Insulinresistenz oder bereits bestehenden Diabetes hin. Bei auffälligem HOMA-Index sind ergänzend ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) und die Bestimmung von HbA1c indiziert, um die Glukosestoffwechsellage zu quantifizieren. Therapeutisch stehen Lebensstilmodifikation (Gewichtsreduktion, Bewegung) und bei Diabetes-Manifestation Antidiabetika wie Metformin oder GLP-1-Rezeptoragonisten im Vordergrund, die gezielt die Insulinresistenz adressieren.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Übergewicht und Bauchfett

Übergewicht und Bauchfett

Ein Body-Mass-Index (BMI) über 25 und vermehrtes Bauchfett produzieren Entzündungsstoffe, die die Insulinwirkung stören.

Bewegungsmangel

Bewegungsmangel

Langes Sitzen und fehlende körperliche Aktivität reduzieren die Insulinempfindlichkeit der Muskeln

Schlafmangel und Stress

Schlafmangel und Stress

Stress

Chronischer Stress erhöht Cortisol, das die Glukoseverarbeitung stört. Schlafmangel verschlimmert dies zusätzlich.

Ungesunde Ernährung

Ungesunde Ernährung

Blut

Ballaststoffarme Kost mit vielen Weißmehlprodukten und Zucker fördert Blutzuckerspitzen und Insulinresistenz.

Alter und Geschlecht

Alter und Geschlecht

Mit zunehmendem Alter sinkt die Insulinempfindlichkeit. Frauen mit PCOS haben oft erhöhte HOMA-IR-Werte.

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Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Alkohol und Rauchen meiden

Alkohol und Rauchen meiden

- Alkohol in Maßen: Maximal 1 Glas pro Tag für Frauen, 2 für Männer. - Rauchen einstellen: Nikotin verschlechtert die Durchblutung und Insulinwirkung.

Medizinische Abklärung

Medizinische Abklärung

- Metabolisches Syndrom: Bei Bauchumfang > 94 cm (Männer) bzw. > 80 cm (Frauen), Bluthochdruck oder erhöhten Blutfetten. - Frühwarnzeichen: Häufiger Durst, Müdigkeit oder schlecht heilende Wunden können auf Diabetes hindeuten.

Ergebniserklärung

Ein erhöhter HOMA-Index (Homeostasis Model Assessment) ist ein Indikator für Insulinresistenz und reflektiert das Zusammenspiel zwischen gestörter Insulinempfindlichkeit peripherer Gewebe (v.a. Muskeln, Leber) und kompensatorischer Hyperinsulinämie durch Betazell-Dysfunktion. Pathophysiologisch liegt eine periphere Glucoseresistenz vor, bei der Insulinrezeptorsignale gestört sind, sodass Glucose trotz ausreichender Insulinspiegel nicht ausreichend in die Zellen aufgenommen wird, begleitet von erhöhter hepatischer Gluconeogenese. Ursächlich spielen Adipositas-assoziierte Entzündungsmediatoren (z.B. TNF-α), genetische Prädisposition und ein Adiponektinmangel eine Schlüsselrolle, der die Insulin-Sensitivität reduziert. Klinisch korreliert ein HOMA-Index >2,5 mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes, metabolisches Syndrom und kardiovaskuläre Erkrankungen; Werte >5 weisen auf eine manifeste Insulinresistenz oder bereits bestehenden Diabetes hin. Bei auffälligem HOMA-Index sind ergänzend ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) und die Bestimmung von HbA1c indiziert, um die Glukosestoffwechsellage zu quantifizieren. Therapeutisch stehen Lebensstilmodifikation (Gewichtsreduktion, Bewegung) und bei Diabetes-Manifestation Antidiabetika wie Metformin oder GLP-1-Rezeptoragonisten im Vordergrund, die gezielt die Insulinresistenz adressieren.

Quellen

  • https://glucura.de/homa-index-werte-und-aussagekraft/(Link)
  • https://www.wisplinghoff.de/fuer-aerzte/formelsammlung/diabetes-homa-index(Link)
  • https://www.bioscientia.de/service/gesundheitsthemen/insulinresistenz-erkennen/(Link)
  • https://www.gesundheits-lexikon.com/Uebergewicht-Stoffwechsel-Diabetes-mellitus/Diabetes-mellitus-Typ-II/Ursachen(Link)
  • https://www.praxis-renard.de/images/Diabetologie/Service/Downloadbereich/HOMA_Index.pdf(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Was ist der HOMA-Index und welche Rolle spielt er im Körper? Der HOMA-Index (Homeostatic Model Assessment) ist ein wichtiger Laborparameter zur Abschätzung der Insulinresistenz und der Betazell-Funktion. Er wird aus dem Nüchternblutzucker (fasting glucose) und dem Nüchterninsulin (fasting insulin) berechnet und spiegelt die Wechselwirkung zwischen Insulinsekretion und Glukose­stoffwechsel wider. Als Biomarker in der Labormedizin hilft der HOMA-Index, erste Hinweise auf ein gestörtes Glukose­management schon vor Auftreten offener Typ-2-Diabetes­symptome zu erkennen. Welche diagnostische Bedeutung hat der HOMA-Index? Der HOMA-Index dient vor allem der Früherkennung von Insulinresistenz – einem zentralen Risikofaktor für Typ-2-Diabetes und das metabolische Syndrom. Er ergänzt klassische Laborwerte wie Nüchternblutzucker und HbA1c, indem er sowohl die Insulinempfindlichkeit der Zellen als auch die Fähigkeit der Betazellen, Insulin zu produzieren, bewertet. In der präventiven Endokrinologie und Diabetologie unterstützt der HOMA-Index die Risikostratifizierung und die Entscheidung für Lebensstil­änderungen oder medikamentöse Interventionen. Bei welchen Erkrankungen oder Zuständen kann der HOMA-Index erhöht oder erniedrigt sein? Ein erhöhter HOMA-Index weist auf eine Insulinresistenz hin und findet sich häufig bei: • Typ-2-Diabetes und Prädiabetes • Metabolischem Syndrom mit Adipositas und Blutfettstörungen • Polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) • Nicht-alkoholischer Fettleber (NAFLD) Ein erniedrigter HOMA-Index kann auf eine beeinträchtigte Insulinproduktion (Betazellversagen) hinweisen, wie sie bei fortgeschrittener Typ-1-Diabetes oder Pankreaserkrankungen auftritt. Wann wird ein HOMA-Index-Test typischerweise angeordnet? Der HOMA-Index wird vorwiegend bei Patienten mit Risikofaktoren für Störungen des Glukosestoffwechsels bestimmt, zum Beispiel: • Übergewicht und zentraler Adipositas • Familiärer Diabetes­vorgeschichte • Gestationsdiabetes in der Vorgeschichte • Erhöhten Blutfettwerten oder Hypertonie • Unerfülltem Kinderwunsch bei PCOS Der Test erfolgt morgens nach mindestens achtstündigem Fasten. Wie werden die Ergebnisse interpretiert? Der HOMA-Index berechnet sich klassisch nach der Formel: HOMA-Index = (Nüchtern­insulin in µU/ml × Nüchtern­glukose in mmol/l) ÷ 22,5 Alternativ in mg/dl: (Insulin × Glukose) ÷ 405. Werte bis ca. 1,0 gelten als normal, ab ca. 2,0–2,5 spricht man von milder Insulinresistenz, oberhalb von 3,0 meist von deutlicher Insulinresistenz. Abweichende Grenzwerte können laborspezifisch variieren. Die Interpretation sollte immer im klinischen Kontext (Körpergewicht, Blutdruck, Lipidprofil) und in Kombination mit anderen Stoffwechselparametern erfolgen. Eine kontinuierliche Verlaufskontrolle ermöglicht die Bewertung von Therapieeffekten und Lebensstilmaßnahmen.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet ein erhöhter HOMA-Index?

Ein erhöhter HOMA-Index zeigt eine Insulinresistenz an, bei der Körperzellen schlechter auf Insulin reagieren. Werte oberhalb von ca. 2,0 deuten auf ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes und das metabolische Syndrom hin. Langfristig können Blutzucker und Insulinspiegel steigen, was Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern kann. Ein erhöhter HOMA-Index rechtfertigt eine engmaschige Kontrolle von Blutzucker und Lebensstiländerungen unter ärztlicher Begleitung.

Was bedeutet ein erniedrigter HOMA-Index?

Ein niedriger HOMA-Index kann auf eine verminderte Insulinproduktion oder sehr gute Insulinsensitivität hinweisen. In seltenen Fällen signalisiert er eine eingeschränkte Betazellfunktion der Bauchspeicheldrüse oder eine erhöhte Empfindlichkeit, die mit Hypoglykämie-Risiko verbunden sein kann. Ursachen können u. a. Autoimmunerkrankungen, extreme Gewichtsabnahme oder bestimmte Medikamente sein. Bei unerklärlich niedrigen Werten sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Wie wird der HOMA-Index bestimmt?

Der HOMA-Index wird aus einer Blutprobe im nüchternen Zustand berechnet. Nach einer 8- bis 12-stündigen Fastenpause werden Glukose- und Insulinspiegel gemessen. Die Formel lautet: (Nüchterninsulin in µU/ml × Nüchternplasmaglukose in mmol/l) ÷ 22,

Wie kann ich meinen HOMA-Index verbessern oder normalisieren?

Zur Senkung des HOMA-Index helfen Gewichtsreduktion und regelmäßige körperliche Aktivität (z. B. Ausdauersport). Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit niedrigem glykämischen Index fördert stabile Blutzuckerwerte. Stressmanagement und ausreichender Schlaf unterstützen die Hormonbalance. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke und stark verarbeitete Lebensmittel. Bei anhaltend hohen Werten ist eine individuelle Beratung durch Hausarzt oder Endokrinologen empfehlenswert.

Welche Symptome können bei Abweichungen des HOMA-Index auftreten und wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Ein erhöhter Index geht oft mit Müdigkeit, verstärktem Durst (Polydipsie), häufigem Wasserlassen (Polyurie) und unerklärlichem Gewichtsverlust einher. Ein sehr niedriger Index kann zu Schwäche oder nächtlichen Unterzuckerungs­gefühlen führen. Bei solchen Symptomen, familiärer Diabetes-Vorgeschichte oder Übergewicht sollte zeitnah ein Arzt konsultiert werden, um frühzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten und Folgeerkrankungen zu verhindern.