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HbA1c (IFCC): Der wichtigsten Biomarker für Diabetes-Management

Der HbA1c (IFCC) ist ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin zur langfristigen Überwachung des Blutzuckerspiegels bei diabets mellitus. Er zeigt den durchschnittlichen Blutzucker der letzten 8-12 Wochen an und ist entscheidend für die Diagnose, Therapieüberwachung und Risikobewertung von Diabetes. Seine präzise Messung trägt dazu bei, Komplikationen frühzeitig zu erkennen und die Behandlung individuell anzupassen.

Referenzbereich

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Bedeutung niedriger Werte

Niedrige HbA1c-Werte (IFCC) im klinischen Kontext deuten auf eine geringere mittelfristige Blutzuckerbelastung hin, können jedoch auch pathophysiologische Störungen widerspiegeln. Ursachen für erniedrigte Werte sind neben guter Blutzuckerkontrolle bei Diabetes vor allem ein beschleunigter Erythrozytenabbau (z.B. hämolytische Anämien, Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel), chronische Erkrankungen wie Leberzirrhose oder chronische Niereninsuffizienz mit verkürztem Erythrozytenleben, sowie Blutverlust oder vermehrter Erythrozytenumsatz durch Leistungssport oder Schwangerschaft. Hämoglobinopathien (z.B. HbS, HbC) und Transfusionen können ebenfalls zu falsch niedrigen HbA1c-Werten führen. Pathophysiologisch führt ein kürzeres Überleben der Erythrozyten dazu, dass weniger Hämoglobin glykiert wird, was den HbA1c-Spiegel senkt, unabhängig von der tatsächlichen Glukosekonzentration. Differentialdiagnostisch müssen vor allem Hämolyse, genetische Enzymdefekte, Blutverluste und chronische Erkrankungen ausgeschlossen werden. Klinisch ist bei niedrigem HbA1c eine ergänzende Diagnostik wie Fructosamin-Bestimmung ratsam, da dieser Marker unabhängig vom Erythrozytenlebenszyklus ist und so eine genauere Einschätzung der Glukosekontrolle ermöglicht. Weiterhin sollten hämatologische Untersuchungen (z.B. Haptoglobin, LDH, Retikulozytenzahl) zur Abklärung eines erhöhten Erythrozytenumsatzes erfolgen. Somit signalisiert ein niedriger HbA1c-Wert nicht immer eine gute Stoffwechsellage, sondern kann auf ernste Grunderkrankungen hinweisen, die einer gezielten Abklärung bedürfen[1][2][4][5].

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte von HbA1c (gemessen nach IFCC-Standard) spiegeln eine längerfristige Erhöhung des durchschnittlichen Blutzuckerspiegels der letzten 8 bis 12 Wochen wider, da HbA1c das glykierte Hämoglobin darstellt, das durch nicht-enzymatische Bindung von Glukose an Hämoglobin entsteht. Pathophysiologisch zeigt ein erhöhter HbA1c eine chronische Hyperglykämie an, die vorrangig bei Diabetes mellitus vom Typ 1 und Typ 2, aber auch bei anderen Ursachen der Glukosestoffwechselstörung auftreten kann. Ein dauerhaft erhöhter HbA1c ist mit einem erhöhten Risiko für mikrovaskuläre Komplikationen wie Retinopathie, Nephropathie und Neuropathie sowie makrovaskuläre Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden. Nach aktuellen medizinischen Leitlinien dient der HbA1c-Wert sowohl zur Diagnosestellung eines Diabetes, zum Beispiel ab Werten ≥ 48 mmol/mol (6,5 %), als auch für die Verlaufskontrolle und Therapiekontrolle bei bekanntem Diabetes; Werte über dem Zielbereich (meist ≤ 53 mmol/mol bzw. ≤ 7 %) erfordern eine Anpassung der Therapie. Bei erhöhtem HbA1c sind weiterführende Maßnahmen wie eine umfassende metabolische Diagnostik, Ernährungsberatung, Lebensstilmodifikation, medikamentöse Therapieoptimierung und gegebenenfalls eine diabetologische Spezialberatung indiziert, um Folgeerkrankungen zu vermeiden und den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren[1][2][5].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Bewegungsmangel

Bewegungsmangel

Lebensstil

Mangel an körperlicher Aktivität kann die Insulinempfindlichkeit des Körpers verringern und zu erhöhten Blutzuckerspiegeln führen.

Schwangerschaft

Schwangerschaft

Lebensstil

Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können den Blutzuckerspiegel beeinflussen und zu einem temporären Anstieg des HbA1c-Werts führen.

Übergewicht

Übergewicht

Lebensstil

Übergewicht, insbesondere mit hoher Körperfettmasse, kann zu Insulinresistenz führen. Dies beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, den Blutzucker effektiv zu regulieren, was zu erhöhten HbA1c-Werten führen kann.

Genetische Prädisposition

Genetische Prädisposition

Genetik

Bestimmte genetische Erkrankungen können den Glukosestoffwechsel beeinträchtigen und zu erhöhten HbA1c-Werten führen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Hochverarbeitetes Getreide meiden

Hochverarbeitetes Getreide meiden

Hochverarbeitetes Getreide kann den Blutzuckerspiegel schnell erhöhen. Vollkornprodukte sind eine bessere Option.

Nüsse und Beeren statt Süßigkeiten

Nüsse und Beeren statt Süßigkeiten

Nüsse und Beeren sind nahrhaft und haben einen niedrigeren glykämischen Index als Süßigkeiten, was hilft, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.

Weniger Zucker

Weniger Zucker

Zuckerhaltige Nahrungsmittel führen zu schnellen Anstiegen des Blutzuckers. Der Verzicht darauf kann helfen, den HbA1c-Wert zu senken.

Vermeidung von Rauchen

Vermeidung von Rauchen

Rauchen kann die Insulinsensitivität beeinträchtigen und den Blutzuckerspiegel erhöhen.

Kalorienfreie Getränke bevorzugen

Kalorienfreie Getränke bevorzugen

Nicht-stärkehaltige Gemüsesorten wie Blattgemüse haben einen niedrigen glykämischen Index und tragen zur Blutzuckerregulierung bei.

Ergebniserklärung

Niedrige HbA1c-Werte (IFCC) im klinischen Kontext deuten auf eine geringere mittelfristige Blutzuckerbelastung hin, können jedoch auch pathophysiologische Störungen widerspiegeln. Ursachen für erniedrigte Werte sind neben guter Blutzuckerkontrolle bei Diabetes vor allem ein beschleunigter Erythrozytenabbau (z.B. hämolytische Anämien, Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel), chronische Erkrankungen wie Leberzirrhose oder chronische Niereninsuffizienz mit verkürztem Erythrozytenleben, sowie Blutverlust oder vermehrter Erythrozytenumsatz durch Leistungssport oder Schwangerschaft. Hämoglobinopathien (z.B. HbS, HbC) und Transfusionen können ebenfalls zu falsch niedrigen HbA1c-Werten führen. Pathophysiologisch führt ein kürzeres Überleben der Erythrozyten dazu, dass weniger Hämoglobin glykiert wird, was den HbA1c-Spiegel senkt, unabhängig von der tatsächlichen Glukosekonzentration. Differentialdiagnostisch müssen vor allem Hämolyse, genetische Enzymdefekte, Blutverluste und chronische Erkrankungen ausgeschlossen werden. Klinisch ist bei niedrigem HbA1c eine ergänzende Diagnostik wie Fructosamin-Bestimmung ratsam, da dieser Marker unabhängig vom Erythrozytenlebenszyklus ist und so eine genauere Einschätzung der Glukosekontrolle ermöglicht. Weiterhin sollten hämatologische Untersuchungen (z.B. Haptoglobin, LDH, Retikulozytenzahl) zur Abklärung eines erhöhten Erythrozytenumsatzes erfolgen. Somit signalisiert ein niedriger HbA1c-Wert nicht immer eine gute Stoffwechsellage, sondern kann auf ernste Grunderkrankungen hinweisen, die einer gezielten Abklärung bedürfen[1][2][4][5].

Erhöhte Werte von HbA1c (gemessen nach IFCC-Standard) spiegeln eine längerfristige Erhöhung des durchschnittlichen Blutzuckerspiegels der letzten 8 bis 12 Wochen wider, da HbA1c das glykierte Hämoglobin darstellt, das durch nicht-enzymatische Bindung von Glukose an Hämoglobin entsteht. Pathophysiologisch zeigt ein erhöhter HbA1c eine chronische Hyperglykämie an, die vorrangig bei Diabetes mellitus vom Typ 1 und Typ 2, aber auch bei anderen Ursachen der Glukosestoffwechselstörung auftreten kann. Ein dauerhaft erhöhter HbA1c ist mit einem erhöhten Risiko für mikrovaskuläre Komplikationen wie Retinopathie, Nephropathie und Neuropathie sowie makrovaskuläre Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden. Nach aktuellen medizinischen Leitlinien dient der HbA1c-Wert sowohl zur Diagnosestellung eines Diabetes, zum Beispiel ab Werten ≥ 48 mmol/mol (6,5 %), als auch für die Verlaufskontrolle und Therapiekontrolle bei bekanntem Diabetes; Werte über dem Zielbereich (meist ≤ 53 mmol/mol bzw. ≤ 7 %) erfordern eine Anpassung der Therapie. Bei erhöhtem HbA1c sind weiterführende Maßnahmen wie eine umfassende metabolische Diagnostik, Ernährungsberatung, Lebensstilmodifikation, medikamentöse Therapieoptimierung und gegebenenfalls eine diabetologische Spezialberatung indiziert, um Folgeerkrankungen zu vermeiden und den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren[1][2][5].

Quellen

  • https://www.gesundheitszentren-nordschwarzwald.de/news/default-f07be2a9dc/default-dbafe62a61-1/(Link)
  • https://www.gesundheit.de/medizin/laborwerte/hba1c-wert-id213706/(Link)
  • https://www.gesundheitsinformation.de/hba1c-haemoglobin-a1c-wert.html(Link)
  • https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0032-1314475(Link)
  • https://www.gesundheits-lexikon.com/Labormedizin-Labordiagnostik/Glukosestoffwechsel/HbA1c(Link)
  • https://www.netdoktor.de/laborwerte/haemoglobin/hba1c/(Link)
  • https://www.onmeda.de/diagnose/laborwerte/hba1c-wert-id202102/(Link)
  • https://schlaganfallbegleitung.de/untersuchungen/hba1c(Link)
  • https://www.mlhb.de/fileadmin/user_upload/SONIC_NL01_20_LaborBremen.pdf(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Glykiertes_H%C3%A4moglobin(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Der Biomarker HbA1c (IFCC) – auch bekannt als Glyciertes Hämoglobin – ist ein wichtiger Labortest in der Diabetesdiagnostik und -kontrolle. HbA1c steht für glykiertes Hämoglobin, also Hämoglobin, das durch die Anlagerung von Glukosemolekülen verändert wurde. Im menschlichen Blut bindet Glukose an das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen, wodurch der HbA1c-Wert einen durchschnittlichen Blutzuckerpegel der letzten 8–12 Wochen widerspiegelt. Das IFCC-Analyseverfahren (International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine) sorgt für eine präzise und standardisierte Messung dieses Biomarkers, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse weltweit ermöglicht. Der HbA1c (IFCC)-Wert spielt eine zentrale Rolle bei der Diagnostik und Überwachung von Diabetes mellitus. Er gibt Auskunft über die langfristige Blutzuckerkontrolle, was für das Management der Erkrankung essenziell ist. Während Blutzuckertests wie die Nüchternblutzucker-Messung einzelne Tageswerte anzeigen, reflektiert HbA1c den durchschnittlichen Blutzucker der letzten Wochen. Eine kontinuierliche Überwachung mithilfe des HbA1c-Werts trägt dazu bei, Komplikationen wie diabetische Retinopathie, Nephropathie oder Neuropathie zu vermeiden. Erhöhte HbA1c-Werte deuten auf eine schlechte Blutzuckereinstellung hin, typischerweise bei schlecht eingestelltem Diabetes. Ein HbA1c über 6,5 % (nach den internationalen Standards) gilt als Diagnosekriterium für Diabetes mellitus. Erniedrigte Werte sind bei seltenen Zuständen wie Hämoglobinopathien, chronischer Blutarmut oder bei bestimmten Medikamenten möglich, die den Hämoglobinumsatz beeinflussen. Es ist wichtig, die Ergebnisse im klinischen Kontext zu interpretieren, da Faktoren wie Blutverlust oder Eisenmangel den HbA1c-Wert beeinflussen können. Der HbA1c (IFCC)-Test wird in der Regel bei Personen mit Diabetes mellitus als Teil der routinemäßigen Kontrolle angewendet. Zudem ist der Test sinnvoll bei Verdacht auf Diabetes, bei Risikogruppen oder bei Schwangeren im Rahmen der pränatalen Vorsorge. Er wird auch bei der Untersuchung des Langzeitpräventions- und Therapiemonitors genutzt, um die Wirksamkeit der Behandlung zu bewerten und Therapieanpassungen vorzunehmen. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt anhand festgelegter Grenzwerte: Ein HbA1c-Wert unter 5,7 % gilt als normwertig, 5,7 % bis 6,4 % als Prädiabetes, während Werte über 6,5 % auf eine Diabeteserkrankung hindeuten. Für die individuelle Therapieplanung ist es wichtig, die HbA1c-Werte regelmäßig zu kontrollieren, um den Blutzucker im Zielbereich zu halten und langfristige Gesundheitsschäden zu verhindern. Daher stellt der HbA1c (IFCC) einen unverzichtbaren Biomarker in der Behandlung von Diabetes dar und bietet eine verlässliche Grundlage für die medizinische Entscheidungsfindung.