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Intrinsic Factor: Bedeutung, Funktion und klinische Relevanz

Der Intrinsic Factor ist ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin, der die Produktion des für die Vitamin-B12-Absorption unverzichtbaren Proteins misst. Seine Bestimmung ist entscheidend zur Diagnose von Perniziöser Anämie und anderen Störungen der Vitamin-B12-Aufnahme, um frühzeitig therapieren zu können.

Referenzbereich

negativ

Bedeutung niedriger Werte

Niedrige Intrinsic Factor-Werte sind im klinischen Kontext in erster Linie mit Vitamin B12-Mangelzuständen assoziiert, insbesondere bei der perniziösen Anämie. Diese autoimmune Erkrankung führt zur Bildung von Antikörpern gegen den Intrinsic Factor, was die Absorption von Vitamin B12 im Dünndarm behindert. Typ-A-Gastritis ist eine weiterhin häufige Ursache für einen Mangel an Intrinsic Factor, da sie zur Zerstörung der Magenschleimhautzellen führt, die für die Produktion des Intrinsic Factors verantwortlich sind. Differentialdiagnostisch sollten auch andere Ursachen von Vitamin B12-Mangel berücksichtigt werden, wie z.B. Mangelernährung oder Resektion des Magens. Klinisch manifestiert sich ein Mangel an Vitamin B12 oft mit Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen. Zur weiteren Diagnostik werden Bluttests auf die Anwesenheit von Antikörpern und die Messung von Vitamin B12-Spiegeln empfohlen.

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte des Intrinsic Factors (IF) im klinischen Kontext sind selten Gegenstand direkter Messungen, da der IF selbst zumeist nicht quantifiziert wird, sondern vielmehr das Fehlen oder das Vorhandensein von Autoantikörpern gegen IF diagnostisch relevant ist. Pathophysiologisch ist der Intrinsic Factor ein von den Belegzellen des Magens produziertes Glykoprotein, das essentiell für die Aufnahme von Vitamin B12 im terminalen Ileum ist. Ein Mangel an IF, häufig verursacht durch Autoantikörper gegen die Belegzellen oder den IF selbst, führt zu einer Malabsorption von Vitamin B12 und kann zur perniziösen Anämie und chronisch-atrophischen Autoimmungastritis führen. Erhöhte IF-Werte im Serum sind nicht typisch beschrieben; vielmehr wird eine verminderte oder fehlende IF-Aktivität klinisch beachtet. Bei Verdacht auf Störungen der IF-Funktion werden daher indirekte Diagnostika wie der Nachweis von IF-Autoantikörpern sowie die Bestimmung von Vitamin-B12, Holo-Transcobalamin, Homocystein und Methylmalonsäure eingesetzt. Therapeutisch ist bei IF-Mangel, insbesondere bei perniziöser Anämie, eine lebenslange Vitamin-B12-Substitution indiziert, da die orale Resorption über IF gestört ist. Weitere diagnostische Maßnahmen umfassen die endoskopische Abklärung und histologische Untersuchung des Magens zur Identifikation der Autoimmungastritis gemäß medizinischer Leitlinien.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Autosomal-rezessiver Erbgang

Autosomal-rezessiver Erbgang

Die Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt, was bedeutet, dass beide Elternteile Träger der Mutation sein müssen, damit das Kind betroffen ist.

Fehlende Produktion des Intrinsic Factors

Fehlende Produktion des Intrinsic Factors

Bei Patienten mit Mutationen im GIF-Gen wird der Intrinsic Factor, ein Protein, das für die Vitamin B12-Aufnahme im Dünndarm notwendig ist, nicht oder nur unzureichend produziert.

Genetische Veranlagung

Genetische Veranlagung

Intrinsic Factor Mangel ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch bi-allelische Mutationen im GIF-Gen verursacht wird, welches auf Chromosom 11 liegt. Diese Mutationen beeinträchtigen die Synthese des Intrinsic Factors, der für die Aufnahme von Vitamin B12 notwendig ist.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Vitamin B12-Substitution

Vitamin B12-Substitution

Eine orale Supplementierung mit Vitamin B12 wird meist als ineffektiv angesehen und ist daher nicht zu empfehlen. Injektionen sind die bevorzugte Methode, um einen Mangel an Vitamin B12 auszugleichen und langfristige Schäden zu verhindern.

Ergebniserklärung

Niedrige Intrinsic Factor-Werte sind im klinischen Kontext in erster Linie mit Vitamin B12-Mangelzuständen assoziiert, insbesondere bei der perniziösen Anämie. Diese autoimmune Erkrankung führt zur Bildung von Antikörpern gegen den Intrinsic Factor, was die Absorption von Vitamin B12 im Dünndarm behindert. Typ-A-Gastritis ist eine weiterhin häufige Ursache für einen Mangel an Intrinsic Factor, da sie zur Zerstörung der Magenschleimhautzellen führt, die für die Produktion des Intrinsic Factors verantwortlich sind. Differentialdiagnostisch sollten auch andere Ursachen von Vitamin B12-Mangel berücksichtigt werden, wie z.B. Mangelernährung oder Resektion des Magens. Klinisch manifestiert sich ein Mangel an Vitamin B12 oft mit Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen. Zur weiteren Diagnostik werden Bluttests auf die Anwesenheit von Antikörpern und die Messung von Vitamin B12-Spiegeln empfohlen.

Erhöhte Werte des Intrinsic Factors (IF) im klinischen Kontext sind selten Gegenstand direkter Messungen, da der IF selbst zumeist nicht quantifiziert wird, sondern vielmehr das Fehlen oder das Vorhandensein von Autoantikörpern gegen IF diagnostisch relevant ist. Pathophysiologisch ist der Intrinsic Factor ein von den Belegzellen des Magens produziertes Glykoprotein, das essentiell für die Aufnahme von Vitamin B12 im terminalen Ileum ist. Ein Mangel an IF, häufig verursacht durch Autoantikörper gegen die Belegzellen oder den IF selbst, führt zu einer Malabsorption von Vitamin B12 und kann zur perniziösen Anämie und chronisch-atrophischen Autoimmungastritis führen. Erhöhte IF-Werte im Serum sind nicht typisch beschrieben; vielmehr wird eine verminderte oder fehlende IF-Aktivität klinisch beachtet. Bei Verdacht auf Störungen der IF-Funktion werden daher indirekte Diagnostika wie der Nachweis von IF-Autoantikörpern sowie die Bestimmung von Vitamin-B12, Holo-Transcobalamin, Homocystein und Methylmalonsäure eingesetzt. Therapeutisch ist bei IF-Mangel, insbesondere bei perniziöser Anämie, eine lebenslange Vitamin-B12-Substitution indiziert, da die orale Resorption über IF gestört ist. Weitere diagnostische Maßnahmen umfassen die endoskopische Abklärung und histologische Untersuchung des Magens zur Identifikation der Autoimmungastritis gemäß medizinischer Leitlinien.

Quellen

  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/books/NBK441923/(Link)
  • https://omegaquant.com/what-is-intrinsic-factor-and-how-is-it-related-to-b12-deficiency/(Link)
  • http://www.ncbi.nlm.nih.gov/medgen/867280(Link)
  • https://www.testing.com/tests/intrinsic-factor-antibody/(Link)
  • https://www.vital-und-gesund.de/b12/intrinsic-factor/(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Intrinsic_Factor(Link)
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Intrinsischer_Faktor(Link)
  • https://www.ebmconsult.com/articles/vitamin-b12-absorption-mechanism-intestine-intrinsic-factor(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Vitamin-B12-Mangel(Link)
  • https://www.imd-potsdam.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/200-299/218-diagnostik-des-vitamin-b12-mangels(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Der Intrinsic Factor ist ein wesentliches Glykoprotein, das im Magen von Menschen produziert wird. Seine wichtigste Funktion besteht darin, die Absorption des Vitamins B12 (Cobalamin) im Dünndarm zu ermöglichen. Ohne den Intrinsic Factor kann Vitamin B12 nicht effektiv aufgenommen werden, was zu einer Mangelernährung und gesundheitlichen Problemen führen kann. Dieses Protein wird hauptsächlich von den Parietalzellen der Magenschleimhaut gebildet und ist somit eng mit der Magenschleimhaut verbunden. In der Labormedizin spielt die Bestimmung des Intrinsic Factor eine bedeutende Rolle bei der Diagnose von Vitamin B12-Mangelzuständen. Ein Mangel an Intrinsic Factor kann auf eine Autoimmunreaktion (z.B. perniziöse Anämie) hindeuten, bei der die Produktion des Proteins gestört ist. Ein Intrinsic Factor-Test ist daher ein wichtiger Biomarker, um die Ursache eines Vitamin B12-Mangels zu differenzieren – insbesondere zwischen einer Mangelernährung und einer Autoimmunerkrankung, bei der die Produktion von Intrinsic Factor im Körper beeinträchtigt ist. Erhöhte oder erniedrigte Intrinsic Factor-Werte können auf verschiedene Erkrankungen hinweisen. Ein erniedrigter Intrinsic Factor-Wert ist typisch bei perniziöser Anämie, einer autoimmune bedingten Zerstörung der Magenschleimhaut, die die Produktion des Proteins einschränkt. Ebenso kann eine Magenschleimhautatrophie zu niedrigen Intrinsic Factor-Spiegel führen. Auf der anderen Seite sind erhöhte Werte eher selten, treten aber manchmal im Rahmen von bestimmten Gastritis-Formen oder bei Einnahme von Medikamenten auf, die die Produktion beeinflussen. Der Intrinsic Factor-Test wird in der Regel bei Patienten angeordnet, die Anzeichen eines Vitamin B12-Mangels zeigen, wie Müdigkeit, Schwäche, Nervenschäden oder Blässe. Besonders bei Verdacht auf perniziöse Anämie, einer Autoimmunerkrankung, die die Magenschleimhaut betrifft, ist die Untersuchung relevant, um die Diagnose abzusichern. Dabei werden im Labor Blutproben auf den Anteil des Intrinsic Factors untersucht. Die Ergebnisse helfen, die Ursache des Vitamin B12-Mangels zu klären und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Bei der Interpretation der Intrinsic Factor-Ergebnisse ist es wichtig, die klinischen Symptome und weitere Labordaten zu berücksichtigen. Ein niedriger Intrinsic Factor-Wert spricht typischerweise für eine autoimmune Zerstörung der Magenschleimhaut und die damit verbundene Unfähigkeit, Vitamin B12 aufzunehmen. Ein normaler oder erhöhter Wert schließt eine perniziöse Anämie meist aus, sollte jedoch immer im Zusammenhang mit anderen Biomarkern und klinischen Befunden interpretiert werden. Insgesamt trägt die Bestimmung des Intrinsic Factors wesentlich zur genauen Diagnose und zielgerichteten Behandlung von Vitamin B12-Mangel bei.