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Laktat als Biomarker: Bedeutung, Werte und Anwendung in der Labormedizin

Der Biomarker Laktat ist ein wichtiger Indikator für den Sauerstoffmangel im Gewebe und wird in der Labormedizin zur Beurteilung von Stoffwechselprozessen sowie bei kritischen Erkrankungen wie Shock oder Sepsis eingesetzt. Die Bestimmung des Laktats ist essenziell, um die Atemnot, Gewebehypoxie und die Dringlichkeit einer Behandlung präzise zu erfassen, was eine gezielte medizinische Intervention ermöglicht.

Referenzbereich

0.5 - 2.2

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Laktatwerte entstehen durch einen Ungleichgewicht zwischen anaerober Glykolyse und mitochondrialer Verwertung, wobei Pyruvat vermehrt zu Laktat reduziert wird. Ursächlich dominieren Gewebehypoxie (z.B. Schock, Sepsis, Herzinsuffizienz) und metabolische Dysregulation (Diabetes, Leberversagen, Intoxikationen). Klinisch relevant ist die Unterscheidung zwischen Hyperlaktatämie (erhöhtes Laktat bei normalem pH) und Laktatazidose (pH <7,35 mit Laktat >2 mmol/l), wobei Letztere die Prognose bei Sepsis oder mesenterialer Ischämie signifikant verschlechtert. Differentialdiagnostisch müssen angeborene Stoffwechseldefekte (Pyruvatdecarboxylasemangel, Mitochondriopathien) und exogene Faktoren (Biguanide, Alkoholvergiftung) erwogen werden. Leitliniengemäß erfolgt bei Laktatwerten >2 mmol/l eine sofortige Ursachenabklärung mittels Blutgasanalyse, bildgebender Verfahren (z.B. CT-Angio bei V.a. Darmischämie) und Infektionsscreening. Therapeutisch stehen Oxygenierung, Volumensubstitution und kausale Behandlung (z.B. Antibiotika bei Sepsis, Hämodialyse bei Intoxikation) im Vordergrund.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Medikamente

Medikamente

Medikamente

Bestimmte Medikamente wie NRTIs (z. B. Stavudin, Zidovudin) und Metformin können durch mitochondriale Toxizität oder eingeschränkte Ausscheidung eine Hyperlaktatämie verursachen.

Leber- und Nierenfunktionsstörungen

Leber- und Nierenfunktionsstörungen

LeberNiere

Die eingeschränkte Laktatelimination bei Leber- und Niereninsuffizienz kann zu erhöhten Laktatwerten und einer erhöhten Mortalität führen.

Sauerstoffmangel

Sauerstoffmangel

Schockzustände (septisch, kardiogen, hypovolämisch) führen zu Gewebehypoxie und erhöhter Laktatproduktion, wobei hohe Werte mit einer erhöhten Sterblichkeit korrelieren.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Hydratation

Hydratation

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann helfen, den Lactatabbau zu fördern.

Ruhe und Erholung

Ruhe und Erholung

Nach intensiver körperlicher Anstrengung können Ruhe und Erholung helfen, die Lactatwerte zu normalisieren.

Ergebniserklärung

Erhöhte Laktatwerte entstehen durch einen Ungleichgewicht zwischen anaerober Glykolyse und mitochondrialer Verwertung, wobei Pyruvat vermehrt zu Laktat reduziert wird. Ursächlich dominieren Gewebehypoxie (z.B. Schock, Sepsis, Herzinsuffizienz) und metabolische Dysregulation (Diabetes, Leberversagen, Intoxikationen). Klinisch relevant ist die Unterscheidung zwischen Hyperlaktatämie (erhöhtes Laktat bei normalem pH) und Laktatazidose (pH <7,35 mit Laktat >2 mmol/l), wobei Letztere die Prognose bei Sepsis oder mesenterialer Ischämie signifikant verschlechtert. Differentialdiagnostisch müssen angeborene Stoffwechseldefekte (Pyruvatdecarboxylasemangel, Mitochondriopathien) und exogene Faktoren (Biguanide, Alkoholvergiftung) erwogen werden. Leitliniengemäß erfolgt bei Laktatwerten >2 mmol/l eine sofortige Ursachenabklärung mittels Blutgasanalyse, bildgebender Verfahren (z.B. CT-Angio bei V.a. Darmischämie) und Infektionsscreening. Therapeutisch stehen Oxygenierung, Volumensubstitution und kausale Behandlung (z.B. Antibiotika bei Sepsis, Hämodialyse bei Intoxikation) im Vordergrund.

Quellen

  • https://flexikon.doccheck.com/de/Laktat(Link)
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Laktatleistungskurve(Link)
  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/organe-stoffwechsel/laktat-lakt-hk1.html(Link)
  • https://www.germanjournalsportsmedicine.com/archive/archive-2013/heft-12/die-sportmedizinische-laktatdiagnostik-technisches-rahmenbedingungen-und-einsatzbereiche/(Link)
  • https://www.radiometer.de/de-de/produkte-und-l%C3%B6sungen/blutgasanalyseger%C3%A4te/lactate(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Laktat ist ein biologischer Biomarker, der im Rahmen der Labormedizin eine wichtige Rolle bei der Beurteilung des Stoffwechsels und der Sauerstoffversorgung im Körper spielt. Es handelt sich um eine organische Verbindung, die durch den anaeroben (sauerstoffarmen) Energiestoffwechsel in den Muskelzellen und anderen Geweben gebildet wird. Unter normalen Bedingungen wird Laktat kontinuierlich produziert und effektiv von der Leber abgebaut. Ein ausgewogenes Laktatspiegel im Blut ist ein Indikator für eine stabile Stoffwechsellage und ausreichende Sauerstoffversorgung der Gewebe. Im Rahmen der Diagnose ist die Messung von Laktat im Blut besonders bedeutsam, um gestörte Kreislauffunktionen oder Stoffwechselstörungen zu erkennen. Erhöhte Laktatwerte, auch Hyperlaktatämie genannt, können auf eine metabolische Azidose, schwere Kreislaufprobleme oder eine unzureichende Sauerstoffzufuhr zu den Organen hinweisen. Im Gegensatz dazu sind erniedrigte Laktatwerte eher selten und können in bestimmten Therapie- oder Ernährungssituationen auftreten. Bei akuten Erkrankungen wie Herzinfarkt, schweren Infektionen oder Schockzuständen ist die Laktatbestimmung ein wichtiges diagnostisches Werkzeug. Ein Laktat-Test wird vor allem in Notfallsituationen, bei Verdacht auf Schock oder schwere Infektionen, sowie bei der Überwachung der intensivmedizinischen Behandlung angeordnet. Auch bei der Beurteilung der Belastungsfähigkeit im Rahmen eines Ausdauertests oder bei der Diagnostik von Stoffwechselstörungen ist die Laktatbestimmung relevant. Die Studienergebnisse helfen dabei, den Schweregrad einer Erkrankung einzuschätzen und den Therapieverlauf zu kontrollieren. Bei der Interpretation der Laktatwerte ist die Kenntnis des klinischen Kontexts essenziell. Ein erhöhter Laktatwert weist auf eine gestörte Sauerstoffversorgung oder eine vermehrte anaerobe Glykolyse hin, was auf schwere Erkrankungen hindeuten kann. Eine persistierende Hyperlaktatämie erfordert meist eine schnelle interventionelle Behandlung, um Organversagen zu verhindern. Umgekehrt können normale oder niedrige Laktatwerte auf eine stabile Kreislaufsituation hinweisen. Insgesamt ist die Laktatmessung ein unverzichtbares Instrument im klinischen Alltag, um akute Zustände frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.