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Laktatdehydrogenase (LDH): Bedeutung und Einsatz in der Labormedizin

Laktatdehydrogenase (LDH) ist ein wichtiges Enzym in der Labormedizin, das bei der Diagnose und Überwachung verschiedener Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt und Lebererkrankungen eingesetzt wird. Als Biomarker für Zellschädigung und Gewebezerfall liefert LDH wertvolle Hinweise auf Krankheitsverläufe, wodurch eine frühzeitige und präzise Behandlung ermöglicht wird.

Referenzbereich

120 - 240

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Laktatdehydrogenase (LDH)-Werte spiegeln eine Zellschädigung oder -lyse wider, da das Enzym bei der anaeroben Glykolyse freigesetzt wird und als unspezifischer Biomarker für Gewebeschäden dient[1][2]. Pathophysiologisch entstehen erhöhte Werte durch den Austritt zytosolischer LDH aus geschädigten Zellen, wobei die Isoenzymverteilung (LDH-1 bis LDH-5) Rückschlüsse auf betroffene Organe ermöglicht – beispielsweise dominieren LDH-1/2 bei kardialen Schäden (Herzinfarkt, Myokarditis) und LDH-5 bei hepatobiliären Erkrankungen[1][4]. Klinisch relevant sind Erhöhungen bei hämolytischen Anämien, megaloblastären Störungen, Lebererkrankungen (Hepatitis, Zirrhose), Myopathien sowie malignen Prozessen, wobei die Höhe des Anstiegs mit dem Ausmaß des Zelluntergangs korreliert[2][3]. Zur Differenzierung sind ergänzende Untersuchungen essenziell: Bei Verdacht auf Herzinfarkt Kombination mit Troponin, bei Hämolyse Haptoglobin und Bilirubin, bei Leberaffektion Transaminasen und bei hämatologischen Erkrankungen ein Differentialblutbild[1][3]. Therapeutisch steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund, während LDH vor allem als Verlaufsmarker zur Therapieüberwachung dient, etwa bei Chemotherapie oder Hämolyse-Episoden[3][4]. Die Interpretation erfordert stets den klinischen Kontext, da präanalytische Fehler (Hämolyse in vitro) und physiologische Schwankungen falsch-positive Resultate verursachen können[2][4].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Vitamine C und E

Vitamine C und E

Die Einnahme großer Mengen an Vitamin C oder Vitamin E kann zu niedrigen Werten führen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Infektionen vermeiden

Infektionen vermeiden

Infektionen und Verletzungen können zu einem Anstieg der LDH führen, da das Enzym bei Gewebeschäden freigesetzt wird.

Ausreichend Erholung

Ausreichend Erholung

Intensive körperliche Aktivitäten können zu einem vorübergehenden Anstieg der LDH führen, da Muskelzellen bei Anstrengung beschädigt werden und LDH freisetzen. Priorisiere daher ausreichende Erholungsphasen. (Bei ME-CFS Pacing beachten!)

Ergebniserklärung

Erhöhte Laktatdehydrogenase (LDH)-Werte spiegeln eine Zellschädigung oder -lyse wider, da das Enzym bei der anaeroben Glykolyse freigesetzt wird und als unspezifischer Biomarker für Gewebeschäden dient[1][2]. Pathophysiologisch entstehen erhöhte Werte durch den Austritt zytosolischer LDH aus geschädigten Zellen, wobei die Isoenzymverteilung (LDH-1 bis LDH-5) Rückschlüsse auf betroffene Organe ermöglicht – beispielsweise dominieren LDH-1/2 bei kardialen Schäden (Herzinfarkt, Myokarditis) und LDH-5 bei hepatobiliären Erkrankungen[1][4]. Klinisch relevant sind Erhöhungen bei hämolytischen Anämien, megaloblastären Störungen, Lebererkrankungen (Hepatitis, Zirrhose), Myopathien sowie malignen Prozessen, wobei die Höhe des Anstiegs mit dem Ausmaß des Zelluntergangs korreliert[2][3]. Zur Differenzierung sind ergänzende Untersuchungen essenziell: Bei Verdacht auf Herzinfarkt Kombination mit Troponin, bei Hämolyse Haptoglobin und Bilirubin, bei Leberaffektion Transaminasen und bei hämatologischen Erkrankungen ein Differentialblutbild[1][3]. Therapeutisch steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund, während LDH vor allem als Verlaufsmarker zur Therapieüberwachung dient, etwa bei Chemotherapie oder Hämolyse-Episoden[3][4]. Die Interpretation erfordert stets den klinischen Kontext, da präanalytische Fehler (Hämolyse in vitro) und physiologische Schwankungen falsch-positive Resultate verursachen können[2][4].

Quellen

  • https://www.netdoktor.de/laborwerte/ldh/(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Lactatdehydrogenase(Link)
  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/organe-stoffwechsel/ldh.html(Link)
  • https://www.apollohospitals.com/de/diagnostics-investigations/lac-test(Link)
  • https://www.doccheck.com/de/detail/articles/46926-case-report-ldh-erhoehung-gefahr-oder-doch-harmlos(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Laktatdehydrogenase (LDH) ist ein essentielles Enzym im menschlichen Körper, das eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel spielt. Es ist an der Umwandlung von Laktat in Pyruvat beteiligt, einem Prozess, der in verschiedenen Geweben wie Herz, Leber, Muskeln, Nieren und roten Blutkörperchen stattfindet. Aufgrund seiner breiten Verteilung im Körper dient LDH als wichtiger Biomarker zur Beurteilung verschiedener Krankheitszustände. Das Enzym liegt in unterschiedlichen Formen vor, sogenannte Isoenzyme, die je nach Gewebe unterschiedlich vorkommen und in der Diagnostik wertvolle Hinweise liefern können. In der Labordiagnostik hat der LDH-Spiegel eine bedeutende diagnostische Funktion. Er wird vor allem zur Unterstützung bei der Erkennung, Überwachung und Beurteilung von Erkrankungen herangezogen, bei denen ein Zellschaden oder eine Gewebszerstörung vorliegt. Erhöhte LDH-Werte im Blut können auf eine Vielzahl von Erkrankungen hinweisen, während niedrige Werte eher selten vorkommen und meist keine diagnostische Bedeutung haben. Da das Enzym in vielen Geweben vorkommt, ist die Interpretation der Ergebnisse stets im Zusammenhang mit den klinischen Symptomen und weiteren Laborparametern zu sehen. Ein Anstieg der LDH-Konzentration im Blut ist häufig bei Erkrankungen wie Herzinfarkt, Lebererkrankungen, Lymphomen, einigen Krebsarten, Lungenentzündungen oder bei Gewebeverletzungen zu beobachten. Auch bei Anämien oder Infektionskrankheiten kann die LDH-Erhöhung auftreten. Verringerte Werte sind hingegen eher selten und finden sich beispielsweise bei bestimmten genetischen Störungen oder Mangelernährung. Es ist wichtig zu wissen, dass der LDH-Test kein spezifischer Marker ist, sondern immer im Zusammenhang mit anderen Tests zur genaueren Diagnosestellung herangezogen wird. Der LDH-Test wird in der Regel angeordnet, wenn der Verdacht auf Gewebeschädigungen oder systemische Erkrankungen besteht. Er kommt häufig im Rahmen einer umfassenden Blutuntersuchung zum Einsatz, um den Verlauf einer bestehenden Erkrankung zu überwachen oder auf die Wirksamkeit einer Therapie zu reagieren. Zudem wird der Test bei unklaren Symptomen wie Muskelschmerzen, Schwäche oder Fieber und bei Verdacht auf maligne Erkrankungen durchgeführt, um weitere Hinweise zu erhalten. Die Interpretation der LDH-Werte erfolgt stets im Kontext der klinischen Situation. Ein erhöhter LDH-Spiegel weist auf eine mögliche Zellschädigung hin, jedoch ist er allein kein spezifischer Nachweis für eine bestimmte Krankheit. Deshalb werden die Ergebnisse häufig mit Isoenzym-Analysen ergänzt und zusammen mit anderen Laborwerten, wie der Transaminasen, Leukozyten oder Tumormarkern, beurteilt. Ein deutlich erhöhter LDH-Wert kann darauf hinweisen, dass eine akute Erkrankung vorliegt, die eine schnelle medizinische Behandlung erfordert. Insgesamt ist der LDH-Test ein wertvolles diagnostisches Instrument, um den Zustand des Gewebes im Körper zu überwachen und bei der Ursachenforschung von Erkrankungen zu unterstützen.