Verfolge deine Laborwerte in der Elara App

Dokumentiere und verstehe deine Laborwerte im Zusammenhang mit deinen Symptomen. Für ein besseres Verständnis deiner Gesundheit.

Download on the App StoreGet it on Google Play
Elara App

MCHC: Wichtiger Biomarker für Blutbild und Diagnose

Der MCHC (mittlere corpuscular-Hämoglobinkonzentration) ist ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin, der die Hämoglobinkonzentration in den roten Blutkörperchen misst. Er wird verwendet, um Anämien zu diagnostizieren und zu differenzieren, wobei eine präzise Beurteilung der Blutzellgesundheit für eine gezielte Behandlung entscheidend ist. Durch seine Rolle bei der Beurteilung von Blutarmut trägt der MCHC wesentlich zur sicheren Diagnostik und Patientenversorgung bei.

Referenzbereich

32 - 36

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte MCHC-Werte (>36 g/dl) reflektieren eine gesteigerte Hämoglobinkonzentration pro Erythrozytenvolumen, wobei pathophysiologisch entweder ein relativer Hämoglobinüberschuss (z.B. durch verringertes Zellvolumen) oder eine absolute Hämoglobinanreicherung vorliegt. Hauptursachen sind die hereditäre Sphärozytose (Kugelzellanämie), bei der defekte Membranproteine zu osmotisch instabilen, kugelförmigen Erythrozyten mit erhöhter Hämoglobinkonzentration führen, sowie artifizielle Messverzerrungen durch Kälteagglutinine, die Erythrozytenagglutinate bilden und durch fehlerhafte Volumenmessung falsch-hohe MCHC-Werte vortäuschen. Klinisch imponieren bei Sphärozytose hämolytische Krisen mit Ikterus und Splenomegalie, während Kälteagglutinine häufig bei lymphoproliferativen Erkrankungen oder Infektionen (z.B. Mycoplasma pneumoniae) auftreten. Diagnostisch sind peripheres Blutausstrich, Osmotische Resistenzprüfung und Coombs-Test (direkter Antiglobulintest) entscheidend, bei Verdacht auf Kälteagglutinine eine Wiederholung der Blutprobenmessung nach Anwärmen. Therapeutisch stehen bei Sphärozytose die Folsäuresubstitution und bei schweren Verläufen die Splenektomie im Vordergrund, während Kälteagglutinine eine ursächliche Therapie der Grunderkrankung erfordern.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Früßigkeitszufuhr

Früßigkeitszufuhr

Ernährung

Dehydrierung erhöht die relative Hämoglobinkonzentration durch Plasmaverlust, während erhöhte Flüssigkeitsaufnahme das Blut verdünnt und den MCHC-Wert senkt.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Alkoholkonsum begrenzen

Alkoholkonsum begrenzen

Alkohol kann die Bildung von Blutkörperchen stören.

Auf das Rauchen verzichten

Auf das Rauchen verzichten

Rauchen kann die Bildung von Blutkörperchen stören.

B-Vitamine

B-Vitamine

Vitamine B6, B9 und B12 fördern die Bildung von roten Blutkörperchen. Achte auf eine ausgewogene Ernährung.

Eisen

Eisen

Esse eisenhaltige Lebensmittel. Vitamin A, C und B6 begünstigen die Aufnahme. Kalzium hemmt sie.

Ergebniserklärung

Erhöhte MCHC-Werte (>36 g/dl) reflektieren eine gesteigerte Hämoglobinkonzentration pro Erythrozytenvolumen, wobei pathophysiologisch entweder ein relativer Hämoglobinüberschuss (z.B. durch verringertes Zellvolumen) oder eine absolute Hämoglobinanreicherung vorliegt. Hauptursachen sind die hereditäre Sphärozytose (Kugelzellanämie), bei der defekte Membranproteine zu osmotisch instabilen, kugelförmigen Erythrozyten mit erhöhter Hämoglobinkonzentration führen, sowie artifizielle Messverzerrungen durch Kälteagglutinine, die Erythrozytenagglutinate bilden und durch fehlerhafte Volumenmessung falsch-hohe MCHC-Werte vortäuschen. Klinisch imponieren bei Sphärozytose hämolytische Krisen mit Ikterus und Splenomegalie, während Kälteagglutinine häufig bei lymphoproliferativen Erkrankungen oder Infektionen (z.B. Mycoplasma pneumoniae) auftreten. Diagnostisch sind peripheres Blutausstrich, Osmotische Resistenzprüfung und Coombs-Test (direkter Antiglobulintest) entscheidend, bei Verdacht auf Kälteagglutinine eine Wiederholung der Blutprobenmessung nach Anwärmen. Therapeutisch stehen bei Sphärozytose die Folsäuresubstitution und bei schweren Verläufen die Splenektomie im Vordergrund, während Kälteagglutinine eine ursächliche Therapie der Grunderkrankung erfordern.

Quellen

  • https://www.gesundheitsinformation.de/mchc-mittlere-korpuskulaere-haemoglobin-konzentration.html(Link)
  • https://www.fernarzt.com/wissen/laborwerte/mchc/(Link)
  • https://www.blutwert.net/mchc/zu-hoch.php(Link)
  • https://www.netdoktor.de/laborwerte/mch-mchc-mcv-und-rdw/(Link)
  • https://www.blutwert.net/mchc/(Link)

Weitere Laborwerte

Laden...

Ausführliche Informationen

Der Biomarker MCHC (mittlere Corpuscular-Hämoglobinkonzentration) ist ein wichtiger Laborparameter in der Blutanalyse, der Aufschluss über die Hämoglobinkonzentration innerhalb der roten Blutkörperchen gibt. Er zeigt, wie viel Hämoglobin in durchschnittlich einem Volumen roter Blutkörperchen enthalten ist und spielt somit eine zentrale Rolle bei der Beurteilung des Sauerstofftransports im Körper. MCHC ist ein Teil des kleinen Blutbilder-Tests (Blutstatus) und wird häufig gemeinsam mit anderen Parametern wie HB (Hämoglobin), MCV (mittleres korpuskuläres Volumen) und MCH (mittleres korpuskuläres Hämoglobin) analysiert. Die diagnostische Bedeutung des MCHC liegt in seiner Fähigkeit, Anämien und Blutbildungsstörungen zu erkennen und zu differenzieren. Ein erhöhter MCHC-Wert kann auf bestimmte Zustände hinweisen, beispielsweise Sphärozytose, eine genetisch bedingte Form der verformten roten Blutkörperchen. Ein erniedrigter MCHC-Wert ist typisch für Eisenmangelanämie, chronische Krankheiten oder aplastische Anämien. Aufgrund seiner Sensitivität gegenüber Veränderungen in der Hämoglobinkonzentration ermöglicht MCHC eine wichtige Einschätzung der Qualität der roten Blutkörperchen und hilft Ärzten, die zugrundeliegende Ursache einer Anämie zu bestimmen. Der MCHC-Test wird insbesondere dann angeordnet, wenn bei einem Patienten eine Anämie vermutet wird oder bereits bekannte Blutwerte Hinweise auf eine Blutarmut zeigen. Er ist auch hilfreich bei der Überwachung der Behandlung von Anämie-Patienten oder bei Patienten mit Verdacht auf hereditäre Blutkrankheiten. Der Wert ist eine nützliche Zusatzinformation, die zusammen mit anderen Blutparametern zu einer umfassenden Diagnostik beiträgt. Die Interpretation der MCHC-Ergebnisse erfolgt durch den Vergleich mit den normalen Referenzwerten, die in der Regel zwischen 32 und 36 g/dl liegen. Werte außerhalb dieses Bereichs weisen auf abnormale Zustände hin: Ein hoher MCHC kann auf Sphärozytose oder Atransferrin-Defekte hindeuten, während ein niedriger Wert typisch für Eisenmangel ist. Es ist wichtig, die MCHC-Werte im Zusammenhang mit weiteren Blutparametern zu betrachten, um eine genaue Diagnose zu stellen. Bei Unklarheiten oder auffälligen Ergebnissen empfiehlt der Arzt weitere Untersuchungen, um die zugrundeliegende Erkrankung zu identifizieren und eine geeignete Therapie einzuleiten. Insgesamt ist der MCHC ein wertvoller Biomarker in der Labormedizin, der sowohl bei der Diagnostik als auch bei der Verlaufskontrolle von Blutkrankheiten eine wichtige Rolle spielt. Mit seinem Beitrag zur Differenzierung verschiedener Anämieformen unterstützt er Fachärzte bei der präzisen medizinischen Beurteilung und bildet einen zentralen Bestandteil eines umfassenden Blutbilds.