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Neutrophile Granulozyten: Wichtiger Biomarker für Labortests

Neutrophile Granulozyten sind eine wichtige Untergruppe der weißen Blutkörperchen und playen eine zentrale Rolle im Immunsystem, insbesondere bei der Abwehr bakterieller Infektionen. Als Biomarker in der Labormedizin helfen ihre Blutwerte bei der Diagnose von Infektionen, Entzündungen und Immunzuständen, wodurch sie eine essentielle Grundlage für die klinische Entscheidungsfindung darstellen. Eine präzise Bestimmung der Neutrophilenzahl unterstützt die frühzeitige Erkennung und Überwachung verschiedener Erkrankungen.

Referenzbereich

50 - 70

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte der neutrophilen Granulozyten im Blut, auch Neutrophilie genannt, weisen meist auf eine akute oder chronische Aktivierung des körpereigenen Immunsystems hin, insbesondere als Reaktion auf bakterielle Infektionen. Pathophysiologisch kommt es bei einer bakteriellen Infektion zur Freisetzung von Zytokinen wie Interleukin-1 und Granulozyten-kolonie-stimulierendem Faktor, die die Knochenmarkproduktion und Freisetzung von neutrophilen Granulozyten steigern, oft begleitet von einer sogenannten Linksverschiebung, bei der vermehrt unreife stabkernige Neutrophile ins Blut gelangen. Neben Infektionen können auch entzündliche Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis), Gewebeschädigungen (Verbrennungen, Infarkte), Stressreaktionen, bestimmte Medikamente (Kortikosteroide) oder myeloproliferative Erkrankungen ursächlich sein. Klinisch helfen erhöhte Neutrophilenzahlen, eine bakterielle Infektion oder inflammatorische Prozesse zu diagnostizieren und den Schweregrad zu beurteilen; sie können aber auch bei malignen Erkrankungen wie der chronischen myeloischen Leukämie auftreten. Medizinische Leitlinien empfehlen bei persistierender oder stark ausgeprägter Neutrophilie weiterführende Diagnostik, etwa mikrobiologische Untersuchungen, Bildgebung und ggf. Knochenmarkuntersuchungen, sowie eine ursachenorientierte Therapie, z. B. Antibiotikagabe bei bakterieller Infektion oder entzündungshemmende Maßnahmen bei Autoimmunerkrankungen[2][4].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Mahlzeiten vor der Blutentnahme

Mahlzeiten vor der Blutentnahme

Ernährung

Nahrungsaufnahme kurz vor der Blutentnahme kann vorübergehend die Neutrophilenwerte erhöhen.

Schwangerschaft

Schwangerschaft

Lebensstil

Während der Schwangerschaft können Neutrophilenwerte ansteigen.

Hohe körperliche Belastung

Hohe körperliche Belastung

Lebensstil

Intensive körperliche Aktivität kann zu einem Anstieg der Neutrophilen führen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Regelmäßige Bewegung

Regelmäßige Bewegung

Moderate körperliche Belastung stärkt das Immunsystem. Seie rund 150 Minuten pro Woche aktiv. Zu intensives und langes Training hat immunsuppressive Wirkung. (Bei ME-CFS Pacing beachten!)

Erholsamer Schlaf

Erholsamer Schlaf

Schlafmangel schadet dem Immunsystem. Erwachsene brauchen 7 - 9 Stunden Schlaf pro Nacht.

Alkoholkonsum begrenzen

Alkoholkonsum begrenzen

Regelmäßiger Alkoholkonsum schwächt deine Abwehr und macht dich anfälliger für Infekte. Optimal wäre ein Verzicht auf Alkohol.

Stressmanagement

Stressmanagement

Dauerstress unterdrückt die Funktion des Immunsystems. Meditation, Atemübungen, Achtsamkeitstraining und soziale Interaktionen können Ihnen helfen Stress zu reduzieren.

Vitamine und Mineralien

Vitamine und Mineralien

Ausreichend Vitamin D, Vitamin A, Vitamin C, Zink, Selen, Omega-3 (EPA/DHA) unterstützen die Neutrophilenfunktion.

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Ergebniserklärung

Erhöhte Werte der neutrophilen Granulozyten im Blut, auch Neutrophilie genannt, weisen meist auf eine akute oder chronische Aktivierung des körpereigenen Immunsystems hin, insbesondere als Reaktion auf bakterielle Infektionen. Pathophysiologisch kommt es bei einer bakteriellen Infektion zur Freisetzung von Zytokinen wie Interleukin-1 und Granulozyten-kolonie-stimulierendem Faktor, die die Knochenmarkproduktion und Freisetzung von neutrophilen Granulozyten steigern, oft begleitet von einer sogenannten Linksverschiebung, bei der vermehrt unreife stabkernige Neutrophile ins Blut gelangen. Neben Infektionen können auch entzündliche Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis), Gewebeschädigungen (Verbrennungen, Infarkte), Stressreaktionen, bestimmte Medikamente (Kortikosteroide) oder myeloproliferative Erkrankungen ursächlich sein. Klinisch helfen erhöhte Neutrophilenzahlen, eine bakterielle Infektion oder inflammatorische Prozesse zu diagnostizieren und den Schweregrad zu beurteilen; sie können aber auch bei malignen Erkrankungen wie der chronischen myeloischen Leukämie auftreten. Medizinische Leitlinien empfehlen bei persistierender oder stark ausgeprägter Neutrophilie weiterführende Diagnostik, etwa mikrobiologische Untersuchungen, Bildgebung und ggf. Knochenmarkuntersuchungen, sowie eine ursachenorientierte Therapie, z. B. Antibiotikagabe bei bakterieller Infektion oder entzündungshemmende Maßnahmen bei Autoimmunerkrankungen[2][4].

Quellen

  • https://www.gesundheitsinformation.de/neutrophile-granulozyten.html(Link)
  • https://www.netdoktor.de/laborwerte/neutrophile-granulozyten/(Link)
  • https://www.fernarzt.com/wissen/laborwerte/neutrophile-granulozyten/(Link)
  • https://www.msdmanuals.com/de/heim/bluterkrankungen/st%C3%B6rungen-der-wei%C3%9Fen-blutk%C3%B6rperchen/neutrophile-leukozytose(Link)
  • https://www.blutwert.net/granulozyten/neutrophil/stabkernig-zu-hoch.php(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Neutrophile Granulozyten: Wichtiger Biomarker in der Labormedizin Neutrophile Granulozyten sind eine bedeutende Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und spielen eine zentrale Rolle im menschlichen Immunsystem. Als Teil der körpereigenen Abwehr sind sie hauptsächlich verantwortlich für die Bekämpfung bakterieller Infektionen und die Abwehr von Fremdstoffen. Neutrophile Granulozyten werden im Knochenmark gebildet und machen den größten Anteil aller weißen Blutkörperchen aus. Ihre Fähigkeit, schnell auf Infektionen zu reagieren und Pathogene zu eliminieren, macht sie zu einem essenziellen Bestandteil der akuten Immunantwort. In der Labordiagnostik gewinnen die Neutrophilen Granulozyten besondere Bedeutung, da ihre Konzentration im Blut Aufschluss über den Immunstatus und mögliche Infektions- oder Entzündungsprozesse gibt. Ein Neutrophilen-Test, meist im Rahmen eines vollständigen Blutbilds (Differenzialblutbild), hilft Ärzten, Infektionen zu erkennen, den Verlauf einer Erkrankung zu überwachen oder die Wirkung von Therapien zu beurteilen. Dabei wird die absolute Zahl der Neutrophilen oder der Anteil an der Gesamtzahl der Leukozyten bestimmt. Abweichungen von den Referenzwerten können auf verschiedene gesundheitliche Störungen hinweisen. Der Gehalt an Neutrophilen Granulozyten im Blut kann bei verschiedenen Erkrankungen erhöht oder erniedrigt sein. Eine Erhöhung, die sogenannte Neonphilie, tritt häufig bei bakteriellen Infektionen, akuten Entzündungen, Stresssituationen oder Gewebeverletzungen auf. Auch bestimmte Medikamente oder chronische Krankheiten wie rheumatoide Arthritis können erhöhte Neutrophilenzahlen verursachen. Im Gegensatz dazu sind niedrige Werte, die Neutropenie, häufig bei Virusinfektionen, schweren Sepsis, Knochenmarksschäden oder als Nebenwirkung bestimmter Therapien zu beobachten. Eine persistierende Abweichung kann Hinweise auf ernsthafte Erkrankungen liefern, weshalb eine genaue Interpretation durch den Arzt essenziell ist. Ein Neutrophilen Granulozyten-Test wird typischerweise bei Verdacht auf Infektionen, Entzündungen oder zur Überwachung chronischer Erkrankungen angeordnet. Er ist auch Bestandteil einer routinemäßigen Blutuntersuchung bei allgemeinen Gesundheitschecks oder vor operativen Eingriffen. Die Ergebnisse werden in Relation zu den Referenzwerten bewertet und im Zusammenhang mit weiteren Laborparametern und klinischen Befunden interpretiert. Eine erhöhte oder erniedrigte Neutrophilenzahl sollte stets ärztlich analysiert werden, um die zugrunde liegende Ursache präzise festzustellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Zusammenfassend sind Neutrophile Granulozyten wichtige Biomarker in der Labormedizin, um den Immunstatus zu beurteilen, Infektionen zu diagnostizieren und den Krankheitsverlauf zu überwachen. Dank ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit bieten sie wertvolle Einblicke in akute und chronische Entzündungsprozesse. Für Patienten bedeutet dies, dass eine Untersuchung der Neutrophilen Granulozyten ein unverzichtbarer Bestandteil moderner medizinischer Diagnostik ist.