Verfolge deine Laborwerte in der Elara App

Dokumentiere und verstehe deine Laborwerte im Zusammenhang mit deinen Symptomen. Für ein besseres Verständnis deiner Gesundheit.

Download on the App StoreGet it on Google Play
Elara App

Nitrit im Urin: Bedeutung, Werte & Diagnostik des Biomarkers

Nitrit im Urin ist ein wichtiger Biomarker zur Erkennung von Harnwegsinfektionen, da es auf das Vorhandensein spezifischer Bakterien hinweist. Die Bestimmung von Nitrit eignet sich zur schnellen Diagnose und Überwachung infektionshafter Prozesse im Harntrakt, was eine frühzeitige Behandlung ermöglicht. Als zentraler Laborwert trägt Nitrit wesentlich zur präzisen Diagnostik und optimalen Patientenversorgung bei.

Referenzbereich

0

Bedeutung niedriger Werte

Niedrige oder gar nicht nachweisbare Nitrit-Werte im Urin sind im klinischen Kontext meist als normal zu werten, da Nitrit im Urin bei gesunden Menschen normalerweise nicht vorkommt. Nitrit entsteht im Urin durch bakterielle Reduktion von körpereigenem Nitrat, was typischerweise bei einer bakteriellen Harnwegsinfektion auftritt. Ein niedriger Nitrit-Wert schließt demnach eine bakterielle Infektion nicht aus, da einige Erreger Nitrat nicht zu Nitrit umwandeln, oder wenn die Lagerdauer des Urins in der Blase zu kurz ist, keine nennenswerte Nitritbildung stattfindet. Auch Faktoren wie eine stark verdünnte Urinprobe, kürzlich abgeschlossene Antibiotikatherapie, Vitamin-C-reiche Ernährung oder eine unzureichende Probenlagerung können zu einem falsch negativen Nitrit-Test führen. Differentialdiagnostisch sollte deshalb bei Symptomen einer Harnwegsinfektion trotz negativem Nitrit-Test eine Urinkultur und gegebenenfalls weitere mikroskopische Untersuchungen erfolgen, um eine bakterielle Infektion nicht zu übersehen. Klinisch sind niedrige Nitrit-Werte also eher unauffällig und bedürfen bei passender Symptomatik weiterer diagnostischer Abklärung, um andere Ursachen wie aseptische Entzündungen oder Infektionen durch nitrit-negative Bakterien auszuschließen[1][2][3].

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Nitritwerte im Urin entstehen durch bakterielle Reduktion von Nitrat zu Nitrit, hauptsächlich verursacht durch nitratreduzierende Erreger wie Escherichia coli, Salmonellen oder Citrobacter[1][3]. Dieser Prozess weist auf eine bakterielle Besiedlung der Harnwege hin und dient als indirekter Marker für Harnwegsinfektionen, wobei der Test jedoch bei Nitrat-negativen Bakterien wie Enterococcus faecalis falsch-negativ ausfallen kann[4][5]. Klinisch ist ein positiver Nitrittest ein wichtiger Hinweis auf eine bakterielle Zystitis oder Pyelonephritis, muss jedoch mit der Leukozytenzahl und klinischen Symptomen (Dysurie, Pollakisurie) korreliert werden[2][3]. Gemäß medizinischen Leitlinien sollte bei positivem Nitritbefund eine Urinkultur zur Erregeridentifikation und Resistenzbestimmung durchgeführt werden, gefolgt von einer gezielten Antibiotikatherapie[2][5]. Differentialdiagnostisch sind falsch-positive Ergebnisse durch Kontamination, verlängerte Probenexposition oder bestimmte Medikamente zu berücksichtigen[2][4].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Hygiene

Hygiene

Schlechte Hygiene, besonders bei Kindern in der Sauberkeitserziehung, kann Infektionen fördern.

Sexuelle Aktivität

Sexuelle Aktivität

Kann Bakterien in die Harnwege einführen.

Anatomie

Anatomie

Frauen sind aufgrund der kürzeren Harnröhre und der Nähe zum After anfälliger für Harnwegsinfektionen.

Veränderungen der vaginalen Flora

Veränderungen der vaginalen Flora

Durch Menopause oder Spermizide können bakterielle Veränderungen gefördert werden. Außerdem sind Schwangere sowie ältere Erwachsene und Kleinkinder stärker gefährdet.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Wasser trinken

Wasser trinken

Viel Wasser trinken, um die Harnwege durchzuspülen.

Ergebniserklärung

Niedrige oder gar nicht nachweisbare Nitrit-Werte im Urin sind im klinischen Kontext meist als normal zu werten, da Nitrit im Urin bei gesunden Menschen normalerweise nicht vorkommt. Nitrit entsteht im Urin durch bakterielle Reduktion von körpereigenem Nitrat, was typischerweise bei einer bakteriellen Harnwegsinfektion auftritt. Ein niedriger Nitrit-Wert schließt demnach eine bakterielle Infektion nicht aus, da einige Erreger Nitrat nicht zu Nitrit umwandeln, oder wenn die Lagerdauer des Urins in der Blase zu kurz ist, keine nennenswerte Nitritbildung stattfindet. Auch Faktoren wie eine stark verdünnte Urinprobe, kürzlich abgeschlossene Antibiotikatherapie, Vitamin-C-reiche Ernährung oder eine unzureichende Probenlagerung können zu einem falsch negativen Nitrit-Test führen. Differentialdiagnostisch sollte deshalb bei Symptomen einer Harnwegsinfektion trotz negativem Nitrit-Test eine Urinkultur und gegebenenfalls weitere mikroskopische Untersuchungen erfolgen, um eine bakterielle Infektion nicht zu übersehen. Klinisch sind niedrige Nitrit-Werte also eher unauffällig und bedürfen bei passender Symptomatik weiterer diagnostischer Abklärung, um andere Ursachen wie aseptische Entzündungen oder Infektionen durch nitrit-negative Bakterien auszuschließen[1][2][3].

Erhöhte Nitritwerte im Urin entstehen durch bakterielle Reduktion von Nitrat zu Nitrit, hauptsächlich verursacht durch nitratreduzierende Erreger wie Escherichia coli, Salmonellen oder Citrobacter[1][3]. Dieser Prozess weist auf eine bakterielle Besiedlung der Harnwege hin und dient als indirekter Marker für Harnwegsinfektionen, wobei der Test jedoch bei Nitrat-negativen Bakterien wie Enterococcus faecalis falsch-negativ ausfallen kann[4][5]. Klinisch ist ein positiver Nitrittest ein wichtiger Hinweis auf eine bakterielle Zystitis oder Pyelonephritis, muss jedoch mit der Leukozytenzahl und klinischen Symptomen (Dysurie, Pollakisurie) korreliert werden[2][3]. Gemäß medizinischen Leitlinien sollte bei positivem Nitritbefund eine Urinkultur zur Erregeridentifikation und Resistenzbestimmung durchgeführt werden, gefolgt von einer gezielten Antibiotikatherapie[2][5]. Differentialdiagnostisch sind falsch-positive Ergebnisse durch Kontamination, verlängerte Probenexposition oder bestimmte Medikamente zu berücksichtigen[2][4].

Quellen

  • https://www.praktischarzt.de/laborwerte/nitrit-im-urin/(Link)
  • https://www.netdoktor.de/laborwerte/nitrit/(Link)
  • https://www.onmeda.de/diagnose/laborwerte/urinwerte-id201393/(Link)
  • https://checknatura.de/Checknatura-Lexikon/Wasser/Nitrit-im-Urin/(Link)
  • https://www.msdmanuals.com/de/profi/urogenitaltrakt/untersuchung-des-patienten-mit-urogenitalkrankheiten/untersuchung-des-nephrologischen-patienten(Link)
  • https://www.t-online.de/gesundheit/gesund-leben/id_100592148/nitrit-im-urin-kann-eine-falsche-ernaehrung-schuld-sein-.html(Link)

Weitere Laborwerte

Laden...

Ausführliche Informationen

Nitrit im Urin ist ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin, der Hinweise auf bakterielle Infektionen im Harntrakt liefert. Nitrit entsteht im Körper durch die Reduktion von Nitrat, das in verschiedenen Lebensmitteln vorkommt, durch bestimmte Bakterien im Urin. Diese Bakterien gehören häufig zu den Erregern von Harnwegsinfektionen (HWI). Da die meisten pathogenen Bakterien, die eine Harnwegsinfektion verursachen, Nitrit produzieren, spielt der Nitrit-Test eine zentrale Rolle bei der schnellen und nicht-invasiven Diagnostik. Die diagnostische Bedeutung des Nitrit (Urin) liegt vor allem in der Erkennung bakterieller Infektionen. Ein positiver Nitrit-Test im Urin deutet auf das Vorhandensein von Bakterien hin, die Nitrat in Nitrit umwandeln können. Damit liefert er einen wichtigen Hinweis auf die Aktivitäten bakterieller Erreger im Harntrakt. Um eine sichere Diagnose zu stellen, wird der Nitrit-Test häufig in Kombination mit anderen Urintests wie Leukozytenesterasen eingesetzt, die auf die Anwesenheit von weißen Blutkörperchen hinweisen. Erhöhte Nitrit-Werte im Urin sind typisch bei bakteriellen Harnwegsinfektionen, insbesondere bei Infektionen der Blase (Zystitis) oder der Nieren (Pyelonephritis). Ein positiver Nitrit-Test kann bereits vor Auftreten günstiger klinischer Symptome auftreten, was ihn zu einem wertvollen Frühindikator macht. Erniedrigte oder nicht nachweisbare Nitrit-Werte schließen eine bakterielle Infektion nicht vollständig aus, insbesondere bei Bakterien, die Nitrit nicht produzieren, oder bei Antibiotikabehandlungen. Auch bei längerer Lagerung des Urins kann die Nitrit-Konzentration sinken, was die Testaussage beeinflussen kann. Der Nitrit (Urin)-Test wird typischerweise im Rahmen einer Harnuntersuchung (Urinstatus) zur Abklärung einer vermuteten Harnwegsinfektion angewendet. Er ist schnell durchführbar und kann im Labor, am Point-of-Care oder mit Urinteststreifen direkt beim Patienten erfolgen. Besonders bei Patienten mit Symptomen wie Brennen beim Wasserlassen, verstärktem Harndrang oder Flankenschmerzen dient der Test als erste Diagnosestufe, um eine bakterielle Infektion zu bestätigen oder auszuschließen. Die Interpretation der Ergebnisse ist entscheidend für die weitere Behandlung. Ein positiver Nitrit-Test weist auf eine bakterielle Infektion hin, was eine Antibiotikatherapie rechtfertigt. Ein negativer Test schließt eine Harnwegsinfektion nicht aus, da einige Bakterien keine Nitrit-Produktion zeigen oder die Probenverarbeitung nicht optimal verlief. Daher wird der Nitrit-Wert stets im Zusammenhang mit weiteren Befunden, klinischen Symptomen und ggf. mikrobiologischer Diagnostik bewertet. Durch die gezielte Analyse trägt der Nitrit-Urintest wesentlich zur frühzeitigen und effektiven Behandlung bakterieller Harnwegserkrankungen bei.