Serotonin: Wichtiger Biomarker für Diagnose und Therapie
Serotonin ist ein wichtiger Neurotransmitter, der in der Labormedizin zur Diagnose und Überwachung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Stimmungsstörungen eingesetzt wird. Durch die Bestimmung von Serotoninspiegeln im Blut oder Urin können Ärzte die Ursache von neuropsychiatrischen Symptomen besser verstehen und individuelle Behandlungsstrategien entwickeln. Die Messung von Serotonin ist somit ein bedeutender Biomarker für die neurologische und psychische Gesundheit.
Referenzbereich
50 - 200
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Erhöhte Serotoninwerte im klinischen Kontext resultieren meist aus einer exzessiven Produktion, Freisetzung oder reduziertem Abbau des Neurotransmitters. Pathophysiologisch entstehen sie typischerweise durch serotoninproduzierende neuroendokrine Tumore wie Karzinoide, die Tryptophan über die 5-Hydroxytryptamin-Synthese katalysieren, oder durch pharmakologische Interaktionen serotonerger Substanzen (SSRI, Triptane, Opioide), die die 5-HT-Rezeptorstimulation verstärken und zu einem Serotonin-Syndrom führen können[3][5]. Klinisch relevant sind Werte über 40 mg/24h im Sammelurin (entsprechend 40.000 µg/d) als diagnostischer Hinweis auf Karzinoide, während akut erhöhte Spiegel durch Medikamente binnen Stunden Symptome wie Hyperthermie, autonome Dysregulation und neuromuskuläre Übererregbarkeit auslösen[3][5]. Differentialdiagnostisch müssen sekundäre Ursachen wie Epilepsie oder Zöliakie erwogen werden[3]. Leitliniengerecht erfolgt bei Verdacht auf Karzinoide die Bestimmung von 5-HIES im Urin, ergänzt durch bildgebende Verfahren und Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie, während beim Serotonin-Syndrom das unverzügliche Absetzen auslösender Substanzen und die Gabe von Cyproheptadin als 5-HT2A-Antagonist indiziert ist[2][3][5].
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Chronischer Stress
Langandauernder Stress beeinträchtigt die Serotonin-Produktion.

Depressionen/Angststörungen
Ein Ungleichgewicht kann Stimmungsschwankungen verstärken (umstritten, aber SSRI werden oft eingesetzt).

Vitamin-B6-Mangel
Dieses Vitamin ist für die Umwandlung von Tryptophan zu Serotonin nötig.

Neuroendokrine Tumore (Karzinoid-Syndrom)
Tumore im Darm oder der Lunge produzieren überschüssiges Serotonin, was zu Durchfall, Hautrötungen (Flush) oder Herzproblemen führt.

Schlafmangel
Serotonin wird im Tiefschlaf gebildet – Schlafstörungen verstärken den Mangel.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Ernährung optimieren
Iss tryptophanreiche Lebensmittel wie Hafer, Walnüsse, Eier oder Bananen. Ergänze Vitamin B6 (z. B. durch Lachs, Sonnenblumenkern.
Ergebniserklärung
Die Messung des Serotoninspiegels kann durch Bluttests oder Urintests erfolgen. Die Ergebnisse werden in Nanogramm pro Milliliter (ng/mL) für Bluttests oder Mikrogramm pro 24 Stunden (µg/24h) für Urintests angegeben. • Normale Werte: Normale Serotoninwerte im Blut liegen typischerweise zwischen: • 101-283 ng/mL für Erwachsene • Erhöhte Werte: Hohe Serotoninwerte können auf verschiedene Zustände hinweisen: • Karzinoidsyndrom: Ein Tumor im Magen-Darm-Trakt kann zu übermäßiger Serotoninproduktion führen. • Medikamenteneinnahme: Einige Medikamente, insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), können den Serotoninspiegel erhöhen. • Verminderte Werte: Niedrige Serotoninwerte können auf verschiedene Zustände hinweisen: • Depression und Angst: Ein Mangel an Serotonin wird mit Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht. • Schlafstörungen: Ein niedriger Serotoninspiegel kann Schlafprobleme verursachen. • Reizdarmsyndrom: Niedrige Serotoninwerte können mit dem Reizdarmsyndrom verbunden sein.
Erhöhte Serotoninwerte im klinischen Kontext resultieren meist aus einer exzessiven Produktion, Freisetzung oder reduziertem Abbau des Neurotransmitters. Pathophysiologisch entstehen sie typischerweise durch serotoninproduzierende neuroendokrine Tumore wie Karzinoide, die Tryptophan über die 5-Hydroxytryptamin-Synthese katalysieren, oder durch pharmakologische Interaktionen serotonerger Substanzen (SSRI, Triptane, Opioide), die die 5-HT-Rezeptorstimulation verstärken und zu einem Serotonin-Syndrom führen können[3][5]. Klinisch relevant sind Werte über 40 mg/24h im Sammelurin (entsprechend 40.000 µg/d) als diagnostischer Hinweis auf Karzinoide, während akut erhöhte Spiegel durch Medikamente binnen Stunden Symptome wie Hyperthermie, autonome Dysregulation und neuromuskuläre Übererregbarkeit auslösen[3][5]. Differentialdiagnostisch müssen sekundäre Ursachen wie Epilepsie oder Zöliakie erwogen werden[3]. Leitliniengerecht erfolgt bei Verdacht auf Karzinoide die Bestimmung von 5-HIES im Urin, ergänzt durch bildgebende Verfahren und Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie, während beim Serotonin-Syndrom das unverzügliche Absetzen auslösender Substanzen und die Gabe von Cyproheptadin als 5-HT2A-Antagonist indiziert ist[2][3][5].
Quellen
- •https://www.springermedizin.de/emedpedia/detail/lexikon-der-medizinischen-laboratoriumsdiagnostik/serotonin?epediaDoi=10.1007%2F978-3-662-49054-9_2803(Link)
- •https://balancerehabclinic.de/was-ist-serotonin-syndrom/(Link)
- •https://www.fernarzt.com/wissen/laborwerte/serotonin/(Link)
- •https://online.medunigraz.at/mug_online/wbabs.getDocument?pThesisNr=51868&pAutorNr=50542&pOrgNR=1(Link)
- •https://medlexi.de/Serotonin(Link)