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Transferrinsättigung im Labor: Werte, Norm & Bedeutung

Die Transferrinsättigung ist ein zentraler Labormarker in der Labormedizin, der das Verhältnis von im Blut gebundenem Eisen zum Transportprotein Transferrin angibt. Sie dient der Diagnostik von Eisenmangelanämie und Eisenüberladung (z. B. Hämochromatose) und liefert präzise Informationen zum Eisenstatus. Eine genaue Bestimmung der Transferrinsättigung ist wichtig für die Therapieplanung und das frühzeitige Erkennen eisenassoziierter Erkrankungen.

Referenzbereich

20 - 45

Bedeutung niedriger Werte

Eine niedrige Transferrinsättigung im klinischen Kontext weist überwiegend auf einen Eisenmangel hin, da hierbei der Anteil des mit Eisen beladenen Transferrins im Blut reduziert ist, obwohl die Transferrinproduktion oft erhöht ist, um den Eisenmangel zu kompensieren. Pathophysiologisch resultiert dies daraus, dass zu wenig Eisen zur Verfügung steht, um die Transferrinmoleküle vollständig zu sättigen, was typischerweise bei funktionellem oder absoluten Eisenmangel der Fall ist. Differentialdiagnostisch muss neben Eisenmangelanämie auch an chronische Entzündungskrankheiten gedacht werden, bei denen Transferrin als Anti-Akute-Phase-Protein vermindert gebildet wird, wodurch die Transferrinsättigung ebenfalls erniedrigt sein kann; zudem können Lebererkrankungen durch verminderte Transferrinsynthese den Wert beeinflussen. Klinisch ist eine niedrige Transferrinsättigung eine wichtige frühe Markierung für eine Eisenmangelanämie, die unbehandelt zu Müdigkeit, Leistungsminderung und weiteren Komplikationen führen kann. Zur Abklärung werden ergänzend Ferritin (als Speichereisenspiegel), Serum-Eisen und Entzündungsparameter bestimmt, um zwischen reinem Eisenmangel, Entzündungsreaktion oder anderen Ursachen wie Lebererkrankungen zu unterscheiden und gezielte therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Besonders wichtig sind diese weiteren Untersuchungen, da nur die Kombination der Laborwerte eine sichere Diagnose und adäquate Behandlung ermöglicht.

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte der Transferrinsättigung im klinischen Kontext weisen auf eine gesteigerte Bindung von Eisen am Transportprotein Transferrin hin, was typischerweise mit einem Eisenüberschuss im Organismus korreliert. Pathophysiologisch bedeutet dies, dass im Blut mehr freies Eisen verfügbar ist, als für die physiologische Bindung durch Transferrin notwendig ist, sodass ein größerer Anteil der Transportkapazität ausgeschöpft wird. Solche erhöhten Werte finden sich häufig bei Erkrankungen mit Eisenüberladung, wie der hereditären Hämochromatose, einer genetischen Störung, die zu einer übermäßigen Eisenresorption im Darm und folglich zu Eisenablagerungen in Organen führt. Klinisch ist die erhöhte Transferrinsättigung ein wichtiger Hinweis zur Unterscheidung einer echten Eisenüberladung von anderen Ursachen eines erhöhten Ferritinspiegels, etwa bei Entzündungen oder Infektionen, bei denen die Transferrinsättigung meist normal bleibt. Leitlinien empfehlen bei erhöhten Transferrinsättigungswerten insbesondere die genetische Abklärung hinsichtlich der HFE-Mutation bei Verdacht auf Hämochromatose, sowie ergänzende bildgebende und laborchemische Untersuchungen zur Abschätzung von Organbeteiligungen. Therapeutisch sind in der Regel eine Aderlasstherapie zur Eisenreduktion und regelmäßige Monitoringmaßnahmen indiziert, um Folgeschäden durch Eisenablagerungen zu vermeiden. Weitere differenzialdiagnostische Abklärungen sind notwendig, wenn andere Ursachen für eine Eisenüberladung vorliegen, etwa chronische Lebererkrankungen oder Thalassämien, die ebenfalls mit erhöhten Transferrinsättigungswerten einhergehen können[1][2].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Eisenmangel

Eisenmangel

Blut

Zu den Risikogruppen für eine unzureichende Eisenversorgung zählen Säuglinge, Kinder und Jugendliche sowie prämenopausale Frauen, Schwangere, Leistungssportler*innen, häufige Blutspender*innen sowie Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren.

Verminderte Aufnahme von Eisen

Verminderte Aufnahme von Eisen

Tannine (z. B. aus Rotwein und Schwarztee), Phytate und Lignine (aus Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten), Phosphate (z. B. aus Colagetränken), Oxalsäuren (z. B. aus Rhabarber und Spinat), Calciumverbindungen (z. B. aus Milch) sowie Salicylate (z. B. Aspirin) wirken hemmend auf die Aufnahme von Nicht-Hämeisen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Ausreichend B-Vitamine

Ausreichend B-Vitamine

Vitamine B12, B6 und Folsäure sind wichtig für die Bildung von Blutkörperchen. Achte auf eine ausgewogene Ernährung reich an diesen Nährstoffen.

Vorsicht bei Schmerzmitteln

Vorsicht bei Schmerzmitteln

Die regelmäßige Einnahme von Aspirin oder Ibuprofen kann den Eisenwert senken. Nimm sie nicht zu häufig ein.

Vitamin A und C

Vitamin A und C

Vitamin A und C erhöhen die Aufnahme von Eisen. Diese Vitamine sind z. B. in Zitrusfrüchten, Paprika, Kartoffeln und Tomaten enthalten.

Ergebniserklärung

Eine niedrige Transferrinsättigung im klinischen Kontext weist überwiegend auf einen Eisenmangel hin, da hierbei der Anteil des mit Eisen beladenen Transferrins im Blut reduziert ist, obwohl die Transferrinproduktion oft erhöht ist, um den Eisenmangel zu kompensieren. Pathophysiologisch resultiert dies daraus, dass zu wenig Eisen zur Verfügung steht, um die Transferrinmoleküle vollständig zu sättigen, was typischerweise bei funktionellem oder absoluten Eisenmangel der Fall ist. Differentialdiagnostisch muss neben Eisenmangelanämie auch an chronische Entzündungskrankheiten gedacht werden, bei denen Transferrin als Anti-Akute-Phase-Protein vermindert gebildet wird, wodurch die Transferrinsättigung ebenfalls erniedrigt sein kann; zudem können Lebererkrankungen durch verminderte Transferrinsynthese den Wert beeinflussen. Klinisch ist eine niedrige Transferrinsättigung eine wichtige frühe Markierung für eine Eisenmangelanämie, die unbehandelt zu Müdigkeit, Leistungsminderung und weiteren Komplikationen führen kann. Zur Abklärung werden ergänzend Ferritin (als Speichereisenspiegel), Serum-Eisen und Entzündungsparameter bestimmt, um zwischen reinem Eisenmangel, Entzündungsreaktion oder anderen Ursachen wie Lebererkrankungen zu unterscheiden und gezielte therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Besonders wichtig sind diese weiteren Untersuchungen, da nur die Kombination der Laborwerte eine sichere Diagnose und adäquate Behandlung ermöglicht.

Erhöhte Werte der Transferrinsättigung im klinischen Kontext weisen auf eine gesteigerte Bindung von Eisen am Transportprotein Transferrin hin, was typischerweise mit einem Eisenüberschuss im Organismus korreliert. Pathophysiologisch bedeutet dies, dass im Blut mehr freies Eisen verfügbar ist, als für die physiologische Bindung durch Transferrin notwendig ist, sodass ein größerer Anteil der Transportkapazität ausgeschöpft wird. Solche erhöhten Werte finden sich häufig bei Erkrankungen mit Eisenüberladung, wie der hereditären Hämochromatose, einer genetischen Störung, die zu einer übermäßigen Eisenresorption im Darm und folglich zu Eisenablagerungen in Organen führt. Klinisch ist die erhöhte Transferrinsättigung ein wichtiger Hinweis zur Unterscheidung einer echten Eisenüberladung von anderen Ursachen eines erhöhten Ferritinspiegels, etwa bei Entzündungen oder Infektionen, bei denen die Transferrinsättigung meist normal bleibt. Leitlinien empfehlen bei erhöhten Transferrinsättigungswerten insbesondere die genetische Abklärung hinsichtlich der HFE-Mutation bei Verdacht auf Hämochromatose, sowie ergänzende bildgebende und laborchemische Untersuchungen zur Abschätzung von Organbeteiligungen. Therapeutisch sind in der Regel eine Aderlasstherapie zur Eisenreduktion und regelmäßige Monitoringmaßnahmen indiziert, um Folgeschäden durch Eisenablagerungen zu vermeiden. Weitere differenzialdiagnostische Abklärungen sind notwendig, wenn andere Ursachen für eine Eisenüberladung vorliegen, etwa chronische Lebererkrankungen oder Thalassämien, die ebenfalls mit erhöhten Transferrinsättigungswerten einhergehen können[1][2].

Quellen

  • https://www.gesundheitsinformation.de/transferrin-saettigung.html(Link)
  • https://www.netdoktor.de/laborwerte/transferrin/transferrinsaettigung/(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Transferrin-S%C3%A4ttigung(Link)
  • https://www.onmeda.de/diagnose/laborwerte/transferrin-id202870/(Link)
  • https://www.gesundheit.de/medizin/laborwerte/transferrin-transferrinsaettigung-id215307/(Link)
  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/blutbild/transferrinsaettigung.html(Link)
  • https://register.awmf.org/assets/guidelines/025-029l_S2k_Diagnostik-Therapie-der-sekundaeren-Eisenueberladung-bei-Patienten-mit-angeborenen-Anaemien_2022-03_1.pdf(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Was ist Transferrinsättigung und welche Rolle spielt sie im Körper? Die Transferrinsättigung (TSAT) beschreibt den Anteil des Eisenbindungsproteins Transferrin, der mit Eisen beladen ist. Transferrin ist das wichtigste Transportprotein für Eisen im Blut und sorgt dafür, dass Eisen von der Darmmukosa zu Knochenmark und Organen gelangt. Eine ausgeglichene Transferrinsättigung ist entscheidend für eine effiziente Blutbildung (Erythropoese), Zellatmung und vielfältige Stoffwechselprozesse. Liegt zu wenig Eisen vor, kann Transferrin nicht ausreichend besetzt werden, bei Eisenüberladung kommt es zu einem Überschuss an freiem Eisen, das Gewebe schädigen kann. Diagnostische Bedeutung der Transferrinsättigung Die Transferrinsättigung ist ein sensibler Parameter im Eisenstoffwechsel und hilft, frühe Stadien von Eisenmangel oder Eisenüberladung zu erkennen. Im Unterschied zum Ferritin, das als Speicherprotein fungiert und bei Entzündungen verfälscht sein kann, liefert die TSAT einen direkten Hinweis auf die aktuelle Eisenverfügbarkeit im Serum. In der Labormedizin wird sie deshalb häufig zusammen mit Serumferritin, Gesamteiweißbindungskapazität (TIBC) und C-reaktivem Protein (CRP) bestimmt, um eine präzise Differenzialdiagnose bei Anämien und Stoffwechselerkrankungen zu ermöglichen. Erhöhte und erniedrigte Transferrinsättigung Erniedrigte TSAT-Werte (< 15–20 %) deuten meist auf Eisenmangel hin, wie er bei chronischem Blutverlust (Menstruation, Gastrointestinaltrakt), Malabsorption im Darm oder unzureichender Eisenzufuhr auftritt. Auch chronische Erkrankungen (Anämie chronischer Krankheiten) können zu einer verminderten Eisenfreisetzung führen. Eine erhöhte Transferrinsättigung (> 45–50 %) findet sich bei hereditärer Hämochromatose (Eisenüberladung), sideroblastischer Anämie, wiederholten Bluttransfusionen oder bei Lebererkrankungen, in denen der Eisenstoffwechsel gestört ist. Auch akute Hämolyse kann temporär die TSAT ansteigen lassen. Indikationen für den Transferrinsättigung-Test Ein TSAT-Test wird typischerweise angeordnet bei Verdacht auf Eisenmangelanämie (z. B. bei Müdigkeit, Blässe, Leistungsabfall), unklaren Leberwertveränderungen oder familiärer Hämochromatose. Er ergänzt Blutbild und Ferritinmessung und ist Teil des Eisenstatus in der Routinediagnostik. In der Schwangerschaft, bei rheumatischen Erkrankungen oder chronischen Nierenerkrankungen kann er helfen, die Ursache therapiebedingter Anämien abzuklären. Auch im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen bei erhöhtem Hämochromatose-Risiko (z. B. HFE-Genmutationen) empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle der TSAT. Interpretation der Ergebnisse Die Standardreferenz liegt bei etwa 20–45 %. Niedrige Werte sprechen für einen absoluten oder funktionellen Eisenmangel und rechtfertigen weiterführende Abklärungen (Eisenbedarf, Ursachen für Blutverlust). Hohe Werte deuten auf eine Eisenüberladung hin und dienen als Screeningparameter für Hämochromatose. Da Entzündungszustände Transferrin und Ferritin beeinflussen können, ist eine Gesamtbeurteilung gemeinsam mit CRP, TIBC und Ferritin erforderlich. Nur so lässt sich eine gezielte Therapie – Eisen­substitution bei Mangel oder Phlebotomie bei Überladung – optimal steuern.