VCA p23 (IgM): Wichtiger Biomarker für Epstein-Barr-Virus-Infektionen
Der Biomarker VCA p23 (IgM) ist ein serologischer Anhaltspunkt zur Diagnose einer aktuellen Epstein-Barr-Virus-Infektion, insbesondere bei Verdacht auf infektiöse Mononukleose. Durch die Bestimmung des IgM-Antikörpers wird frühzeitig eine aktive Infektion erkannt, was eine wichtige Grundlage für die differentialdiagnostische Abklärung und die zeitnahe Behandlung darstellt. Seine Relevanz liegt in der präzisen Überwachung des Infektionsverlaufs und der Unterstützung der klinischen Entscheidungen.
Referenzbereich
negativ
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Niedrige VCA p23 (IgM)-Werte im klinischen Kontext haben eine begrenzte diagnostische Aussagekraft, da IgM-Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus (EBV) meist bei einer akuten bzw. kürzlich erfolgten Primärinfektion erhöht sind, aber in etwa 20 % der Fälle einer frischen Infektion auch fehlen können[1][5]. Ein niedriger oder nicht nachweisbarer VCA p23 (IgM)-Spiegel schließt also eine EBV-Primärinfektion nicht aus. Ursachen für niedrige Werte können auch in erworbenen Immundefizienzen oder genetischen IgM-Mangelerkrankungen liegen, da die Produktion spezifischer IgM-Antikörper eingeschränkt ist[3]. Differentialdiagnostisch muss bei fehlendem VCA IgM trotz Verdachts auf EBV-Infektion auf andere Marker, wie VCA-IgG, EBNA-Antikörper und die Avidität der IgG-Antikörper, zurückgegriffen werden, um zwischen Primärinfektion, früher Infektion oder Reaktivierung zu unterscheiden[2][4]. Klinisch ist bei niedrigen VCA IgM-Werten vor allem die Komplettierung des serologischen Profiltests entscheidend, da allein der IgM-Wert weder eine akute Infektion noch eine latente oder reaktivierte Phase sicher ausschließen kann. Weitere diagnostische Schritte umfassen daher die Bestimmung von VCA IgG, EBNA-1 IgG und eine Aviditätsbestimmung der IgG-Antikörper, um den Infektionsstatus eindeutig zu klären[2][4]. Erkrankungen, die mit niedrigen VCA p23 (IgM)-Werten assoziiert sein können, sind neben einer nicht vorliegenden oder abgeklungenen EBV-Infektion auch Immundefekte und in seltenen Fällen falsch negative Testergebnisse aufgrund technischer oder immunologischer Einflussfaktoren.
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Erhöhte Werte von VCA p23 (IgM) im klinischen Kontext weisen primär auf eine akute Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) hin, da diese Antikörper im frühen Infektionsstadium vom Immunsystem als Erstreaktion gebildet werden. Pathophysiologisch bedeutet dies, dass das Immunsystem auf die aktive virale Replikation reagiert, indem es IgM-Antikörper gegen das virale Kapsid-Antigen (Viral Capsid Antigen, VCA), insbesondere das p23-Protein, produziert. Diese Antikörper sind meist innerhalb der ersten Wochen der Infektion nachweisbar und persistieren typischerweise etwa 3 bis 6 Monate, können aber in Einzelfällen auch länger bestehen bleiben. Ein erhöhter VCA p23 (IgM)-Wert ist ein verlässlicher Hinweis auf eine akute oder kürzlich durchgemachte EBV-Infektion, wie sie zum Beispiel bei der infektiösen Mononukleose auftritt, einer Erkrankung mit typischen Symptomen wie Fieber, Lymphadenopathie und Pharyngitis. Medizinische Leitlinien empfehlen bei positivem VCA-IgM-Nachweis die ergänzende serologische Diagnostik, insbesondere den Nachweis von Anti-EBNA-1-IgG, um zwischen akuter und vergangener Infektion differenzieren zu können, da EBNA-Antikörper erst Wochen nach Symptombeginn auftreten. Therapeutisch stehen in der Regel symptomatische Maßnahmen im Vordergrund, während bei Komplikationen oder schweren Verläufen weiterführende diagnostische und therapeutische Interventionen, etwa zur Überwachung der Leberwerte oder eventuell antiviraler Therapien, indiziert sein können. Ein isolierter Nachweis von VCA p23 (IgM) sollte stets in Kombination mit der klinischen Symptomatik und weiteren Immunserologien beurteilt werden, da persistierende oder reaktivierte EBV-Infektionen auch diesen Marker erhöhen können.
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Akute EBV-Primärinfektion
Hohe IgM-Werte gegen p23 sind typisch für frisches Pfeiffersches Drüsenfieber (Sensitivität 81,8 % im p23-p18-ELISA).

Kreuzreaktivität mit anderen Viren
Zytomegalievirus (CMV), Parvovirus B19 oder HIV können falsch-positive Ergebnisse verursachen (bis zu 60 % bei CMV-Infektionen).

Autoimmunfaktoren
Rheumafaktoren oder Antikörper bei rheumatoider Arthritis binden unspezifisch an Testantigene.

Persistierende IgM-Produktion
Bei 10–15 % der Patienten bleiben IgM-Werte >6 Monate nach Infektion nachweisbar, besonders bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Ärztliche Abklärung
Die alleinige VCA p23-IgM-Bestimmung reicht nicht für eine sichere Diagnose. Sprich mit deinem Arzt über ein Kombinationspanel (EBNA-1 IgG, EA-IgG, PCR) und individuelle Therapieoptionen!

Infektionsstadium bestätigen
Kombiniere mit EBNA-1 IgG: - EBNA-1 IgG negativ → Akute Primärinfektion. - EBNA-1 IgG positiv → Persistierendes IgM oder Reaktivierung.
Ergebniserklärung
Niedrige VCA p23 (IgM)-Werte im klinischen Kontext haben eine begrenzte diagnostische Aussagekraft, da IgM-Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus (EBV) meist bei einer akuten bzw. kürzlich erfolgten Primärinfektion erhöht sind, aber in etwa 20 % der Fälle einer frischen Infektion auch fehlen können[1][5]. Ein niedriger oder nicht nachweisbarer VCA p23 (IgM)-Spiegel schließt also eine EBV-Primärinfektion nicht aus. Ursachen für niedrige Werte können auch in erworbenen Immundefizienzen oder genetischen IgM-Mangelerkrankungen liegen, da die Produktion spezifischer IgM-Antikörper eingeschränkt ist[3]. Differentialdiagnostisch muss bei fehlendem VCA IgM trotz Verdachts auf EBV-Infektion auf andere Marker, wie VCA-IgG, EBNA-Antikörper und die Avidität der IgG-Antikörper, zurückgegriffen werden, um zwischen Primärinfektion, früher Infektion oder Reaktivierung zu unterscheiden[2][4]. Klinisch ist bei niedrigen VCA IgM-Werten vor allem die Komplettierung des serologischen Profiltests entscheidend, da allein der IgM-Wert weder eine akute Infektion noch eine latente oder reaktivierte Phase sicher ausschließen kann. Weitere diagnostische Schritte umfassen daher die Bestimmung von VCA IgG, EBNA-1 IgG und eine Aviditätsbestimmung der IgG-Antikörper, um den Infektionsstatus eindeutig zu klären[2][4]. Erkrankungen, die mit niedrigen VCA p23 (IgM)-Werten assoziiert sein können, sind neben einer nicht vorliegenden oder abgeklungenen EBV-Infektion auch Immundefekte und in seltenen Fällen falsch negative Testergebnisse aufgrund technischer oder immunologischer Einflussfaktoren.
Erhöhte Werte von VCA p23 (IgM) im klinischen Kontext weisen primär auf eine akute Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) hin, da diese Antikörper im frühen Infektionsstadium vom Immunsystem als Erstreaktion gebildet werden. Pathophysiologisch bedeutet dies, dass das Immunsystem auf die aktive virale Replikation reagiert, indem es IgM-Antikörper gegen das virale Kapsid-Antigen (Viral Capsid Antigen, VCA), insbesondere das p23-Protein, produziert. Diese Antikörper sind meist innerhalb der ersten Wochen der Infektion nachweisbar und persistieren typischerweise etwa 3 bis 6 Monate, können aber in Einzelfällen auch länger bestehen bleiben. Ein erhöhter VCA p23 (IgM)-Wert ist ein verlässlicher Hinweis auf eine akute oder kürzlich durchgemachte EBV-Infektion, wie sie zum Beispiel bei der infektiösen Mononukleose auftritt, einer Erkrankung mit typischen Symptomen wie Fieber, Lymphadenopathie und Pharyngitis. Medizinische Leitlinien empfehlen bei positivem VCA-IgM-Nachweis die ergänzende serologische Diagnostik, insbesondere den Nachweis von Anti-EBNA-1-IgG, um zwischen akuter und vergangener Infektion differenzieren zu können, da EBNA-Antikörper erst Wochen nach Symptombeginn auftreten. Therapeutisch stehen in der Regel symptomatische Maßnahmen im Vordergrund, während bei Komplikationen oder schweren Verläufen weiterführende diagnostische und therapeutische Interventionen, etwa zur Überwachung der Leberwerte oder eventuell antiviraler Therapien, indiziert sein können. Ein isolierter Nachweis von VCA p23 (IgM) sollte stets in Kombination mit der klinischen Symptomatik und weiteren Immunserologien beurteilt werden, da persistierende oder reaktivierte EBV-Infektionen auch diesen Marker erhöhen können.
Quellen
- •https://ribook.risch.ch/de/analyse/EBVM(Link)
- •https://shop.thieme.de/media/75/66/73/1653305202/9783131579423_musterseite.pdf(Link)
- •https://gpnotebook.com/de/pages/infektiologie/igm-zusammenfassung-und-ursachen-fur-verminderte-und-erhohte-werte(Link)
- •https://repositorium.meduniwien.ac.at/download/pdf/5469199.pdf(Link)
- •https://freidok.uni-freiburg.de/files/2714/K85ukJN5Im0rNLvT/Diss_TPottgiesser_Med_Fakultaet.pdf(Link)
- •https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC497621/(Link)
- •https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/infektionen-virus/ebv-antikoerper-igg-quantitativ.html(Link)
- •https://labor-augsburg-mvz.de/sites/default/files/literatur/laborinformation/18_labinfo.pdf(Link)
- •https://mediatum.ub.tum.de/doc/1295856/1295856.pdf(Link)
- •https://www.germanjournalsportsmedicine.com/fileadmin/content/archiv2008/heft05/Standard.pdf(Link)