fT4 Biomarker: Schilddrüsenfunktion im Labor bewerten
Der Biomarker fT4 (freies Thyroxin) ist ein zentraler Parameter in der Labormedizin zur Messung der biologisch aktiven Schilddrüsenhormonkonzentration. Er wird zur Diagnostik und Therapieüberwachung von Hypo- und Hyperthyreosen eingesetzt und ermöglicht eine präzise Beurteilung der Schilddrüsenfunktion für eine zielgerichtete Behandlung.
Referenzbereich
0.9 - 2.3
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Systemische Erkrankungen
Schwere Infektionen, Krebs, Herz- oder Nierenversagen: "Non-Thyroidal Illness Syndrome" (NTIS) senken fT4.

Medizinische Eingriffe
Chemotherapie oder Strahlentherapie: Schädigen das Knochenmark und beeinflussen die Hormonproduktion.

Hyperthyreose
Morbus Basedow (Graves’ Disease): Autoimmunerkrankung, die die Schilddrüse überaktiviert. Toxische Adenome oder multinoduläre Struma: Überaktive Knoten in der Schilddrüse. Thyroiditis: Entzündung der Schilddrüse, die Hormone freisetzt. Überdosierung von Schilddrüsenhormonen: Zu viel Levothyroxin (T4) oder Liothyronin (T3).

Medikamente und Substanzen
Jodhaltige Medikamente: Amiodaron (Herzmedikament) oder Kontrastmittel. Steroide: Dexamethason kann fT4-Werte erhöhen. Lithium, Interferon-alpha stören die Schilddrüsenfunktion.

Hypothyreose
Hashimoto-Thyreoiditis: Autoimmunerkrankung, die die Schilddrüse schädigt. Jodmangel: Beeinträchtigt die Hormonproduktion, vor allem in Regionen ohne Jodsalz. Schilddrüsenoperation oder Radiojodtherapie: Reduzierte Hormonproduktion nach Behandlung.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Therapie bei Hyperthyreose
Antithyroidale Medikamente: Methimazol oder Propylthiouracil zur Hemmung der Hormonproduktion. Radiojodtherapie oder Operation: Bei autonomen Knoten oder Morbus Basedow.

Therapie bei Hypothyreose
Levothyroxin-Therapie: Dosierung anhand von TSH-Werten anpassen. Regelmäßige Kontrollen: TSH und fT4 alle 3–6 Monate prüfen.

Stressmanagement
Chronischer Stress kann die Schilddrüsenfunktion beeinflussen.

Ausgewogene Ernährung
Jodreiche Lebensmittel (z. B. jodiertes Salz) und gesunde Fette zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion.

Diagnostische Schritte
Bluttests: TSH, fT3, fT4 und Schilddrüsenantikörper (TRAK, TPO-AK) prüfen. Bildgebung: Ultraschall der Schilddrüse bei Verdacht auf Knoten oder Entzündungen.
Ergebniserklärung
Niedrige Werte von freiem Tetrajodthyronin (fT4) im Blut deuteten häufig auf eine Hypothyreose hin, bei der die Schilddrüse nicht genug Hormone produziert. Diese Erkrankung kann durch Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis ausgelöst werden, wobei das Immunsystem die Schilddrüse angreift und deren Funktion beeinträchtigt. Neben Hypothyreose können auch schwere Krankheiten oder eine Überdosierung von Glukokortikoiden zu erniedrigten fT4-Werten führen. Differentialdiagnostisch sollte man auch andere Ursachen wie eine sekundäre Hypothyreose durch Hypophysenprobleme in Betracht ziehen. Eine genaue Diagnose erfordert meist die Kombination von fT4• und TSH-Werten sowie gegebenenfalls die Bestimmung von Autoantikörpern. Weitere diagnostische Schritte umfassen die Überprüfung der Hypophysenfunktion und gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse, um die genaue Ursache der Hormonstörung zu klären.
Erhöhte fT4-Werte im klinischen Kontext weisen auf eine Hyperthyreose hin, also eine Überfunktion der Schilddrüse, bei der vermehrt das Hormon Thyroxin (T4) in seiner freien, biologisch aktiven Form im Blut vorliegt. Pathophysiologisch entsteht dies meist durch gesteigerte Hormonproduktion, wie bei der Basedow-Krankheit (Morbus Basedow) oder heißen Knoten in der Schilddrüse, seltener durch Freisetzung von T4 infolge einer Schilddrüsenentzündung (destruktive Thyreoiditis). Ein typisches Laborbild zeigt dann ein erniedrigtes TSH aufgrund der negativen Rückkopplung durch das erhöhte fT4, wobei die Bestimmung von fT3 und Autoantikörpern (z.B. TRAK) zur Differenzierung der Ursache wichtig ist. Klinisch manifestiert sich dies durch Symptome wie Tachykardie, Gewichtsverlust, Nervosität und Schwitzen. Leitlinien empfehlen bei erhöhtem fT4 und supprimiertem TSH eine weiterführende Diagnostik einschließlich Ultraschall, Szintigrafie sowie Antikörperbestimmung; therapeutisch kommen medikamentöse Hemmung der Schilddrüsenhormonproduktion (Thionamide), Radiojodtherapie oder operative Thyreoidektomie infrage, je nach Ursache und Schweregrad. Kontrolluntersuchungen der fT4• und TSH-Werte sind essentiell zur Therapiekontrolle und Anpassung. Somit ist ein erhöhter fT4-Wert ein zentraler Hinweis auf eine Hyperthyreose mit weitreichenden diagnostischen und therapeutischen Konsequenzen[1][2][3][4][5].
Quellen
- •https://www.easly.nl/de/biomarker/ft4/(Link)
- •https://www.gesundheitsinformation.de/freies-thyroxin-ft.html(Link)
- •https://probatix.de/pages/biomarker/ft4(Link)
- •https://www.hashimoto-thyreoiditis.de/diagnose/schilddruesen-check-bestimmung-von-antikoerpern-und-hormonen(Link)
- •https://flexikon.doccheck.com/de/Freier_T4-Index(Link)
- •https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/freies-tetrajodthyronin-ft4.html(Link)
- •https://www.ladr.de/fachgebiete/medizinische-fachgebiete/endokrinologie-und-funktionsteste/labordiagnostik-der-schilddruese(Link)
- •https://www.hashimoto-thyreoiditis.de/therapie/ft4-ft3-rechner(Link)
- •https://www.onmeda.de/diagnose/schilddruesenwerte-id201022/(Link)
- •https://schilddruesenpraxis.at/artikel-schilddruese/schilddruese-labor-2024.html(Link)
- •https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wichtige-schilddruesenwerte-fuer-die-ernaehrungsberatung/(Link)
- •https://www.ladr.de/fileadmin/migrated/_02_pdfs/01_medizin/03_information/ladr-informiert/117198_LADR_Info_322_Labordiagnostik_Schilddruese_Web.pdf(Link)