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pNfH im Liquor: Wichtiger Biomarker für Nerven-Erkrankungen

Der Biomarker pNfH im Liquor ist ein wichtiger Indikator für neuronale Schädigungen und neurodegenerative Erkrankungen. Er wird hauptsächlich zur Diagnostik und Verlaufskontrolle von Erkrankungen wie Multipler Sklerose eingesetzt, da erhöhter pNfH-Wert auf axonale Schädigungen hinweist. Seine präzise Messung unterstützt die frühzeitige Diagnose und optimiert Therapieentscheidungen in der Neuromedizin.

Referenzbereich

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Bedeutung niedriger Werte

Niedrige pNfH (phosphoryliertes neurofilament H) Werte im Liquor deuten im klinischen Kontext meist auf eine geringe oder fehlende axonale Schädigung hin, da pNfH ein Marker für Neurodegeneration und axonalen Zerfall ist. Pathophysiologisch spiegeln niedrige Werte einen intakten neuronalen Zustand oder eine sehr geringe neuronal-toxische Belastung wider. Differentialdiagnostisch müssen Erkrankungen mit ausgeprägter axonaler Schädigung (z. B. amyotrophe Lateralsklerose, Multiple Sklerose, Schlaganfall) ausgeschlossen werden, da sie typischerweise erhöhte pNfH-Werte zeigen. Niedrige Werte können auch bei Zuständen ohne neuronale Schädigung oder bei Störungen der Liquorzirkulation bzw. bei falsch-negativen Probenentnahmen auftreten. Klinisch bedeuten niedrige pNfH-Werte, dass eine schwere neuronale Schädigung unwahrscheinlich ist, was weitere Diagnostik in Richtung alternativer Ursachen (z. B. psychogene Störungen, metabolische Ursachen) nahelegt. Empfohlen werden ergänzende Untersuchungen wie Bildgebung (MRT), weitere Liquoranalysen (Zellzahl, Proteine, andere Biomarker) sowie neurologische Verlaufskontrollen, um eine differenzierte Diagnose zu sichern.

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte von phosphoryliertem Neurofilament-H (pNfH) im Liquor spiegeln eine Schädigung bzw. Degeneration neuroaxonaler Strukturen wider, da pNfH bei axonaler Verletzung aus Nervenzellen freigesetzt wird. Pathophysiologisch ist dies meist ein Ausdruck von neurodegenerativen, entzündlichen, vaskulären oder traumatischen Prozessen, die neuronale Integrität beeinträchtigen. Klinisch sind deutlich erhöhte pNfH-Konzentrationen insbesondere typisch für schnell progrediente Motoneuronenerkrankungen wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), wo pNfH als prognostischer Biomarker gilt. Ebenso finden sich erhöhte Werte bei der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung, während moderate Anstiege bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie frontalen Demenzen, atypischen Parkinsonsyndromen oder Alzheimer beobachtet werden können. Die Interpretation der Werte erfolgt stets im klinischen Kontext, da pNfH unspezifisch ist und differentialdiagnostisch Abgrenzungen erforderlich macht. Bei erhöhten pNfH-Werten sollten weiterführende neurologische Untersuchungen, bildgebende Verfahren (z.B. MRT des Zentralnervensystems) und gegebenenfalls elektrophysiologische Tests erfolgen, um die zugrunde liegende Erkrankung zu identifizieren und eine gezielte therapeutische Intervention einzuleiten, da derzeit insbesondere bei ALS eine frühzeitige Diagnosestellung und symptomatische Behandlung essenziell sind[1][2][5].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Genetische Faktoren

Genetische Faktoren

C9orf72-Mutationen bei ALS oder SMN1-Deletionen bei SMA verstärken die Axondegeneration.

Entzündliche ZNS-Erkrankungen

Entzündliche ZNS-Erkrankungen

Multiple Sklerose-Schübe oder Autoimmunenzephalitis führen zu erhöhten Werten.

Schwere neurologische Schäden

Schwere neurologische Schäden

Schädel-Hirn-Trauma (SHT), Rückenmarksverletzungen oder Schlaganfälle lösen akute pNfH-Freisetzung aus.

Aktive Neurodegeneration

Aktive Neurodegeneration

– ALS: Liquor-pNfH >1.000 pg/ml korreliert mit schnellem Funktionsverlust und reduzierter Überlebenszeit. – Spinale Muskelatrophie (SMA): Höhere Werte bei Patienten mit nur 2 SMN2-Kopien.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Frühdiagnostik einleiten

Frühdiagnostik einleiten

– Bei Verdacht auf ALS: Kombiniere pNfH mit EMG und MRT zur Diagnosesicherung. – Bei MS: Wiederhole die Liquoranalyse nach 3–6 Monaten, um Krankheitsprogression zu erfassen.

Plötzlicher pNfH-Anstieg ohne bekannte Diagnose

Plötzlicher pNfH-Anstieg ohne bekannte Diagnose

Abklärung auf Lymphome, paraneoplastische Syndrome oder schwere Infektionen.

Medizinische Abklärung

Medizinische Abklärung

pNfH ist ein Marker für Axonschäden – kombinierte Diagnostik mit Neurofilament-Leichtkette (NfL) und klinischer Beurteilung erhöht die Aussagekraft.

Ergebniserklärung

Niedrige pNfH (phosphoryliertes neurofilament H) Werte im Liquor deuten im klinischen Kontext meist auf eine geringe oder fehlende axonale Schädigung hin, da pNfH ein Marker für Neurodegeneration und axonalen Zerfall ist. Pathophysiologisch spiegeln niedrige Werte einen intakten neuronalen Zustand oder eine sehr geringe neuronal-toxische Belastung wider. Differentialdiagnostisch müssen Erkrankungen mit ausgeprägter axonaler Schädigung (z. B. amyotrophe Lateralsklerose, Multiple Sklerose, Schlaganfall) ausgeschlossen werden, da sie typischerweise erhöhte pNfH-Werte zeigen. Niedrige Werte können auch bei Zuständen ohne neuronale Schädigung oder bei Störungen der Liquorzirkulation bzw. bei falsch-negativen Probenentnahmen auftreten. Klinisch bedeuten niedrige pNfH-Werte, dass eine schwere neuronale Schädigung unwahrscheinlich ist, was weitere Diagnostik in Richtung alternativer Ursachen (z. B. psychogene Störungen, metabolische Ursachen) nahelegt. Empfohlen werden ergänzende Untersuchungen wie Bildgebung (MRT), weitere Liquoranalysen (Zellzahl, Proteine, andere Biomarker) sowie neurologische Verlaufskontrollen, um eine differenzierte Diagnose zu sichern.

Erhöhte Werte von phosphoryliertem Neurofilament-H (pNfH) im Liquor spiegeln eine Schädigung bzw. Degeneration neuroaxonaler Strukturen wider, da pNfH bei axonaler Verletzung aus Nervenzellen freigesetzt wird. Pathophysiologisch ist dies meist ein Ausdruck von neurodegenerativen, entzündlichen, vaskulären oder traumatischen Prozessen, die neuronale Integrität beeinträchtigen. Klinisch sind deutlich erhöhte pNfH-Konzentrationen insbesondere typisch für schnell progrediente Motoneuronenerkrankungen wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), wo pNfH als prognostischer Biomarker gilt. Ebenso finden sich erhöhte Werte bei der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung, während moderate Anstiege bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie frontalen Demenzen, atypischen Parkinsonsyndromen oder Alzheimer beobachtet werden können. Die Interpretation der Werte erfolgt stets im klinischen Kontext, da pNfH unspezifisch ist und differentialdiagnostisch Abgrenzungen erforderlich macht. Bei erhöhten pNfH-Werten sollten weiterführende neurologische Untersuchungen, bildgebende Verfahren (z.B. MRT des Zentralnervensystems) und gegebenenfalls elektrophysiologische Tests erfolgen, um die zugrunde liegende Erkrankung zu identifizieren und eine gezielte therapeutische Intervention einzuleiten, da derzeit insbesondere bei ALS eine frühzeitige Diagnosestellung und symptomatische Behandlung essenziell sind[1][2][5].

Quellen

  • https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0038-1623663(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Liquordiagnostik(Link)
  • https://salk.at/9050.html(Link)
  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/neurologie-liquor/labor-liquor-zellzahl-im-liquor1.html(Link)
  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/neurologie-liquor/totalprotein-liquor.html(Link)
  • https://www.ladr.de/a-z-laboranalysen/detail/neurofilament-pnf-h(Link)
  • https://www.euroimmun.de/documents/Indications/Antigen-detection/Amyotrophic-Lateral-Sclerosis/EQ_6561_I_DE_A.pdf(Link)
  • https://www.laborberlin.com/wp-content/uploads/2020/04/Diagnostik_Bulletin_34_Neurofilament_light_chain-ein_neuer_Biomarker_f%C3%BCr_Neurodegeneration.pdf(Link)
  • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23134506/(Link)
  • https://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/default/Kliniken/Neurologie/Labor/2020-07-15_Infoblatt_Nf_neu.pdf(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Der Biomarker pNfH, Liquor – Bedeutung und Diagnostische Relevanz Der Biomarker pNfH im Liquor bezeichnet phosphoryliertes Neurofilament-Hepatoidin, ein spezielles Protein, das im Nervengewebe vorkommt. Neurofilamente sind wichtige Strukturproteine in den Nervenzellen, insbesondere in den Axonen, also den Fortsätzen der Nervenzellen. pNfH spielt eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des neuronalen Cytoskeletts und ist somit ein Indikator für Schädigungen oder Degenerationen im Nervensystem. Im Liquor, der Rückenmarksflüssigkeit, kann pNfH nach neuronalen Verletzungen oder Erkrankungen freigesetzt werden, weshalb die Messung dieses Biomarkers wertvolle Hinweise auf der Ebene der Nervenzellen liefern kann. Die diagnostische Bedeutung des pNfH im Liquor ist in der Neurologie von wachsendem Interesse. Als Marker für axonale Schädigungen wird er vor allem bei neurodegenerativen Erkrankungen, entzündlichen Nervenleiden und Schadensprozessen im zentralen Nervensystem (ZNS) eingesetzt. Durch die Messung des pNfH-Gehalts im Liquor lassen sich neuroaxonalale Schäden präziser erfassen und Verlauf sowie Therapieresponse überwachen. Eine erhöhte Konzentration von pNfH im Liquor deutet auf eine aktive neuronale Schädigung hin, während niedrige Werte in der Regel auf eine stabile Nervenfunktion hindeuten. Erhöhte pNfH-Werte im Liquor treten insbesondere bei Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS), amyotropher Lateralsklerose (ALS), neurodegenerativen Erkrankungen sowie bei akuten Schädigungen des Zentralnervensystems auf. Auch bei phasenweisen Schädigungen, wie Schüben bei MS, steigen die pNfH-Konzentrationen temporär an. Im Gegensatz dazu sind bei wenigen stabilen oder nicht neurodegenerativen Zuständen die pNfH-Werte häufig im Normbereich. Sowohl erhöhte als auch erniedrigte Werte im Liquor können bei bestimmten neurologischen Krankheitsbildern von Bedeutung sein und helfen, die Diagnose abzugrenzen. Ein pNfH-Liquor-Test wird besonders in der Diagnostik und Verlaufskontrolle neurologischer Erkrankungen eingesetzt. Bei Verdacht auf neurodegenerative Erkrankungen wie MS oder ALS, bei Verdacht auf akute neurologische Schädigungen, sowie bei differentieller Abklärung von entzündlichen Nervenerkrankungen ist die Liquoruntersuchung mit pNfH die Methode der Wahl. Durch die regelmäßig wiederholte Messung der pNfH-Konzentration kann außerdem die Krankheitsaktivität beurteilt und die Therapiewahl optimiert werden. Die Ergebnisse des pNfH-Tests im Liquor werden meist in Nanogramm pro Liter (ng/l) angegeben. Eine erhöhte Konzentration weist auf axonale Schädigungen hin, welche auf eine laufende oder vergangene Nervenschädigung hindeuten. Die Interpretation der Werte erfolgt im Zusammenhang mit der klinischen Untersuchung und anderen diagnostischen Maßnahmen wie bildgebenden Verfahren. Hohe pNfH-Werte unterstützen die Diagnose einer aktiven neurologischen Schädigung, während normale Werte eher auf einen stabilen Zustand hindeuten. Insgesamt trägt die pNfH-Messung im Liquor dazu bei, neurologische Erkrankungen genauer zu differenzieren, den Krankheitsverlauf zu überwachen und die bestmögliche Behandlung einzuleiten.