pO2-Biomarker: Sauerstoffanalyse in der Labormedizin
Der Sauerstoffpartialdruck pO2 misst den im arteriellen Blut gelösten Sauerstoff und ist ein zentraler Biomarker in der Blutgasanalyse. Er dient der Überwachung von Lungenfunktion und Gewebsperfusion, um Hypoxien frühzeitig zu erkennen und Beatmungs- sowie Kreislauftherapien gezielt zu steuern. Präzise pO2-Werte verbessern Diagnostik und Therapiecontrolling in Intensiv- und Notfallmedizin.
Referenzbereich
75 - 100
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Niedrige pO2-Werte im arteriellen Blut weisen im klinischen Kontext auf eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Blutes hin, was häufig durch eine gestörte Oxygenierung in der Lunge verursacht wird. Typische Ursachen sind Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale, COPD, akute pulmonale Infekte oder eine Verlegung der Atemwege durch Fremdkörper oder Bronchospasmus. Auch eine verminderte Sauerstoffkonzentration in der eingeatmeten Luft, etwa in großen Höhen, kann zu erniedrigten Werten führen. Pathophysiologisch liegt meist eine Hypoxämie vor, das heißt, das Blut wird in den Lungen nicht ausreichend mit Sauerstoff gesättigt, was zu Gewebehypoxie und im schlimmsten Fall zu Organversagen oder Bewusstlosigkeit führen kann. Differentialdiagnostisch sind neben pulmonalen Ursachen auch Herzinsuffizienz oder Anämie zu bedenken, da hier entweder der pulmonale Gasaustausch oder der Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigt sein kann. Klinisch sind erniedrigte pO2-Werte ein Warnhinweis auf potenziell lebensbedrohliche Zustände, die eine weiterführende Diagnostik mittels Blutgasanalyse, Spirometrie und bildgebenden Verfahren (Röntgen Thorax, CT) sowie eine sofortige therapeutische Intervention erforderlich machen, beispielsweise Sauerstoffgabe oder Behandlung der Grunderkrankung. Ein Absinken des pO2 unter 40 mmHg gilt als kritischer Schwellenwert mit Bewusstseinsgefährdung.
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Im klinischen Kontext bezeichnen erhöhte pO2-Werte einen Zustand der Hyperoxie, bei dem der Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut (pO2(a)) über 16,0 kPa (120 mmHg) liegt. Dies tritt in der Regel bei Sauerstoffsupplementation auf und kann zu einer Schädigung der Endothelzellen in Lunge und anderen Geweben führen, da ein hoher Sauerstoffpartialdruck eine oxidative Stressreaktion auslösen kann. Eine häufige Ursache für Hyperoxie ist die Beatmung oder die Anwendung von Sauerstofftherapien, insbesondere bei kritisch kranken Patienten. In Bezug auf pathophysiologische Prozesse besteht das Risiko einer Sauerstofftoxizität, die besonders bei Neugeborenen zu einer Lungenschädigung führen kann. Klinische Leitlinien empfehlen daher eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Sauerstoffgabe, um das Risiko von Schäden zu minimieren. Weitere diagnostische Maßnahmen könnten die Bewertung der Atemfunktion und die Überprüfung auf mögliche Komplikationen wie eine Schädigung der Atemwege umfassen.
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Höhenlage/Sauerstoffmangel
In 5.000 m Höhe sinkt pO₂ auf ~43 mmHg (vs. 75–100 mmHg auf Meereshöhe).

Chronische Lungenerkrankungen
– COPD/Asthma: Verengte Atemwege reduzieren die Sauerstoffaufnahme. Bei COPD-Patienten liegt pO₂ oft unter 70 mmHg. – Lungenfibrose: Narbenbildung behindert den Gasaustausch.

Akute Atemwegskrisen
– Lungenembolie: Blutgerinnsel blockieren die Lungendurchblutung. – Pneumonie: Infektionen verringern die alveoläre Sauerstoffdiffusion.

Anämie/Blutverlust
Zu wenige rote Blutkörperchen reduzieren die Sauerstofftransportkapazität (Hb <12 g/dl).

Medikamente/Genussmittel
Opioide oder Alkohol dämpfen den Atemantrieb, Nikotin verengt die Bronchien.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Atemtechniken verbessern
– Lippenbremse: Langsames Ausatmen gegen gespitzte Lippen stabilisiert die Atemwege (COPD-Patienten). – Zwerchfellatmung: 5–10 Min./Tag steigern die Sauerstoffaufnahme.

Antioxidantien zuführen
Vitamin E und Selen mindern oxidativen Stress durch Hyperoxie.

Weitere Untersuchungen
pO₂ immer im Kontext von pH, Laktat und HCO₃⁻ bewerten. Bei chronischen Lungenerkrankungen individuelle Zielwerte mit dem Arzt abstimmen!

Ernährung anpassen
– Eisenreiche Lebensmittel: Spinat, Linsen und rotes Fleisch erhöhen Hämoglobin. – Nitratquellen: Rote Bete und Grünkohl verbessern die Gefäßerweiterung.

Medizinische Maßnahmen
– Sauerstofftherapie: Ziel-SpO₂ 88–92 % bei COPD, um Hyperkapnie zu vermeiden. – Bluttransfusionen: Bei schwerer Anämie (Hb <7 g/dl).
Ergebniserklärung
Niedrige pO2-Werte im arteriellen Blut weisen im klinischen Kontext auf eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Blutes hin, was häufig durch eine gestörte Oxygenierung in der Lunge verursacht wird. Typische Ursachen sind Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale, COPD, akute pulmonale Infekte oder eine Verlegung der Atemwege durch Fremdkörper oder Bronchospasmus. Auch eine verminderte Sauerstoffkonzentration in der eingeatmeten Luft, etwa in großen Höhen, kann zu erniedrigten Werten führen. Pathophysiologisch liegt meist eine Hypoxämie vor, das heißt, das Blut wird in den Lungen nicht ausreichend mit Sauerstoff gesättigt, was zu Gewebehypoxie und im schlimmsten Fall zu Organversagen oder Bewusstlosigkeit führen kann. Differentialdiagnostisch sind neben pulmonalen Ursachen auch Herzinsuffizienz oder Anämie zu bedenken, da hier entweder der pulmonale Gasaustausch oder der Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigt sein kann. Klinisch sind erniedrigte pO2-Werte ein Warnhinweis auf potenziell lebensbedrohliche Zustände, die eine weiterführende Diagnostik mittels Blutgasanalyse, Spirometrie und bildgebenden Verfahren (Röntgen Thorax, CT) sowie eine sofortige therapeutische Intervention erforderlich machen, beispielsweise Sauerstoffgabe oder Behandlung der Grunderkrankung. Ein Absinken des pO2 unter 40 mmHg gilt als kritischer Schwellenwert mit Bewusstseinsgefährdung.
Im klinischen Kontext bezeichnen erhöhte pO2-Werte einen Zustand der Hyperoxie, bei dem der Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut (pO2(a)) über 16,0 kPa (120 mmHg) liegt. Dies tritt in der Regel bei Sauerstoffsupplementation auf und kann zu einer Schädigung der Endothelzellen in Lunge und anderen Geweben führen, da ein hoher Sauerstoffpartialdruck eine oxidative Stressreaktion auslösen kann. Eine häufige Ursache für Hyperoxie ist die Beatmung oder die Anwendung von Sauerstofftherapien, insbesondere bei kritisch kranken Patienten. In Bezug auf pathophysiologische Prozesse besteht das Risiko einer Sauerstofftoxizität, die besonders bei Neugeborenen zu einer Lungenschädigung führen kann. Klinische Leitlinien empfehlen daher eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Sauerstoffgabe, um das Risiko von Schäden zu minimieren. Weitere diagnostische Maßnahmen könnten die Bewertung der Atemfunktion und die Überprüfung auf mögliche Komplikationen wie eine Schädigung der Atemwege umfassen.
Quellen
- •https://www.netdoktor.de/laborwerte/blutgaswerte/(Link)
- •https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/blutgase-saeure-basen-haushalt/po2-sauerstoffpartialdruck.html(Link)
- •https://www.radiometer.de/de-de/produkte-und-l%C3%B6sungen/blutgasanalyseger%C3%A4te/parameter/sauerstoffpartialdruck(Link)
- •https://www.lifeline.de/diagnose/laborwerte/po2-sauerstoffpartialdruck-id47762.html(Link)
- •https://flexikon.doccheck.com/de/Hypoxie(Link)
- •https://pin-up-docs.de/2022/09/02/die-blutgasanalyse/(Link)
- •https://flexikon.doccheck.com/de/Sauerstoffpartialdruck(Link)
- •https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-002l_S2k_Langzeit_Sauerstofftherapie_2020-08.pdf(Link)