CXCL13-Biomarker: Entzündungsdiagnostik in der Labormedizin
CXCL13 ist ein lösliches Chemokin und wichtiger Biomarker in der Labormedizin, der B-Zell-Aktivität in Liquor- und Serumproben abbildet. Er ermöglicht eine präzise Diagnostik und Therapiekontrolle von Neuroinflammation (z. B. Lyme-Borreliose, Multiple Sklerose) sowie Autoimmunerkrankungen durch hohe Sensitivität und Spezifität – entscheidend für frühzeitige Diagnose und optimierte Patientenversorgung.
Referenzbereich
0 - 100
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Niedrige CXCL13-Werte im Liquor cerebrospinalis (<7,8 pg/ml, gemessen mit Standardmethoden) deuten primär auf das Fehlen einer akuten entzündlichen ZNS-Erkrankung hin, da das Chemokin vorwiegend bei aktivierten B-Zellen und Follikelbildung in inflammatorischen Prozessen sezerniert wird[1][5]. Ursächlich korrelieren niedrige Werte mit nicht-entzündlichen neurologischen Erkrankungen (z.B. degenerative Prozesse), metabolischen Störungen oder klinisch unauffälligen Liquorbefunden[1][2]. Bei Verdacht auf Neuroborreliose schließt ein fehlender CXCL13-Anstieg eine akute Phase der Infektion weitgehend aus, da hier typischerweise Werte >100 pg/ml auftreten[3][5]. Differentialdiagnostisch sind nicht-infektiöse Ätiologien wie vaskuläre, neoplastische oder psychiatrische Erkrankungen abzugrenzen[1][4]. Trotz der geringen Spezifität bei Erhöhung erfordern persistierend niedrige Werte bei klinischem Verdacht dennoch ergänzende Diagnostik: Serologie (Borrelien-Antikörper-Serum/Liquor-Index), PCR auf Erreger-DNA und Liquorzytologie zur Detektion anderer Entzündungsmuster[5][4]. Einschränkend sei erwähnt, dass die CXCL13-Bestimmung nicht standardisiert ist und bei grenzwertigen Befunden die Klinik priorisiert werden muss[5].
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Erhöhte CXCL13-Werte im Liquor sind ein wichtiger klinischer Biomarker, der vor allem im Kontext der akuten Neuroborreliose (Lymphozytäre Meningitis durch Borrelien) diagnostische Relevanz besitzt. CXCL13 ist eine Chemokin, das die Migration von B-Zellen in das zentrale Nervensystem (ZNS) fördert und somit eine zentrale Rolle bei der Entzündungsreaktion im ZNS spielt. Pathophysiologisch spiegelt ein hoher CXCL13-Spiegel eine aktive B-Zell-vermittelte Immunreaktion wider, die typischerweise bei bakteriellen ZNS-Infektionen wie Neuroborreliose, Neurosyphilis, aber auch anderen bakteriellen Infektionen (z. B. durch Listerien oder Staphylokokken) vorkommt. Werte über 100 pg/ml im Liquor gelten als stark erhöht und sind hochsensitiv für eine akute neuroinflammatorische Erkrankung, wobei bei akuter Neuroborreliose oft Werte im Bereich von etwa 770 pg/ml gemessen werden. Klinisch ermöglicht CXCL13 eine frühzeitige Diagnose, oft sogar vor der Entwicklung der klassischen Liquorpunktionsergebnisse wie Pleozytose oder intrathekaler Antikörperproduktion, und kann auch als Verlaufskontrolle während einer antibiotischen Therapie genutzt werden, da die Werte unter Behandlung rasch abfallen. Bei erhöhten CXCL13-Werten sollten weiterführende Diagnostikmaßnahmen wie serologische Untersuchungen auf Borrelien, Liquoranalyse und ggf. Bildgebung des ZNS erfolgen, um die Ursache der Entzündung zu klären und eine spezifische Therapie (typischerweise Antibiotikagabe bei bakterieller Neuroinfektion) einzuleiten, wie es aktuelle medizinische Leitlinien zur Neuroborreliose empfehlen. Ein normaler CXCL13-Wert schließt eine Neuroborreliose mit hoher Wahrscheinlichkeit aus, was die diagnostische Bedeutung unterstreicht.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Ärztliche Abklärung bei erhöhten Werten
Informiere deinen Arzt über hohe CXCL13-Werte, da sie auf eine aktive Erkrankung hinweisen können. Weitere Untersuchungen helfen, die genaue Ursache zu bestimmen.
Ergebniserklärung
Niedrige CXCL13-Werte im Liquor cerebrospinalis (<7,8 pg/ml, gemessen mit Standardmethoden) deuten primär auf das Fehlen einer akuten entzündlichen ZNS-Erkrankung hin, da das Chemokin vorwiegend bei aktivierten B-Zellen und Follikelbildung in inflammatorischen Prozessen sezerniert wird[1][5]. Ursächlich korrelieren niedrige Werte mit nicht-entzündlichen neurologischen Erkrankungen (z.B. degenerative Prozesse), metabolischen Störungen oder klinisch unauffälligen Liquorbefunden[1][2]. Bei Verdacht auf Neuroborreliose schließt ein fehlender CXCL13-Anstieg eine akute Phase der Infektion weitgehend aus, da hier typischerweise Werte >100 pg/ml auftreten[3][5]. Differentialdiagnostisch sind nicht-infektiöse Ätiologien wie vaskuläre, neoplastische oder psychiatrische Erkrankungen abzugrenzen[1][4]. Trotz der geringen Spezifität bei Erhöhung erfordern persistierend niedrige Werte bei klinischem Verdacht dennoch ergänzende Diagnostik: Serologie (Borrelien-Antikörper-Serum/Liquor-Index), PCR auf Erreger-DNA und Liquorzytologie zur Detektion anderer Entzündungsmuster[5][4]. Einschränkend sei erwähnt, dass die CXCL13-Bestimmung nicht standardisiert ist und bei grenzwertigen Befunden die Klinik priorisiert werden muss[5].
Erhöhte CXCL13-Werte im Liquor sind ein wichtiger klinischer Biomarker, der vor allem im Kontext der akuten Neuroborreliose (Lymphozytäre Meningitis durch Borrelien) diagnostische Relevanz besitzt. CXCL13 ist eine Chemokin, das die Migration von B-Zellen in das zentrale Nervensystem (ZNS) fördert und somit eine zentrale Rolle bei der Entzündungsreaktion im ZNS spielt. Pathophysiologisch spiegelt ein hoher CXCL13-Spiegel eine aktive B-Zell-vermittelte Immunreaktion wider, die typischerweise bei bakteriellen ZNS-Infektionen wie Neuroborreliose, Neurosyphilis, aber auch anderen bakteriellen Infektionen (z. B. durch Listerien oder Staphylokokken) vorkommt. Werte über 100 pg/ml im Liquor gelten als stark erhöht und sind hochsensitiv für eine akute neuroinflammatorische Erkrankung, wobei bei akuter Neuroborreliose oft Werte im Bereich von etwa 770 pg/ml gemessen werden. Klinisch ermöglicht CXCL13 eine frühzeitige Diagnose, oft sogar vor der Entwicklung der klassischen Liquorpunktionsergebnisse wie Pleozytose oder intrathekaler Antikörperproduktion, und kann auch als Verlaufskontrolle während einer antibiotischen Therapie genutzt werden, da die Werte unter Behandlung rasch abfallen. Bei erhöhten CXCL13-Werten sollten weiterführende Diagnostikmaßnahmen wie serologische Untersuchungen auf Borrelien, Liquoranalyse und ggf. Bildgebung des ZNS erfolgen, um die Ursache der Entzündung zu klären und eine spezifische Therapie (typischerweise Antibiotikagabe bei bakterieller Neuroinfektion) einzuleiten, wie es aktuelle medizinische Leitlinien zur Neuroborreliose empfehlen. Ein normaler CXCL13-Wert schließt eine Neuroborreliose mit hoher Wahrscheinlichkeit aus, was die diagnostische Bedeutung unterstreicht.
Quellen
- •https://lues.laborkrone.de/wp-content/uploads/2022/05/RKI_Abschlussbericht_2010_CXCL13.pdf(Link)
- •https://www.limbachgruppe.com/fuer-aerzte/cxcl13-im-liquor/(Link)
- •https://www.imd-greifswald.de/de/borreliose-erkrankung(Link)
- •https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/universitaetscentren/usc/termine-aktuelles/030071l_S3_Neuroborreliose_20184.pdf(Link)
- •https://dgpi.de/wp-content/uploads/2023/09/Klinisch-gesteuerte-rationale-Borreliose_2022_12_06_Buendnis-CI.pdf(Link)
- •https://ribook.risch.ch/de/analyse/cxcl13(Link)
- •https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20700489/(Link)
- •https://www.labor-froreich.de/media/5252/cxcl13_biomarker.pdf(Link)
- •https://www.springermedizin.de/cxcl13-als-biomarker-der-akuten-neuroborreliose/8064990(Link)
Ausführliche Informationen
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet ein erhöhter CXCL13-Wert im Blut?
Ein erhöhter CXCL13-Wert deutet auf eine gesteigerte Rekrutierung von B-Lymphozyten hin und kann auf entzündliche oder infektiöse Prozesse wie Neuroborreliose, autoimmunen ZNS-Erkrankungen oder Lymphomerkrankungen hindeuten. Er allein ist nicht diagnostisch, sondern muss zusammen mit klinischen Befunden und anderen Laborparametern bewertet werden. Ihr Arzt vergleicht den Wert mit Referenzbereichen und leitet gegebenenfalls weiterführende Untersuchungen ein.
Was bedeutet ein erniedrigter CXCL13-Wert im Blut?
Ein niedriger CXCL13-Wert ist seltener Gegenstand spezifischer Diagnosen. Er kann mit eingeschränkter B-Zell-Aktivierung, bestimmten Immuntherapien oder Immundefizienzen assoziiert sein. Da CXCL13 vor allem bei entzündlichen Prozessen im Fokus steht, wird ein erniedrigter Wert meist im Kontext anderer immunologischer Parameter bewertet. Eine genaue Interpretation erfordert ärztliche Beurteilung.
Wie wird ein CXCL13-Test im Labor durchgeführt?
Zur Bestimmung von CXCL13 wird meist Serum, seltener Liquor verwendet. Nach Probenentnahme im Labor wird der Biomarker mittels immunologischer Verfahren wie ELISA oder Chemilumineszenz-Immunoassays quantifiziert. Die Analyse erfolgt nach Validierung gegen kalibrierte Standards. Innerhalb weniger Tage liegen die Ergebnisse vor, die von Ihrem behandelnden Arzt in den klinischen Kontext eingefügt werden.
Wie kann ich meinen CXCL13-Wert normalisieren oder verbessern?
Ein direkter Einfluss auf CXCL13 ist nicht möglich; stattdessen zielt man auf die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache ab. Bei Infektionen oder Autoimmunerkrankungen können ärztlich verordnete Therapien den Wert senken. Allgemeine Maßnahmen wie ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, moderate Bewegung und Stressmanagement unterstützen das Immunsystem und können langfristig Entzündungsmarker positiv beeinflussen.
Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen, wenn mein CXCL13-Wert abweicht?
Suchen Sie Ihren Arzt, wenn der CXCL13-Wert außerhalb des Referenzbereichs liegt oder Sie begleitende Symptome bemerken wie Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, neurologische Ausfälle, Gelenk- oder Muskelschmerzen sowie unerklärliche Müdigkeit. Eine frühzeitige Abklärung ist wichtig, um mögliche neurologische, infektiöse oder autoimmune Erkrankungen zu erkennen und gezielt zu behandeln.