I-FABP: Biomarker für Darmgesundheit & Zellschäden
I-FABP (Intestinal Fatty Acid Binding Protein) ist ein Biomarker in der Labormedizin, der frühzeitig Darmschädigungen und Mukosaverletzungen erkennt. Er wird insbesondere zur Diagnose und Überwachung von Gastroenteritis, Darminfektionen und Darmischämie eingesetzt und ist entscheidend für die frühzeitige interventionelle Behandlung.
Referenzbereich
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Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Niedrige I-FABP-Werte im Serum sind diagnostisch weniger gut charakterisiert, da I-FABP primär als Biomarker für akute oder chronische Schädigungen der Darmepithelzellen fungiert. Physiologisch könnte ein niedriger Wert auf eine reduzierte Enterozytenmasse hindeuten, etwa bei Atrophie der Dünndarmzotten oder chronisch verminderter Epithelregeneration, wie sie im fortgeschrittenen Stadium schwerer Darmerkrankungen auftreten könnten. Differentialdiagnostisch müssen Zustände mit globaler Enterozyten-Dysfunktion ohne Zellzerstörung (z.B. metabolische Störungen des Fettsäuretransports) oder eine ausgeprägte Hemmung der Zellneubildung infolge von Immunsuppression erwogen werden. Klinisch relevante Assoziationen zeigen sich paradoxerweise bei schweren Krankheitsverläufen (z.B. HIV oder Depression), wo niedrige Zonulinspiegel – nicht zwingend I-FABP – mit fortgeschrittener Epitheldysfunktion korrelieren, wobei hier die Datenlage uneinheitlich ist. Bei unerwartet niedrigen I-FABP-Werten empfiehlt sich eine Kombination mit Zonulin-Bestimmungen, Stuhldiagnostik (z.B. Gallensäuren, Pankreas-Elastase), Vollblut-Mineralstoffanalysen (Zink, Selen) und gegebenenfalls histologischer Abklärung zur Beurteilung der Darmmorphologie. Die Interpretation erfordert eine klinische Kontextualisierung, da isolierte Werte ohne Berücksichtigung von Begleitparametern und Symptomatik irreführend sein können.
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Erhöhte Werte von Intestinal Fatty Acid Binding Protein (I-FABP) im Serum sind ein spezifischer Biomarker für eine Schädigung der intestinalen Barriere. I-FABP wird in den Mikrovilli der Darmepithelzellen gespeichert und bei strukturellen Verletzungen in den Blutkreislauf freigesetzt, wodurch es ein Indikator für Darmpermeabilität wird. Dies kann bei verschiedenen Erkrankungen wie aktivierter Zöliakie, Mesenterialinfarkt, Nekrotisierender Colitis und Depression auftreten. Darüber hinaus können stressbedingte Mangeldurchblutung oder körperliche Belastung die Freisetzung von I-FABP steigern. In der klinischen Praxis kann der I-FABP-Spiegel zur Überwachung der Therapieeffizienz und Compliance bei bestimmten Erkrankungen genutzt werden. Bei erhöhten Werten sollten weitere diagnostische Maßnahmen wie die Bestimmung von Zonulin oder andere Marker der Darmgesundheit durchgeführt werden, um die zugrundeliegende Ursache zu klären und gezielte therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Schwere körperliche Belastung
Intensive körperliche Aktivität, insbesondere unter extremen Bedingungen wie Marathonläufen oder militärischem Training, kann den Darm stressen und zu erhöhten I-FABP-Werten führen.

Erkrankungen
Eine verminderte Durchblutung des Darms, wie sie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schockzuständen, Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie und akute Darminfektionen können die Integrität der Darmschleimhaut beeinträchtigen und zu erhöhten I-FABP-Werten führen.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Eine gute Hydration unterstützt die Durchblutung und die Gesundheit des Darms, was das Risiko für eine Darmischemie und damit verbundene hohe I-FABP-Werte verringern kann.

Stressbewältigungsstrategien
Chronischer Stress kann die Darmgesundheit negativ beeinflussen. Stressbewältigungstechniken wie Meditation, ausreichend Schlaf und körperliche Entspannung können helfen, die Darmschleimhaut zu schützen.

Vermeidung von Darm-irritierenden Lebensmitteln
Personen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten (wie Gluten- oder Laktoseintoleranz) sollten diese vermeiden, um die Darmschleimhaut zu schonen und eine Erhöhung der I-FABP-Werte zu verhindern.

Gesunde, ausgewogene Ernährung
Eine ballaststoffreiche Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann die Darmgesundheit fördern und die Darmschleimhaut schützen, um erhöhte I-FABP-Werte zu vermeiden.
Ergebniserklärung
Niedrige I-FABP-Werte im Serum sind diagnostisch weniger gut charakterisiert, da I-FABP primär als Biomarker für akute oder chronische Schädigungen der Darmepithelzellen fungiert. Physiologisch könnte ein niedriger Wert auf eine reduzierte Enterozytenmasse hindeuten, etwa bei Atrophie der Dünndarmzotten oder chronisch verminderter Epithelregeneration, wie sie im fortgeschrittenen Stadium schwerer Darmerkrankungen auftreten könnten. Differentialdiagnostisch müssen Zustände mit globaler Enterozyten-Dysfunktion ohne Zellzerstörung (z.B. metabolische Störungen des Fettsäuretransports) oder eine ausgeprägte Hemmung der Zellneubildung infolge von Immunsuppression erwogen werden. Klinisch relevante Assoziationen zeigen sich paradoxerweise bei schweren Krankheitsverläufen (z.B. HIV oder Depression), wo niedrige Zonulinspiegel – nicht zwingend I-FABP – mit fortgeschrittener Epitheldysfunktion korrelieren, wobei hier die Datenlage uneinheitlich ist. Bei unerwartet niedrigen I-FABP-Werten empfiehlt sich eine Kombination mit Zonulin-Bestimmungen, Stuhldiagnostik (z.B. Gallensäuren, Pankreas-Elastase), Vollblut-Mineralstoffanalysen (Zink, Selen) und gegebenenfalls histologischer Abklärung zur Beurteilung der Darmmorphologie. Die Interpretation erfordert eine klinische Kontextualisierung, da isolierte Werte ohne Berücksichtigung von Begleitparametern und Symptomatik irreführend sein können.
Erhöhte Werte von Intestinal Fatty Acid Binding Protein (I-FABP) im Serum sind ein spezifischer Biomarker für eine Schädigung der intestinalen Barriere. I-FABP wird in den Mikrovilli der Darmepithelzellen gespeichert und bei strukturellen Verletzungen in den Blutkreislauf freigesetzt, wodurch es ein Indikator für Darmpermeabilität wird. Dies kann bei verschiedenen Erkrankungen wie aktivierter Zöliakie, Mesenterialinfarkt, Nekrotisierender Colitis und Depression auftreten. Darüber hinaus können stressbedingte Mangeldurchblutung oder körperliche Belastung die Freisetzung von I-FABP steigern. In der klinischen Praxis kann der I-FABP-Spiegel zur Überwachung der Therapieeffizienz und Compliance bei bestimmten Erkrankungen genutzt werden. Bei erhöhten Werten sollten weitere diagnostische Maßnahmen wie die Bestimmung von Zonulin oder andere Marker der Darmgesundheit durchgeführt werden, um die zugrundeliegende Ursache zu klären und gezielte therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Quellen
- •https://www.imd-potsdam.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/i-fabp-ein-biomarker-fuer-eine-gestoerte-darmbarrierefunktion(Link)
- •https://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/i-fabp-und-zonulin-zwei-serummarker-zum-nachweis-einer-gestoerten-darmbarrierefunktion(Link)
- •https://www.inflammatio.de/faq/nahrungsmittelunvertraeglichkeit-leaky-gut(Link)
- •https://mibiota.de/blog/so-testest-du-auf-leaky-gut/(Link)
- •https://www.lab4more.de/wp-content/uploads/2021/11/15_FA_OME_Entzu%CC%88ndung_Darm_ANE.pdf(Link)
- •https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9369469/(Link)
- •https://www.imd-berlin.de/fileadmin/user_upload/Diag_Info/322_I-FABP_und_Zonulin-Serummarker_zum_Nachweis_einer_gestoerten_Darmbarrierefunktion.pdf(Link)
- •https://noah.nrw/ulbmshsnoah/download/pdf/4292893(Link)