Interleukin-10: Labormarker für Entzündungsdiagnostik
Interleukin-10 (IL-10) ist ein antiinflammatorisches Zytokin und wichtiger Biomarker in der Labormedizin. Es dient der Diagnose und Verlaufskontrolle von Entzündungsprozessen, Autoimmunerkrankungen und Transplantatabstoßungen und liefert wertvolle Prognosedaten. Dank seiner immunregulatorischen Rolle unterstützt IL-10 das Therapiemonitoring und die Optimierung personalisierter Behandlungsstrategien.
Referenzbereich
10 - 60
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Niedrige Interleukin-10 (IL-10)-Werte sind im klinischen Kontext von Bedeutung, da sie mit einer Veranlagung zu chronisch entzündlichen Erkrankungen assoziiert sind. Ein IL-10-Mangel kann zu Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa führen, da IL-10 überschießende Entzündungsreaktionen hemmt[1][2]. Pathophysiologisch wirkt IL-10 als immunmodulatorisches Zytokin, das die Produktion pro-inflammatorischer Zytokine einschränkt und somit entzündliche Prozesse dämpft[5]. Differentialdiagnostisch ist es wichtig, andere entzündungsbedingte Zustände in Betracht zu ziehen und die spezifische Erkrankung anhand weiterer labordiagnostischer und klinischer Befunde zu bestätigen. Weitere diagnostische Schritte könnten die Messung von anderen Zytokinen und Entzündungsmarkern sowie molekulargenetische Untersuchungen umfassen, um die genaue Ursache der niedrigen IL-10-Werte zu klären[1][5]. Besonders in Fällen von chronischen Darmerkrankungen oder Tumorerkrankungen, bei denen Tumoren IL-10 produzieren, um Immunabwehr zu underdrücken, ist eine genaue Diagnostik entscheidend[2].
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Erhöhte Werte von Interleukin-10 (IL-10) im klinischen Kontext spiegeln eine gesteigerte antiinflammatorische Immunantwort wider, da IL-10 ein potentes entzündungshemmendes Zytokin ist, das die Immunreaktion dämpft und Gewebeschädigungen durch überschießende Entzündungen verhindert. Pathophysiologisch reguliert IL-10 das Gleichgewicht zwischen Immunaktivierung und -unterdrückung, indem es die Produktion proinflammatorischer Zytokine hemmt und die Aktivität von T-Zellen, Monozyten und Makrophagen moduliert. Erhöhte IL-10-Spiegel können einerseits durch chronische Entzündungsprozesse, autoimmunologische Erkrankungen, persistierende Infektionen (z. B. HIV) oder Tumorerkrankungen hervorgerufen werden, bei denen IL-10 auch zur Immunevasion von Pathogenen oder Tumorzellen beitragen kann. Klinisch weisen hohe IL-10-Werte häufig auf eine bestehende chronische Immunaktivierung mit gleichzeitigem Versuch des Körpers hin, die Entzündungsreaktion zu kontrollieren, weshalb sie als Biomarker für entzündliche und immunregulatorische Zustände genutzt werden. Diagnostisch sollte bei erhöhtem IL-10 eine weiterführende Abklärung der zugrundeliegenden Entzündungsursachen und des Immunstatus erfolgen, etwa durch Bestimmung weiterer Zytokine, Immunzellanalysen und gegebenenfalls bildgebende Verfahren zur Ursachensuche; therapeutisch kann in bestimmten Fällen die Modulation der IL-10-Signalwege oder gezielte Behandlung der Grunderkrankung notwendig sein, wobei Leitlinien abhängig von der klinischen Situation differenzierte Ansätze empfehlen.
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Medikamente
Immunsuppressiva und Kortikosteroide können IL-10-Werte beeinflussen, da sie das Immunsystem modulieren.

Infektionen oder chronische Entzündungen
Eine anhaltende Immunreaktion kann zu erhöhten IL-10-Werten führen, um überschießende Entzündungen zu regulieren.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Lebensstil optimieren
Eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Stressabbau und Bewegung tragen zur Regulierung des Immunsystems bei.
Ergebniserklärung
Niedrige Interleukin-10 (IL-10)-Werte sind im klinischen Kontext von Bedeutung, da sie mit einer Veranlagung zu chronisch entzündlichen Erkrankungen assoziiert sind. Ein IL-10-Mangel kann zu Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa führen, da IL-10 überschießende Entzündungsreaktionen hemmt[1][2]. Pathophysiologisch wirkt IL-10 als immunmodulatorisches Zytokin, das die Produktion pro-inflammatorischer Zytokine einschränkt und somit entzündliche Prozesse dämpft[5]. Differentialdiagnostisch ist es wichtig, andere entzündungsbedingte Zustände in Betracht zu ziehen und die spezifische Erkrankung anhand weiterer labordiagnostischer und klinischer Befunde zu bestätigen. Weitere diagnostische Schritte könnten die Messung von anderen Zytokinen und Entzündungsmarkern sowie molekulargenetische Untersuchungen umfassen, um die genaue Ursache der niedrigen IL-10-Werte zu klären[1][5]. Besonders in Fällen von chronischen Darmerkrankungen oder Tumorerkrankungen, bei denen Tumoren IL-10 produzieren, um Immunabwehr zu underdrücken, ist eine genaue Diagnostik entscheidend[2].
Erhöhte Werte von Interleukin-10 (IL-10) im klinischen Kontext spiegeln eine gesteigerte antiinflammatorische Immunantwort wider, da IL-10 ein potentes entzündungshemmendes Zytokin ist, das die Immunreaktion dämpft und Gewebeschädigungen durch überschießende Entzündungen verhindert. Pathophysiologisch reguliert IL-10 das Gleichgewicht zwischen Immunaktivierung und -unterdrückung, indem es die Produktion proinflammatorischer Zytokine hemmt und die Aktivität von T-Zellen, Monozyten und Makrophagen moduliert. Erhöhte IL-10-Spiegel können einerseits durch chronische Entzündungsprozesse, autoimmunologische Erkrankungen, persistierende Infektionen (z. B. HIV) oder Tumorerkrankungen hervorgerufen werden, bei denen IL-10 auch zur Immunevasion von Pathogenen oder Tumorzellen beitragen kann. Klinisch weisen hohe IL-10-Werte häufig auf eine bestehende chronische Immunaktivierung mit gleichzeitigem Versuch des Körpers hin, die Entzündungsreaktion zu kontrollieren, weshalb sie als Biomarker für entzündliche und immunregulatorische Zustände genutzt werden. Diagnostisch sollte bei erhöhtem IL-10 eine weiterführende Abklärung der zugrundeliegenden Entzündungsursachen und des Immunstatus erfolgen, etwa durch Bestimmung weiterer Zytokine, Immunzellanalysen und gegebenenfalls bildgebende Verfahren zur Ursachensuche; therapeutisch kann in bestimmten Fällen die Modulation der IL-10-Signalwege oder gezielte Behandlung der Grunderkrankung notwendig sein, wobei Leitlinien abhängig von der klinischen Situation differenzierte Ansätze empfehlen.
Quellen
- •https://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/zytokinanalytik-was-ist-sinnvoll-was-nicht(Link)
- •https://flexikon.doccheck.com/de/Interleukin-10(Link)
- •https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24022622/(Link)
- •https://tobias-lib.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/44664/pdf/Diss_komplett3.pdf?sequence=1&isAllowed=y(Link)
- •https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-13356(Link)
- •https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3410706/(Link)
- •https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7037253/(Link)
- •https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5279?show=full(Link)
- •https://www.sigmaaldrich.com/deepweb/assets/sigmaaldrich/product/documents/363/948/i9154dat.pdf(Link)
- •https://edoc.ub.uni-muenchen.de/24867/1/Arenz_Lukas.pdf(Link)