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Jod als Biomarker: Bedeutung, Diagnose & Bedeutung in der Labormedizin

Jod ist ein lebenswichtiger Mineralstoff und ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin, der zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion und des Jodstoffwechsels herangezogen wird. Die Messung von Jod im Blut oder Urin liefert entscheidende Informationen zur Erkennung von Jodmangel oder -überschuss, um Schilddrüsenerkrankungen präzise zu diagnostizieren und eine optimale Behandlung zu gewährleisten.

Referenzbereich

40 - 100

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Jodwerte im klinischen Kontext deuten häufig auf eine übermäßige Aufnahme von Jod hin, was zu einer sogenannten Jodüberversorgung oder einem Jodüberschuss führen kann. Pathophysiologisch kann ein Überschuss an Jod die normale Schilddrüsenfunktion stören, indem er sowohl eine Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse) als auch eine Hypothyreose (Unterfunktion) auslösen kann; dies geschieht über den Wolff-Chaikoff-Effekt, bei dem hohe Jodkonzentrationen vorübergehend die Hormonproduktion hemmen, oder das Jod kann Autoimmunprozesse triggern[1]. Ursachen für erhöhte Jodwerte sind meist exzessive Einnahme von jodhaltigen Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln oder der Konsum hoher Mengen jodreicher Lebensmittel wie Meeresfrüchte und Seetang[1][2]. Klinisch können Symptome von Schilddrüsenfunktionsstörungen auftreten, etwa Gewichtsveränderungen, Herzrasen, Müdigkeit oder Kälteintoleranz, je nach Art der Dysfunktion. Die medizinische Leitlinie empfiehlt bei Verdacht auf Jodüberschuss die Diagnostik mittels Bluttests zur Bestimmung von Schilddrüsenhormonen (T3, T4) und TSH sowie ggf. bildgebender Verfahren zur Abklärung struktureller Schilddrüsenveränderungen[1]. Therapeutisch wird eine Reduktion der Jodzufuhr empfohlen, etwa durch Vermeidung jodierter Nahrungsmittel und Präparate; bei persistierenden Hormonstörungen können spezifische Schilddrüsenmedikamente oder eine Hormonsubstitution notwendig sein[1].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft und Stillzeit

Der Jodbedarf steigt auf 230–260 µg/Tag. Ein Mangel kann die geistige Entwicklung des Kindes beeinträchtigen.

Regionale Jodarmut

Regionale Jodarmut

In Gebieten mit jodarmen Böden (z. B. Alpenregionen) ist die natürliche Jodzufuhr oft ungenügend.

Unzureichende Ernährung

Unzureichende Ernährung

Ernährung

Vermeidung von jodiertem Speisesalz, vegan/vegetarische Ernährung ohne Meeresprodukte oder Algen. In Deutschland sind viele Böden jodarm, weshalb pflanzliche Lebensmittel oft wenig Jod enthalten. Hinweis: 30 % der Erwachsenen und 44 % der Kinder in Deutschland erreichen nicht die empfohlene Tagesmenge

Chronische Schilddrüsenerkrankungen

Chronische Schilddrüsenerkrankungen

Jodmangel begünstigt Kropfbildung (Struma) und Schilddrüsenknoten. „Kalte Knoten“ können zu einer Unterfunktion führen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Überwachung bei Schilddrüsenwerte

Überwachung bei Schilddrüsenwerte

- Blutwerte: Regelmäßige TSH-Kontrollen, um Überfunktionen zu erkennen. - Ernährung: Kein zusätzliches Jod, wenn bereits autonome Knoten vorliegen.

Vermeide unnötige Jodquellen

Vermeide unnötige Jodquellen

- Algen und Supplemente: Meide hochdosierte Präparate und jodreiche Algenarten (z. B. Kombu). - Kontrastmittel: Informiere deinen Arzt vor Röntgenuntersuchungen über Schilddrüsenprobleme.

Ergebniserklärung

Erhöhte Jodwerte im klinischen Kontext deuten häufig auf eine übermäßige Aufnahme von Jod hin, was zu einer sogenannten Jodüberversorgung oder einem Jodüberschuss führen kann. Pathophysiologisch kann ein Überschuss an Jod die normale Schilddrüsenfunktion stören, indem er sowohl eine Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse) als auch eine Hypothyreose (Unterfunktion) auslösen kann; dies geschieht über den Wolff-Chaikoff-Effekt, bei dem hohe Jodkonzentrationen vorübergehend die Hormonproduktion hemmen, oder das Jod kann Autoimmunprozesse triggern[1]. Ursachen für erhöhte Jodwerte sind meist exzessive Einnahme von jodhaltigen Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln oder der Konsum hoher Mengen jodreicher Lebensmittel wie Meeresfrüchte und Seetang[1][2]. Klinisch können Symptome von Schilddrüsenfunktionsstörungen auftreten, etwa Gewichtsveränderungen, Herzrasen, Müdigkeit oder Kälteintoleranz, je nach Art der Dysfunktion. Die medizinische Leitlinie empfiehlt bei Verdacht auf Jodüberschuss die Diagnostik mittels Bluttests zur Bestimmung von Schilddrüsenhormonen (T3, T4) und TSH sowie ggf. bildgebender Verfahren zur Abklärung struktureller Schilddrüsenveränderungen[1]. Therapeutisch wird eine Reduktion der Jodzufuhr empfohlen, etwa durch Vermeidung jodierter Nahrungsmittel und Präparate; bei persistierenden Hormonstörungen können spezifische Schilddrüsenmedikamente oder eine Hormonsubstitution notwendig sein[1].

Quellen

  • https://www.msdmanuals.com/de/heim/ern%C3%A4hrungsst%C3%B6rungen/mineralstoffe/jod%C3%BCberschuss(Link)
  • https://www.jod.de/zwangsjodierung/zu-viel-jod-macht-krank(Link)
  • https://register.awmf.org/assets/guidelines/053-046l_S2k_Erhoehter-TSH-Wert-in-der-Hausarztpraxis_2023-07.pdf(Link)
  • https://www.bfr.bund.de/cm/343/ruecklaeufige-jodzufuhr-in-der-bevoelkerung-modellszenarien-zur-verbesserung-der-jodaufnahme.pdf(Link)
  • https://www.labor-staber.de/media/Multisite6068/schilddrueseabbott-2009.pdf(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Jod ist ein essentielles Spurenelement, das eine zentrale Rolle im menschlichen Körper spielt. Es ist vor allem für die Synthese der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) notwendig, welche den Grundstoffwechsel, die Energieproduktion und die normale Entwicklung des Nervensystems regulieren. Der menschliche Körper kann Jod nicht selbst herstellen, weshalb eine ausreichende Zufuhr durch die Nahrung – beispielsweise über Meeresfrüchte, Jodsalz und Milchprodukte – essenziell ist. Ein Jodmangel kann somit zu vielfältigen Gesundheitsstörungen führen, insbesondere im Zusammenhang mit der Funktion der Schilddrüse. In der Labormedizin hat der Jodtest eine wichtige diagnostische Bedeutung, um den Jodstatus eines Patienten zu ermitteln. Er wird häufig eingesetzt, um Jodmangel oder Jodüberversorgung festzustellen. Die Beurteilung erfolgt meist durch Messung des Jodgehalts im Urin, da dieser den aktuellen Jodstatus im Körper widerspiegelt. Ein erhöhter Jowert kann auf eine erhöhte Jodaufnahme hinweisen, während niedrige Werte auf eine Jodmangelversorgung hindeuten. Diese Informationen sind vor allem bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen, bei Schwangeren oder bei Personen, die in Jodmangelgebieten leben, von Bedeutung. Der Jodspiegel im Körper kann bei verschiedenen Erkrankungen beeinflusst sein. Ein Jodmangel führt häufig zu einer vergrößerten Schilddrüse (Kropf) und kann die Entstehung von Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) begünstigen. Umgekehrt kann eine Jodüberversorgung, beispielsweise durch eine Überdosierung in der Nahrung oder Jodpräparate, eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) fördern. Bei bestimmten Tumorerkrankungen der Schilddrüse kann sich der Jodstoffwechsel ebenfalls verändern. Daher sind abweichende Jod-Werte wichtige diagnostische Hinweise im Rahmen der Schilddrüsendiagnostik. Ein Jod-Test wird typischerweise bei Verdacht auf Jodmangel, Schilddrüsenerkrankungen oder vor geplanten nuklearmedizinischen Untersuchungen durchgeführt. Auch bei Schwangeren oder bei Patienten, die längere Zeit Jodpräparate eingenommen haben, ist die Bestimmung des Jodspiegels sinnvoll. Die Ergebnisse werden meistens in Form des Jodgehalts im Urin angegeben, wobei Werte im Normalbereich zwischen 100 und 200 μg/L liegen. Abweichungen außerhalb dieses Spektrums können auf eine Störung hinweisen und erfordern eine gründliche ärztliche Abklärung. Zusammenfassend liefert der Jodtest wertvolle Hinweise für die Diagnose und das Management von Schilddrüsenerkrankungen sowie zur Beurteilung des Jodstatus in der Patientenversorgung.