Lipase im Fokus: Wichtige Informationen zum Biomarker in der Labormedizin
Lipase ist ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin, der hauptsächlich zur Diagnose und Überwachung von Pankreatitis sowie anderen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse eingesetzt wird. Durch die Messung der Lipase im Blut können Ärzte Entzündungen oder Funktionsstörungen frühzeitig erkennen, was für eine effektive Behandlung entscheidend ist. Daher spielt die Lipase-Bestimmung eine zentrale Rolle in der Gastroenterologie und der Diagnostik von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen.
Referenzbereich
13 - 60
Niedrige Werte
Niedrige Lipasewerte sind im Allgemeinen kein Grund zur Sorge, können jedoch selten mit bestimmten Erkrankungen assoziiert sein. Eine der Hauptursachen für niedrige Lipasewerte ist die zystische Fibrose (Mukoviszidose), bei der die Bauchspeicheldrüse oft betroffen ist und eine eingeschränkte Funktion aufweist. Zudem kann eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (chronische Pankreatitis) zu einer verminderten Produktion von Lipase führen. Pathophysiologisch liegt der Mechanismus in der eingeschränkten Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse, Verdauungsenzyme wie Lipase zu produzieren oder abzugeben. Bei einem auffälligen Ergebnis sind differenzialdiagnostische Überlegungen notwendig, um andere potenzielle Ursachen auszuschließen. Weitere diagnostische Schritte könnten die Messung anderer Pankreasenzyme, bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT und gegebenenfalls eine Pankreasbiopsie umfassen.
Hohe Werte
Erhöhte Lipasewerte im Blut resultieren primär aus einer Schädigung der Bauchspeicheldrüse, wobei das Enzym bei Gewebszerstörung oder Obstruktion des Pankreasgangs in den systemischen Kreislauf freigesetzt wird. Die häufigste Ursache ist eine akute Pankreatitis, bei der vorzeitige Enzymaktivierung zu autodigestivem Parenchymschaden führt, gefolgt von Tumoren, Gallengangsobstruktionen oder Traumata. Klinisch sind Werte ab dem 3-Fachen des Normbereichs (0–160 U/l) hochverdächtig für eine Pankreatitis, während milde Erhöhungen auch bei Niereninsuffizienz (reduzierte Clearance), hepatobiliären Erkrankungen oder intestinalen Pathologien wie Ileus auftreten können. Differenzialdiagnostisch müssen seltene Ursachen wie das Gullo-Syndrom (benigne Hyperlipasämie) oder Medikamenteneffekte (z.B. Heparin) erwogen werden. Leitliniengestützt erfolgen bei Verdacht auf Pankreatitis zunächst bildgebende Verfahren (Abdomensonographie, CT/MRT), ergänzt durch CRP und ggf. Amylasebestimmung zur Verlaufskontrolle. Therapeutisch stehen bei akuter Pankreatitis Volumentherapie, Analgesie und Behandlung von Komplikationen wie Infekten oder Nekrosen im Vordergrund, während chronische Entzündungen oder Obstruktionen eine endoskopische/interventionelle oder operative Sanierung erfordern.
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Genetische Veranlagung
Menschen mit der Blutgruppe B oder einem FUT2-Non-Secretor-Status (genetisch bedingte Stoffwechselbesonderheit) haben ein bis zu 2,5-fach höheres Risiko für chronische Pankreatitis und damit verbundene Lipaseerhöhungen.

Nierenerkrankungen
Bei eingeschränkter Nierenfunktion wird Lipase nicht mehr ausreichend abgebaut, was zu erhöhten Werten führt. Dies tritt vor allem bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz auf.

Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
Eine akute oder chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist die häufigste Ursache für stark erhöhte Lipasewerte. Auslöser sind oft Gallensteine (über 50 % der Fälle) oder übermäßiger Alkoholkonsum (20–40 % der Fälle). Bei einer akuten Pankreatitis steigt die Lipase typischerweise auf mehr als das Dreifache des Normwerts an.

Medikamente
Bestimmte Arzneimittel können die Lipaseproduktion stören. Dazu gehören Checkpoint-Inhibitoren (bei Krebsbehandlung), Azathioprin (Immunsuppressivum) und Diuretika wie Furosemid. Auch eine Überdosierung von Metformin (Diabetesmedikament) kann zu Problemen führen.

Ernährungsbedingte Ursachen
Ein hoher Alkoholkonsum schädigt langfristig die Bauchspeicheldrüse. Auch fettreiche Mahlzeiten oder Hypertriglyceridämie (extrem erhöhte Blutfette) können akute Entzündungen auslösen.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Alkohol meiden
Vollständiger Verzicht ist bei alkoholbedingten Entzündungen entscheidend.

Ursachen abklären lassen
Bildgebende Verfahren: Bei asymptomatischen Erhöhungen wird oft eine MRT oder Ultraschalluntersuchung empfohlen, um Tumore oder Veränderungen der Bauchspeicheldrüse zu erkennen. Blutuntersuchungen: Überprüfung von Nierenwerten, Leberenzymen und Entzündungsmarkern wie CRP.

Fett reduzieren
Bei chronischer Pankreatitis oder Enzymmangel hilft eine fettarme Kost (max. 40 % der täglichen Kalorien). Verwende Enzympräparate (z. B. Pankreatin) zu fetthaltigen Mahlzeiten – die Dosierung richtet sich nach dem Fettgehalt (2.000–4.000 Lipase-Einheiten pro Gramm Fett).
Ergebniserklärung
Niedrige Lipasewerte sind im Allgemeinen kein Grund zur Sorge, können jedoch selten mit bestimmten Erkrankungen assoziiert sein. Eine der Hauptursachen für niedrige Lipasewerte ist die zystische Fibrose (Mukoviszidose), bei der die Bauchspeicheldrüse oft betroffen ist und eine eingeschränkte Funktion aufweist. Zudem kann eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (chronische Pankreatitis) zu einer verminderten Produktion von Lipase führen. Pathophysiologisch liegt der Mechanismus in der eingeschränkten Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse, Verdauungsenzyme wie Lipase zu produzieren oder abzugeben. Bei einem auffälligen Ergebnis sind differenzialdiagnostische Überlegungen notwendig, um andere potenzielle Ursachen auszuschließen. Weitere diagnostische Schritte könnten die Messung anderer Pankreasenzyme, bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT und gegebenenfalls eine Pankreasbiopsie umfassen.
Erhöhte Lipasewerte im Blut resultieren primär aus einer Schädigung der Bauchspeicheldrüse, wobei das Enzym bei Gewebszerstörung oder Obstruktion des Pankreasgangs in den systemischen Kreislauf freigesetzt wird. Die häufigste Ursache ist eine akute Pankreatitis, bei der vorzeitige Enzymaktivierung zu autodigestivem Parenchymschaden führt, gefolgt von Tumoren, Gallengangsobstruktionen oder Traumata. Klinisch sind Werte ab dem 3-Fachen des Normbereichs (0–160 U/l) hochverdächtig für eine Pankreatitis, während milde Erhöhungen auch bei Niereninsuffizienz (reduzierte Clearance), hepatobiliären Erkrankungen oder intestinalen Pathologien wie Ileus auftreten können. Differenzialdiagnostisch müssen seltene Ursachen wie das Gullo-Syndrom (benigne Hyperlipasämie) oder Medikamenteneffekte (z.B. Heparin) erwogen werden. Leitliniengestützt erfolgen bei Verdacht auf Pankreatitis zunächst bildgebende Verfahren (Abdomensonographie, CT/MRT), ergänzt durch CRP und ggf. Amylasebestimmung zur Verlaufskontrolle. Therapeutisch stehen bei akuter Pankreatitis Volumentherapie, Analgesie und Behandlung von Komplikationen wie Infekten oder Nekrosen im Vordergrund, während chronische Entzündungen oder Obstruktionen eine endoskopische/interventionelle oder operative Sanierung erfordern.
Quellen
Weitere Laborwerte
Vitamin B12 aktiv
Vitamin B12 ist essentiell für die Blutbildung und die Funktion des Nervensystems.
Ferritin
Ferritin ist ein wichtiger Marker für die Eisenspeicher im Körper.
TSH
TSH steuert die Schilddrüsenfunktion und ist wichtig für den Stoffwechsel.
Hämoglobin
Hämoglobin transportiert Sauerstoff im Blut und ist wichtig für die Energieversorgung.


