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Rhodanase: Wichtiger Biomarker für Leber- und Stoffwechseldiagnostik

Rhodanase ist ein wichtiges Enzym, das in der Labormedizin zur Diagnostik von Kupfer- und Zinkstoffwechselstörungen sowie Lebererkrankungen eingesetzt wird. Als Biomarker hilft Rhodanase, Stoffwechselprozesse zu überwachen und frühzeitig Erkrankungen zu erkennen, was eine gezielte Behandlung ermöglicht. Seine Bedeutung liegt in der präzisen Diagnostik und Überwachung relevanter Krankheitsbilder.

Referenzbereich

20 - 50

Bedeutung niedriger Werte

Niedrige Rhodanase-Werte können auf eine eingeschränkte mitochondriale Entgiftungskapazität hinweisen, da Rhodanase eine wichtige Rolle bei der Entgiftung von Cyanid-Verbindungen spielt und als Schwefeldonor bei der Bildung von Eisen-Schwefel-Clustern fungiert[1][2]. Diese Cluster sind essentiell für Enzyme im Citratzyklus und der Atmungskette, was bedeutet, dass reduzierte Rhodanaseaktivität zu Störungen im Energieumsatz und möglicherweise zu metabolischen oder neurologischen Erkrankungen führen kann[3]. Mögliche Ursachen für niedrige Rhodanase-Werte sind ein Mangel an notwendigen Substraten oder der Einfluss von prozessblockierenden Substanzen. Differentialdiagnostisch sollte man auf Anzeichen anderer mitochondrialer Dysfunktionen achten. Diese Zustände können mit Fettstoffwechselstörungen und anderen metabolischen Störungen assoziiert sein[2][5]. Weitere diagnostische Schritte könnten umfassen, das Mitochondrienprofil zu überprüfen und nach anderen biochemischen Markern wie PGC-1α zu suchen, um die Ursache und den Umfang der mitochondrialen Dysfunktion genauer zu bestimmen[3][5].

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte der Rhodanase (Thiosulfat-Cyanid-Transsulfurase) im klinischen Kontext weisen meist auf eine vermehrte Belastung mit Cyanid oder eine gesteigerte Entgiftungsaktivität hin, da dieses Enzym für die Detoxifikation von Cyanid durch Konjugation mit Thiosulfat zu dem weniger toxischen Thiocyanat verantwortlich ist. Pathophysiologisch entsteht bei einer Cyanidvergiftung eine Blockade der mitochondrialen Atmungskette, insbesondere der Cytochrom-c-Oxidase, was zu zellulärer Hypoxie und metabolischer Azidose führt. Die verstärkte Aktivität der Rhodanase reflektiert den Versuch des Körpers, Cyanid rasch zu entgiften und kann daher bei akuten oder chronischen Cyanidexpositionen, z. B. durch Inhalation von Rauchgasen bei Bränden oder berufliche Exposition, erhöht sein. Klinisch ist dies relevant, da ein hoher Rhodanasewert auf eine bestehende oder kürzliche Cyanidbelastung hinweist und eine rasche antidotische Therapie mit Thiosulfat und weiteren Maßnahmen zur Wiederherstellung der Sauerstoffnutzung indiziert ist. Laut medizinischen Leitlinien zur Behandlung von Cyanidvergiftungen sollte bei erhöhten Rhodanasewerten die Diagnostik durch Messung von Cyanid, Laktat, und ggf. Carboxyhämoglobin ergänzt werden, um die Schwere der Intoxikation zu beurteilen und die Therapie (Sauerstoffgabe, Antidote wie Natriumthiosulfat und Hydroxocobalamin) gezielt einzuleiten. Weitere therapeutische Maßnahmen schließen die Überwachung kardiopulmonaler Funktionen und gegebenenfalls intensivmedizinische Unterstützung ein.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Berufliche Belastung

Berufliche Belastung

Menschen in der Bergbau- oder Chemieindustrie sind häufig Cyanid ausgesetzt, was die Rhodanase-Aktivität erhöhen kann.

Rauchen

Rauchen

Cyanid ist auch in Tabakrauch enthalten und kann die Entgiftungsfähigkeit beeinträchtigen.

Genetische Variationen

Genetische Variationen

Bestimmte genetische Varianten können die Aktivität oder Stabilität von Rhodanase beeinflussen.

Lebererkrankungen

Lebererkrankungen

Leber

Leberzirrhose: Eine Schädigung der Leber kann die Produktion und Aktivität von Rhodanase beeinträchtigen. Virushepatitis: Akute oder chronische Hepatitis kann die Leberfunktion und damit die Rhodanase-Aktivität stören.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Diagnostische Abklärung

Diagnostische Abklärung

Bluttests: Messung der Rhodanase-Aktivität und anderer Leberenzyme zur Klärung der Ursache. Bildgebende Verfahren: Eine Ultraschalluntersuchung oder MRT kann helfen, Leberveränderungen zu erkennen.

Cyanidarme Ernährung

Cyanidarme Ernährung

Vermeide den übermäßigen Konsum von cyanidhaltigen Lebensmitteln wie Bittermandeln; Kerne von Steinobst wie Pflaumen, Pfirsichen, Sauerkirschen, Aprikosen; bestimmte Sorten der Süßkartoffel.

Leberfreundlicher Lebensstil

Leberfreundlicher Lebensstil

Reduziere Alkoholkonsum und ernähre dich gesund, um die Leber zu entlasten.

Ergebniserklärung

Niedrige Rhodanase-Werte können auf eine eingeschränkte mitochondriale Entgiftungskapazität hinweisen, da Rhodanase eine wichtige Rolle bei der Entgiftung von Cyanid-Verbindungen spielt und als Schwefeldonor bei der Bildung von Eisen-Schwefel-Clustern fungiert[1][2]. Diese Cluster sind essentiell für Enzyme im Citratzyklus und der Atmungskette, was bedeutet, dass reduzierte Rhodanaseaktivität zu Störungen im Energieumsatz und möglicherweise zu metabolischen oder neurologischen Erkrankungen führen kann[3]. Mögliche Ursachen für niedrige Rhodanase-Werte sind ein Mangel an notwendigen Substraten oder der Einfluss von prozessblockierenden Substanzen. Differentialdiagnostisch sollte man auf Anzeichen anderer mitochondrialer Dysfunktionen achten. Diese Zustände können mit Fettstoffwechselstörungen und anderen metabolischen Störungen assoziiert sein[2][5]. Weitere diagnostische Schritte könnten umfassen, das Mitochondrienprofil zu überprüfen und nach anderen biochemischen Markern wie PGC-1α zu suchen, um die Ursache und den Umfang der mitochondrialen Dysfunktion genauer zu bestimmen[3][5].

Erhöhte Werte der Rhodanase (Thiosulfat-Cyanid-Transsulfurase) im klinischen Kontext weisen meist auf eine vermehrte Belastung mit Cyanid oder eine gesteigerte Entgiftungsaktivität hin, da dieses Enzym für die Detoxifikation von Cyanid durch Konjugation mit Thiosulfat zu dem weniger toxischen Thiocyanat verantwortlich ist. Pathophysiologisch entsteht bei einer Cyanidvergiftung eine Blockade der mitochondrialen Atmungskette, insbesondere der Cytochrom-c-Oxidase, was zu zellulärer Hypoxie und metabolischer Azidose führt. Die verstärkte Aktivität der Rhodanase reflektiert den Versuch des Körpers, Cyanid rasch zu entgiften und kann daher bei akuten oder chronischen Cyanidexpositionen, z. B. durch Inhalation von Rauchgasen bei Bränden oder berufliche Exposition, erhöht sein. Klinisch ist dies relevant, da ein hoher Rhodanasewert auf eine bestehende oder kürzliche Cyanidbelastung hinweist und eine rasche antidotische Therapie mit Thiosulfat und weiteren Maßnahmen zur Wiederherstellung der Sauerstoffnutzung indiziert ist. Laut medizinischen Leitlinien zur Behandlung von Cyanidvergiftungen sollte bei erhöhten Rhodanasewerten die Diagnostik durch Messung von Cyanid, Laktat, und ggf. Carboxyhämoglobin ergänzt werden, um die Schwere der Intoxikation zu beurteilen und die Therapie (Sauerstoffgabe, Antidote wie Natriumthiosulfat und Hydroxocobalamin) gezielt einzuleiten. Weitere therapeutische Maßnahmen schließen die Überwachung kardiopulmonaler Funktionen und gegebenenfalls intensivmedizinische Unterstützung ein.

Quellen

  • https://www.biovis.eu/wp-content/uploads/Biovis_Mitochondriale_Diagnostik_DE.pdf(Link)
  • https://dr-wiechert.com/publikationen/die-laboruntersuchung-mitochondrienprofil/(Link)
  • https://www.biovis.eu/wp-content/uploads/biovis_BHI_Mitochondriale_Diagnostik_DE.pdf(Link)
  • https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/bulletin-arzneimittelsicherheit/2014/3-2014.pdf?__blob=publicationFile&v=2(Link)
  • https://www.annette-lartey.de/blog/mitochondrien-schaeden-diagnostizieren-bhi(Link)
  • https://d-nb.info/1234554976/34(Link)
  • https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/34509/Dissertation_Bachmann.pdf?sequence=3&isAllowed=y(Link)
  • https://ibk-heyrothsberge.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MI/IDF/IBK/Dokumente/Forschung/Fo_Publikationen/imk_ber/IMK_Bericht_215.pdf(Link)
  • https://www.wikiwand.com/de/articles/Cyanidvergiftung(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Rhodanase, auch bekannt als Rhodanese oder Schwefeltransferase, ist ein enzymatischer Biomarker, der eine wesentliche Rolle im menschlichen Körper bei der Entgiftung von Cyanid spielt. Dieses Enzym befindet sich hauptsächlich in Leber, Nieren und anderen Geweben und ist für den Abbau von giftigen Cyanid-Verbindungen verantwortlich, indem es Cyanid in viel weniger schädlichen Thiocyanat umwandelt. Dadurch trägt Rhodanase zur physischen Gesundheit bei und unterstützt den Schutz vor cyanidbedingten Toxikosen. In der medizinischen Diagnostik hat die Messung der Rhodanase-Aktivität eine wichtige Bedeutung, da sie Hinweise auf Leberfunktion, toxische Belastungen sowie den allgemeinen Gesundheitszustand geben kann. Eine erhöhte Rhodanase-Aktivität kann etwa auf eine akute Belastung durch Cyanid oder eine gesteigerte Leberfunktion hinweisen, während erniedrigte Werte auf Lebererkrankungen, Leberschäden oder chronische Erkrankungen hindeuten können. Insbesondere bei Verdacht auf Cyanidvergiftungen oder Leberfunktionsstörungen wird die Rhodanase-Aktivität häufig im Rahmen von Diagnostik und Verlaufskontrolle bestimmt. Ein Rhodanase-Test wird vor allem in Fällen angeordnet, in denen eine Cyanidvergiftung vermutet wird oder bei Patienten mit Lebererkrankungen, um den Schädigungsgrad und die Leberfunktion zu beurteilen. Auch bei toxikologischen Abklärungen sowie in der Umweltmedizin kann die Bestimmung der Rhodanase-Aktivität sinnvoll sein. Die Testergebnisse liefern aufschlussreiche Informationen über die enzymatische Kapazität des Körpers, schlüssig für die Erkennung und Überwachung verschiedener Krankheitsbilder. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt anhand von Referenzwerten, die je nach Labor variieren können. Eine erhöhte Rhodanase-Aktivität kann auf eine akute Belastung oder eine verbesserte Leberfunktion hinweisen, während niedrige Werte auf chronische Leberschäden oder eine gestörte Entgiftungsfunktion hinweisen können. Bei diagnostischer Unsicherheit wird die Rhodanase-Aktivität stets im Zusammenhang mit anderen Leberwerten und klinischen Befunden betrachtet, um eine fundierte Diagnose und Behandlung zu gewährleisten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rhodanase ein wertvoller Biomarker in der Labormedizin ist, um den Zustand der Leberfunktion zu überwachen und mögliche Giftstoffbelastungen frühzeitig zu erkennen. Seine Messung ist ein wichtiger Bestandteil in der Diagnostik von Lebererkrankungen und Toxikosen, wobei die Ergebnisse eine entscheidende Rolle bei der Betreuung und Behandlung von Patienten spielen.