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TSH-Rezeptor-AK: Bedeutung & Diagnostik in der Labormedizin

TSH-Rezeptor-Autoantikörper (TSH-R-AK) sind hochspezifische Biomarker in der Labormedizin zur Diagnostik und Verlaufskontrolle autoimmunbedingter Schilddrüsenerkrankungen wie Morbus Basedow. Ihr Nachweis ermöglicht eine präzise Diagnose, gezielte Therapieüberwachung und hilft, Komplikationen bei Hyperthyreose frühzeitig zu verhindern.

Referenzbereich

0 - 1.5

Bedeutung niedriger Werte

Niedrige Werte von TSH-Rezeptor-Antikörpern (TRAK) sind im klinischen Kontext bedeutsam, da sie auf das Fehlen einer Autoimmunreaktion gegen die Schilddrüsenrezeptoren hinweisen. TRAK sind typisch für den Morbus Basedow, eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Hyperthyreose führt, indem die Antikörper die TSH-Rezeptoren aktivieren und die Schilddrüsenhormonproduktion erhöhen[1][3]. Niedrige TRAK-Werte schließen diese Diagnose daher oft aus und legen andere Ursachen für eine mögliche Schilddrüsenfunktionsstörung nahe. Differentialdiagnostisch müssen andere Autoantikörper wie TPO-Antikörper berücksichtigt werden, um andere Formen der Autoimmunthyreoiditis wie die Hashimoto-Thyreoiditis zu diagnostizieren[2][4]. Weitere diagnostische Schritte umfassen die Bestimmung von TSH, fT3 und fT4, um den aktuellen Schilddrüsenstatus zu beurteilen und andere Erkrankungen auszuschließen[5]. Auch andere Zustände wie eine latente Hyperthyreose oder eine nicht-autoimmune Überfunktion müssen in Betracht gezogen werden[4].

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK) sind pathophysiologisch und klinisch eng mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse assoziiert, insbesondere mit Morbus Basedow. TRAK binden an TSH-Rezeptoren auf Thyreozyten und imitieren die Wirkung von TSH, was zu einer unkontrollierten Stimulation der Schilddrüsenhormonsynthese (T3/T4) und folglich zu Hyperthyreose führt. Diese Autoantikörper können je nach Epitop-Bindung auch blockierende oder neutrale Eigenschaften aufweisen, wobei stimulierende TRAK die häufigste und klinisch relevanteste Form darstellen. Morbus Basedow ist dabei die Leitdiagnose, oft begleitet von Struma, endokriner Orbitopathie und charakteristischen Laborbefunden (erniedrigtes TSH, erhöhtes fT4/fT3).

Die Diagnostik umfasst neben der TRAK-Bestimmung die Evaluation der Schilddrüsenparameter (TSH, fT4, fT3), bildgebende Verfahren wie Sonographie (Hypervaskularisation) und Szintigraphie (gesteigerte Technetiumaufnahme) sowie bei Orbitopathie eine ophthalmologische Mitbeurteilung. Therapeutisch sind Thyreostatika (z.B. Thiamazol), Radiojodtherapie oder Thyreoidektomie indiziert, wobei die Antikörperspiegel auch zur Verlaufskontrolle (z.B. Rezidivrisiko nach Therapie) dienen. Eine TRAK-Bestimmung ist besonders bei Schwangeren mit Hyperthyreose-Anamnese relevant, da plazentagängige Antikörper eine fetale/neonatale Hyperthyreose auslösen können. Leitlinien betonen die Notwendigkeit einer integrierten Diagnostik unter Einbeziehung klinischer Symptome und weiterer Autoantikörper (z.B. TPO-AK), um Differenzialdiagnosen wie Hashimoto-Thyreoiditis (bei Hypothyreose) oder TSH-Produzierende Adenome auszuschließen.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Rauchen

Rauchen

Verschlimmert die Augenbeteiligung und behindert die TRAb-Senkung.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Diagnostische Abklärung

Diagnostische Abklärung

- Bei Verdacht auf Morbus Basedow (Überfunktion, Struma, Augensymptome). - In der Schwangerschaft (3. Trimester) zur Risikoabschätzung für das Neugeborene.

Ergebniserklärung

Niedrige Werte von TSH-Rezeptor-Antikörpern (TRAK) sind im klinischen Kontext bedeutsam, da sie auf das Fehlen einer Autoimmunreaktion gegen die Schilddrüsenrezeptoren hinweisen. TRAK sind typisch für den Morbus Basedow, eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Hyperthyreose führt, indem die Antikörper die TSH-Rezeptoren aktivieren und die Schilddrüsenhormonproduktion erhöhen[1][3]. Niedrige TRAK-Werte schließen diese Diagnose daher oft aus und legen andere Ursachen für eine mögliche Schilddrüsenfunktionsstörung nahe. Differentialdiagnostisch müssen andere Autoantikörper wie TPO-Antikörper berücksichtigt werden, um andere Formen der Autoimmunthyreoiditis wie die Hashimoto-Thyreoiditis zu diagnostizieren[2][4]. Weitere diagnostische Schritte umfassen die Bestimmung von TSH, fT3 und fT4, um den aktuellen Schilddrüsenstatus zu beurteilen und andere Erkrankungen auszuschließen[5]. Auch andere Zustände wie eine latente Hyperthyreose oder eine nicht-autoimmune Überfunktion müssen in Betracht gezogen werden[4].

Erhöhte TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK) sind pathophysiologisch und klinisch eng mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse assoziiert, insbesondere mit Morbus Basedow. TRAK binden an TSH-Rezeptoren auf Thyreozyten und imitieren die Wirkung von TSH, was zu einer unkontrollierten Stimulation der Schilddrüsenhormonsynthese (T3/T4) und folglich zu Hyperthyreose führt. Diese Autoantikörper können je nach Epitop-Bindung auch blockierende oder neutrale Eigenschaften aufweisen, wobei stimulierende TRAK die häufigste und klinisch relevanteste Form darstellen. Morbus Basedow ist dabei die Leitdiagnose, oft begleitet von Struma, endokriner Orbitopathie und charakteristischen Laborbefunden (erniedrigtes TSH, erhöhtes fT4/fT3).

Die Diagnostik umfasst neben der TRAK-Bestimmung die Evaluation der Schilddrüsenparameter (TSH, fT4, fT3), bildgebende Verfahren wie Sonographie (Hypervaskularisation) und Szintigraphie (gesteigerte Technetiumaufnahme) sowie bei Orbitopathie eine ophthalmologische Mitbeurteilung. Therapeutisch sind Thyreostatika (z.B. Thiamazol), Radiojodtherapie oder Thyreoidektomie indiziert, wobei die Antikörperspiegel auch zur Verlaufskontrolle (z.B. Rezidivrisiko nach Therapie) dienen. Eine TRAK-Bestimmung ist besonders bei Schwangeren mit Hyperthyreose-Anamnese relevant, da plazentagängige Antikörper eine fetale/neonatale Hyperthyreose auslösen können. Leitlinien betonen die Notwendigkeit einer integrierten Diagnostik unter Einbeziehung klinischer Symptome und weiterer Autoantikörper (z.B. TPO-AK), um Differenzialdiagnosen wie Hashimoto-Thyreoiditis (bei Hypothyreose) oder TSH-Produzierende Adenome auszuschließen.

Quellen

  • https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesendiagnostik/blutuntersuchungen/(Link)
  • https://www.hashimoto-thyreoiditis.de/diagnose/schilddruesen-check-bestimmung-von-antikoerpern-und-hormonen(Link)
  • https://www.endokrinologikum-aesculabor.de/leistungsverzeichnis/hormone/parameter/schilddruesen-diagnostik/antikoerper-gegen-tsh-rezeptor.html(Link)
  • https://www.ladr.de/fachgebiete/medizinische-fachgebiete/endokrinologie-und-funktionsteste/labordiagnostik-der-schilddruese(Link)
  • https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_nuk/7085.html(Link)
  • https://www.endokrinologie.net/pressemitteilung/schilddruese-tsh-wert-erhoeht.php(Link)
  • https://www.trillium.de/zeitschriften/trillium-diagnostik/ausgaben-2020/td-heft-22020/in-vitro-diagnostik/tsh-rezeptor-antikoerper-methodenvergleich-und-klinischer-nutzen.html(Link)
  • https://register.awmf.org/assets/guidelines/053-046l_S2k_Erhoehter-TSH-Wert-in-der-Hausarztpraxis_2023-07.pdf(Link)
  • https://www.gesundheits-lexikon.com/Labormedizin-Labordiagnostik/Schilddruesendiagnostik/TSH-Rezeptor-Antikoerper-TRAK(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

1. Was ist TSH-Rezeptor-AK und welche Rolle spielt er im Körper? TSH-Rezeptor-Antikörper (kurz TSH-Rezeptor-AK) sind Autoantikörper, die gezielt den thyreoidea-stimulierenden Hormonrezeptor (TSH-Rezeptor) auf den Schilddrüsenzellen angreifen. Im gesunden Organismus bindet das Hypophysen-Hormon TSH an diesen Rezeptor und reguliert so die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Liegen TSH-Rezeptor-Antikörper vor, können sie diesen Regelkreis stören, indem sie den Rezeptor aktivieren (agonistische Antikörper) oder blockieren (antagonistische Antikörper). Dies führt zu einer Fehlsteuerung der Schilddrüsenfunktion und spielt eine zentrale Rolle in der Autoimmun-Labordiagnostik. 2. Diagnostische Bedeutung von TSH-Rezeptor-AK Der Nachweis von TSH-Rezeptor-AK ist ein entscheidender Biomarker in der Labormedizin zur Abklärung von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. Besonders bei Verdacht auf eine Morbus-Graves-Erkrankung (auch Graves-Basedow) dient der Test als Goldstandard. Ein positiver TSH-Rezeptor-AK-Test bestätigt die autoimmunbedingte Hyperthyreose und liefert zusätzlich Informationen zur Prognose. Darüber hinaus hilft die Bestimmung dieses Biomarkers dabei, zwischen verschiedenen Formen der Schilddrüsenüber- und -unterfunktion zu unterscheiden und Therapieentscheidungen zu unterstützen. 3. Erkrankungen und Zustände mit erhöhten oder erniedrigten TSH-Rezeptor-AK Erhöhte TSH-Rezeptor-AK findet man typischerweise bei: • Morbus Graves (hyperthyreote Autoimmunthyreoiditis) • Postpartaler (postnataler) Thyreoiditis • Selten bei anderen Autoimmunerkrankungen (z. B. Typ-1-Diabetes) Erniedrigte oder nicht nachweisbare TSH-Rezeptor-AK sind charakteristisch bei: • Hashimoto-Thyreoiditis (meist Anti-TPO- und Anti-TG-Antikörper im Vordergrund) • Nicht-autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen (z. B. Autonomes Adenom) • Gesunden Kontrollpersonen 4. Indikationen für den TSH-Rezeptor-AK-Test Ein TSH-Rezeptor-AK-Test wird typischerweise angeordnet bei: • Klinischem Verdacht auf Morbus Graves (Symptome: Gewichtsverlust, Tachykardie, Nervosität) • Unklarer Hyperthyreose mit normalem oder erhöhtem TSH-Hormon-Rezeptor-Ak­tivität • Überwachung der Schwangerschaft bei Autoimmunhyperthyreose (Gefahr fetaler Schilddrüsenstimulierung) • Verlaufskontrolle nach Radiojodtherapie oder Operation der Schilddrüse 5. Interpretation der Ergebnisse Laboruntersuchungen berichten TSH-Rezeptor-AK meist in U/L oder als Index. Ein Wert über dem Referenzbereich (häufig >1,75 U/L) gilt als positiv und weist auf eine autoimmunbedingte Schilddrüsenaktivierung hin. Ein negatives Ergebnis schließt Morbus Graves nicht vollständig aus, ist aber bei klinischer Symptomfreiheit meist unauffällig. Die Höhe des Antikörpertiters korreliert oft mit der Krankheitsaktivität und hilft, Therapieerfolg sowie Rückfallrisiko einzuschätzen. Eine regelmäßige Kontrolle im Rahmen der Labormedizin sichert eine optimale Einstellung der medikamentösen Behandlung.