VCA p18 (IgG) Laborwert: Bedeutung für EBV-Infektion
Der VCA p18 IgG-Antikörper ist ein spezifischer serologischer Biomarker zur Diagnose und Differenzierung von akuten sowie latenten Epstein-Barr-Virus-Infektionen (EBV). In der Labordiagnostik unterstützt er die Abklärung der infektiösen Mononukleose und das Monitoring des Immunstatus, wodurch er dank hoher Sensitivität und Spezifität unverzichtbar in der EBV-Serologie ist.
Referenzbereich
negativ
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Niedrige VCA p18 (IgG)-Werte im klinischen Kontext können darauf hindeuten, dass es sich nicht um eine lange bestehende Epstein-Barr-Virus (EBV)-Infektion handelt, da IgG-Antikörper gegen VCA in der Regel nach einer Infektion lebenslang persistieren. Niedrige Werte könnten auch auf eine frische Infektion oder eine unvollständige Immunantwort hindeuten, wobei andere diagnostische Marker wie EBNA-1 oder VCA-IgM wichtige zusätzliche Informationen liefern können. Die Ursache niedriger Werte könnte ein schwaches Immunsystem, eine fehlende Exposition gegenüber dem Virus oder eine laborbedingte Fehlinterpretation sein. Differentialdiagnostisch sollten auch andere Infektionen oder Zustände, die das Immunsystem beeinflussen, wie z.B. eine HIV-Infektion, in Betracht gezogen werden. Weitere diagnostische Schritte könnten den Nachweis von EBNA-1-Antikörpern oder Aviditätstests umfassen, um den Immunitätsstatus zu klären. Erkrankungen, die mit niedrigen IgG-Werten assoziiert sein könnten, sind solche mit einer Impaired Immune Funktion, wie z.B. Immunsuppression nach Organtransplantation.
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Abgelaufene EBV-Infektion
VCA-p18-IgG bleibt nach einer durchgemachten EBV-Infektion (z. B. Pfeiffersches Drüsenfieber) lebenslang nachweisbar.

Immunsuppression
Im Gegensatz zu EBNA-1-Antikörpern bleibt VCA-p18-IgG auch bei geschwächtem Immunsystem (z. B. nach Transplantation) stabil.

Fehlende EBNA-1-Antikörper
Bei 5–10 % der Bevölkerung werden keine EBNA-1-Antikörper gebildet. Hier ist VCA-p18-IgG der zuverlässigste Marker für eine abgelaufene Infektion.

Fehldiagnosen
Ohne VCA-p18-IgG-Nachweis kann eine abgelaufene Infektion fälschlich als akut eingestuft werden, wenn EBNA-1 fehlt.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Abklärung des EBV-Status
Kombinierte Tests: Lass zusätzlich EBNA-1-IgG und VCA-IgM prüfen: - EBNA-1-IgG positiv + VCA-p18-IgG positiv: Sicherer Hinweis auf abgelaufene Infektion. - EBNA-1-IgG negativ + VCA-p18-IgG positiv: Typisch für „EBNA Non-Responder“ oder Immunsuppression – keine akute Infektion.

Differenzialdiagnostik
Bei anhaltender Müdigkeit, Fieber oder Lymphknotenschwellung andere Ursachen ausschließen (z. B. CMV, HIV).
Ergebniserklärung
Niedrige VCA p18 (IgG)-Werte im klinischen Kontext können darauf hindeuten, dass es sich nicht um eine lange bestehende Epstein-Barr-Virus (EBV)-Infektion handelt, da IgG-Antikörper gegen VCA in der Regel nach einer Infektion lebenslang persistieren. Niedrige Werte könnten auch auf eine frische Infektion oder eine unvollständige Immunantwort hindeuten, wobei andere diagnostische Marker wie EBNA-1 oder VCA-IgM wichtige zusätzliche Informationen liefern können. Die Ursache niedriger Werte könnte ein schwaches Immunsystem, eine fehlende Exposition gegenüber dem Virus oder eine laborbedingte Fehlinterpretation sein. Differentialdiagnostisch sollten auch andere Infektionen oder Zustände, die das Immunsystem beeinflussen, wie z.B. eine HIV-Infektion, in Betracht gezogen werden. Weitere diagnostische Schritte könnten den Nachweis von EBNA-1-Antikörpern oder Aviditätstests umfassen, um den Immunitätsstatus zu klären. Erkrankungen, die mit niedrigen IgG-Werten assoziiert sein könnten, sind solche mit einer Impaired Immune Funktion, wie z.B. Immunsuppression nach Organtransplantation.
Erhöhte Werte von VCA p18 (IgG) im Serum deuten auf eine bestehende oder zurückliegende Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) hin, da dieses Antigen Teil des Viral Capsid Antigens ist, das während der lytischen Phase der Virusvermehrung exprimiert wird. Pathophysiologisch spiegelt ein erhöhtes VCA p18-IgG eine humorale Immunantwort gegen das virale Kapsidprotein wider, die typischerweise ab der akuten Phase der Infektion und lebenslang persistierend nachweisbar ist. Klinisch sind erhöhte VCA p18-IgG-Werte somit ein Hinweis auf eine EBV-Infektion, die entweder kürzlich durchlaufen wurde oder bereits latente Phase erreicht hat; sie allein erlauben jedoch keine Unterscheidung zwischen akuter und vergangener Infektion. Kombiniert mit anderen EBV-spezifischen Antikörpern wie EBNA-1-IgG oder EA-IgG können differenziertere Aussagen getroffen werden, beispielsweise zur Frische der Infektion oder Reaktivierung. Erhöhte VCA p18-IgG-Werte finden sich unter anderem bei infektiöser Mononukleose, EBV-assoziierten maligne Erkrankungen wie Burkitt-Lymphom oder Nasopharynxkarzinom und können auch bei Immundefizienz-Reaktivierungen relevant sein. Zur weiteren Diagnostik bei erhöhten VCA p18-IgG-Werten empfiehlt die Leitlinie die serologische Kombination mit EBNA-1• und EA-Antikörpern sowie gegebenenfalls molekulare Nachweise (EBV-DNA-PCR), um akute von latenten Phasen sowie reaktivierte Infektionen zu unterscheiden; therapeutisch stehen bei akuten Infektionen vor allem symptomatische Maßnahmen im Vordergrund, während bei malignen Prozessen eine onkologische Weiterbehandlung notwendig ist.
Quellen
- •https://de.wikipedia.org/wiki/Epstein-Barr-Virus(Link)
- •https://healthmatters.io/understand-blood-test-results/epstein-barr-virus-p18-igg(Link)
- •https://shop.thieme.de/media/75/66/73/1653305202/9783131579423_musterseite.pdf(Link)
- •https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/infektionen-virus/ebv-antikoerper-igg-quantitativ.html(Link)
- •https://www.mikrogen.de/fileadmin/Mikrogen/Produkte/Line/recomLine/Gebrauchsanweisungen/EBV/GARLEB016D.pdf(Link)
- •https://mediatum.ub.tum.de/doc/1693604/document.pdf(Link)
- •https://www.orgentec.com/de/produkte/alegria/Infektionsdiagnostik/Serodiagnostik/Anti-EBV+(VCA).html(Link)
- •https://epub.uni-luebeck.de/bitstreams/d2ad4c9b-3385-4d7b-8795-53e92216195b/download(Link)
- •https://www.germanjournalsportsmedicine.com/fileadmin/content/archiv2008/heft05/Standard.pdf(Link)