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fT3 Biomarker: Bedeutung, Werte und Diagnose in der Labormedizin

Der Biomarker fT3 (freies Triiodthyronin) ist ein entscheidender Labortest zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion. Er misst die aktive Form des Schilddrüsenhormons im Blut und hilft bei der Diagnose von Schilddrüsenunter- oderüberfunktion, was für eine zielgerichtete Behandlung unerlässlich ist.

Referenzbereich

2 - 4.4

Bedeutung niedriger Werte

Niedrige Werte des freien Triiodthyronins (fT3) sind klinisch bedeutsam, da sie auf verschiedene pathophysiologische Zustände hinweisen können. Eine primäre Ursache für niedrige fT3-Werte ist das Non-Thyroidal-Illness-Syndrom (NTIS), auch bekannt als Low-T3-Syndrom, das häufig bei schwerkranken Patienten auftritt und mit einer schlechten Prognose assoziiert ist. Dieses Syndrom tritt auf, weil der Körper die Umwandlung von Thyroxin (T4) in das aktive T3 beeinträchtigt, was zu niedrigen fT3-Werten führt, während T4 und Thyroid-stimulierendes Hormon (TSH) im Normalbereich liegen können.

Eine sekundäre Ursache für niedrige fT3-Werte kann eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) sein, wobei aufgrund der Schilddrüseninsuffizienz zugleich niedrige Werte von fT4 und ein erhöhter TSH-Wert zu erwarten sind. In Fällen von Hashimoto-Thyreoiditis oder anderen Formen der Hypothyreose werden niedrige fT3-Werte oft durch eine Störung der Umwandlung von fT4 in fT3 begleitet.

In der Diagnose ist es wichtig, zwischen diesen Zuständen zu unterscheiden, da dies die Behandlungsstrategie erheblich beeinflusst. Eine genaue Diagnose erfordert die Berücksichtigung von TSH
und fT4-Werten sowie des rT3-Werts, welcher erhöht sein kann, wenn die Umwandlung von T4 in T3 blockiert ist. Niedrige fT3-Werte können weitreichende klinische Auswirkungen haben und die Diagnose erfordert eine umfassende klinische Bewertung. Die Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und kann eine Anpassung der Schilddrüsenhormonsubstitution beinhalten. Bei schwerkranken Patienten mit NTIS ist eine Substitution in der Regel nicht erforderlich.

Insgesamt ist eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Behandlung entscheidend, um optimale Behandlungsergebnisse zu erzielen.

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte von freiem Trijodthyronin (fT3) im Blut deuten klinisch in der Regel auf eine Hyperthyreose hin, bei der die Schilddrüse vermehrt Schilddrüsenhormone produziert. Pathophysiologisch führt die Überproduktion von fT3 zu einer gesteigerten Stimulation von Stoffwechselvorgängen, was sich klinisch in Symptomen wie Gewichtsverlust, Tachykardie, Schwitzen und Nervosität äußert.

Primäre Ursachen sind meist Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere Morbus Basedow, bei dem autoantibodies gegen den TSH-Rezeptor (TRAK) eine Überstimulation der Schilddrüse bewirken, oder autonome Adenome, die unkontrolliert Hormone produzieren. Diagnostisch werden neben fT3 auch TSH und fT4 gemessen, und bei Verdacht auf eine immunogene Ursache die spezifischen Antikörper (TRAK, TPO-AK) bestimmt; bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Szintigrafie unterstützen die Differenzierung der Ursachen.

Sekundäre oder tertiäre Ursachen der erhöhten fT3-Werte sind seltener und resultieren aus einer Überstimulation der Schilddrüse durch erhöhte TSH-Sekretion, zum Beispiel bei Hypophysentumoren oder einer gestörten Hypothalamus-Hypophysen-Achse. Auch transient können erhöhte fT3-Werte durch eine gesteigerte periphere Umwandlung von fT4 zu fT3 bei bestimmten Stoffwechselzuständen oder bei hohen hCG-Spiegeln in der Schwangerschaft vorkommen.

Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache: bei Morbus Basedow kommen Thyreostatika, Radiojodtherapie oder operative Maßnahmen zum Einsatz, während bei destruktiven Thyreoiditiden meist eine symptomatische Behandlung erfolgt.

Eine sorgfältige Diagnostik und leitliniengerechte Therapie sind essenziell, um Komplikationen wie Thyreotoxische Krise oder kardiale Begleiterkrankungen zu verhindern.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Medikamente und Hormontherapie

Medikamente und Hormontherapie

Überdosierung von Schilddrüsenhormonen: Unkontrollierte Einnahme von Liothyronin (T3) oder Levothyroxin (T4).

Schwere Erkrankungen

Schwere Erkrankungen

NiereHerz

Nierenversagen: Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz haben oft niedrige fT3-Werte. Herzinsuffizienz: Niedrige fT3-Werte sind mit schlechteren Herzfunktionen verbunden.

Diabetische Nierenerkrankung (DKD)

Diabetische Nierenerkrankung (DKD)

Niedrige fT3-Werte erhöhen das Risiko für DKD bei Patienten mit Typ-2-Diabetes.

Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD)

Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD)

Erhöhte fT3-Werte sind mit einem höheren Risiko für NAFLD verbunden.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Diagnostische Schritte

Diagnostische Schritte

Bluttests: TSH, fT4, fT3 und Schilddrüsenantikörper (TRAK, TPO-AK) prüfen. Bildgebung: Ultraschall der Schilddrüse bei Verdacht auf Knoten oder Entzündungen.

Therapie bei Hypothyreose

Therapie bei Hypothyreose

Levothyroxin-Therapie: Dosierung anhand von TSH-Werten anpassen. Regelmäßige Kontrollen: TSH und fT4 alle 3–6 Monate prüfen.

Therapie bei Hyperthyreose

Therapie bei Hyperthyreose

Antithyroidale Medikamente: Methimazol oder Propylthiouracil zur Hemmung der Hormonproduktion. Radiojodtherapie oder Operation: Bei autonomen Knoten oder Morbus Basedow.

Ergebniserklärung

Niedrige Werte des freien Triiodthyronins (fT3) sind klinisch bedeutsam, da sie auf verschiedene pathophysiologische Zustände hinweisen können. Eine primäre Ursache für niedrige fT3-Werte ist das Non-Thyroidal-Illness-Syndrom (NTIS), auch bekannt als Low-T3-Syndrom, das häufig bei schwerkranken Patienten auftritt und mit einer schlechten Prognose assoziiert ist. Dieses Syndrom tritt auf, weil der Körper die Umwandlung von Thyroxin (T4) in das aktive T3 beeinträchtigt, was zu niedrigen fT3-Werten führt, während T4 und Thyroid-stimulierendes Hormon (TSH) im Normalbereich liegen können.

Eine sekundäre Ursache für niedrige fT3-Werte kann eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) sein, wobei aufgrund der Schilddrüseninsuffizienz zugleich niedrige Werte von fT4 und ein erhöhter TSH-Wert zu erwarten sind. In Fällen von Hashimoto-Thyreoiditis oder anderen Formen der Hypothyreose werden niedrige fT3-Werte oft durch eine Störung der Umwandlung von fT4 in fT3 begleitet.

In der Diagnose ist es wichtig, zwischen diesen Zuständen zu unterscheiden, da dies die Behandlungsstrategie erheblich beeinflusst. Eine genaue Diagnose erfordert die Berücksichtigung von TSH• und fT4-Werten sowie des rT3-Werts, welcher erhöht sein kann, wenn die Umwandlung von T4 in T3 blockiert ist. Niedrige fT3-Werte können weitreichende klinische Auswirkungen haben und die Diagnose erfordert eine umfassende klinische Bewertung. Die Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und kann eine Anpassung der Schilddrüsenhormonsubstitution beinhalten. Bei schwerkranken Patienten mit NTIS ist eine Substitution in der Regel nicht erforderlich.

Insgesamt ist eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Behandlung entscheidend, um optimale Behandlungsergebnisse zu erzielen.

Erhöhte Werte von freiem Trijodthyronin (fT3) im Blut deuten klinisch in der Regel auf eine Hyperthyreose hin, bei der die Schilddrüse vermehrt Schilddrüsenhormone produziert. Pathophysiologisch führt die Überproduktion von fT3 zu einer gesteigerten Stimulation von Stoffwechselvorgängen, was sich klinisch in Symptomen wie Gewichtsverlust, Tachykardie, Schwitzen und Nervosität äußert.

Primäre Ursachen sind meist Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere Morbus Basedow, bei dem autoantibodies gegen den TSH-Rezeptor (TRAK) eine Überstimulation der Schilddrüse bewirken, oder autonome Adenome, die unkontrolliert Hormone produzieren. Diagnostisch werden neben fT3 auch TSH und fT4 gemessen, und bei Verdacht auf eine immunogene Ursache die spezifischen Antikörper (TRAK, TPO-AK) bestimmt; bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Szintigrafie unterstützen die Differenzierung der Ursachen.

Sekundäre oder tertiäre Ursachen der erhöhten fT3-Werte sind seltener und resultieren aus einer Überstimulation der Schilddrüse durch erhöhte TSH-Sekretion, zum Beispiel bei Hypophysentumoren oder einer gestörten Hypothalamus-Hypophysen-Achse. Auch transient können erhöhte fT3-Werte durch eine gesteigerte periphere Umwandlung von fT4 zu fT3 bei bestimmten Stoffwechselzuständen oder bei hohen hCG-Spiegeln in der Schwangerschaft vorkommen.

Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache: bei Morbus Basedow kommen Thyreostatika, Radiojodtherapie oder operative Maßnahmen zum Einsatz, während bei destruktiven Thyreoiditiden meist eine symptomatische Behandlung erfolgt.

Eine sorgfältige Diagnostik und leitliniengerechte Therapie sind essenziell, um Komplikationen wie Thyreotoxische Krise oder kardiale Begleiterkrankungen zu verhindern.

Quellen

  • https://probatix.de/en/pages/biomarker/ft3(Link)
  • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36187090/(Link)
  • https://www.biovendor.com/triiodothyronine-free-ft3-human-elisa(Link)
  • https://www.frontiersin.org/journals/endocrinology/articles/10.3389/fendo.2022.1021326/full(Link)
  • https://redcliffelabs.com/ft3-free-triiodothyronine-3(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Low-T3-Syndrom(Link)
  • https://www.hashimoto-thyreoiditis.de/therapie/ft4-ft3-rechner(Link)
  • https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesendiagnostik/blutuntersuchungen/(Link)
  • https://www.onmeda.de/diagnose/schilddruesenwerte-id201022/(Link)
  • https://rabea-kiess.de/schilddruesenwerte-okay/(Link)
  • https://www.gesundheitsinformation.de/freies-trijodthyronin-ft.html(Link)
  • https://www.ladr.de/fachgebiete/medizinische-fachgebiete/endokrinologie-und-funktionsteste/labordiagnostik-der-schilddruese(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/High-T3-Syndrom(Link)
  • https://www.apotheken-umschau.de/diagnose/laborwerte/ft3-und-ft4-freies-trijodthyronin-und-freies-thyroxin-736041.html(Link)
  • https://schilddruesenpraxis.at/artikel-schilddruese/schilddruese-labor-2024.html(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Der Biomarker freies T3 (fT3) ist ein essenzieller Bestandteil der Schilddrüsenhormonbestimmung in der Labormedizin. T3 steht für Triiodthyronin, ein aktives Schilddrüsenhormon, das in erster Linie aus T4 (Thyroxin) gebildet wird. Im Gegensatz zu anderen Schilddrüsenhormonen ist das freie T3.3 , also die bioverfügbare Form, die unabhängig von an Proteine gebundenem T3 im Blut zirkuliert und somit unmittelbar die stoffwechselaktive Hormonfraktion darstellt. fT3 spielt eine entscheidende Rolle im Energiehaushalt, der Regulation des Stoffwechsels, der Herzfunktion sowie der Zellteilung und -differenzierung. Ein harmonisches Gleichgewicht der fT3-Werte ist für die Gesundheit aller Organsysteme unerlässlich. Die diagnostische Bedeutung des fT3 liegt darin, bei Verdacht auf Gesundheitsstörungen im Zusammenhang mit der Schilddrüse eine fundierte Beurteilung zu ermöglichen. Der fT3-Wert wird vor allem bei der Diagnose von Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) und -unterfunktion (Hypothyreose) herangezogen. Er hilft, die funktionelle Aktivität der Schilddrüse zu bestimmen und zu überwachen, ob eine Therapie erfolgreich ist oder angepasst werden muss. Zudem kann eine Veränderung der fT3-Werte Hinweise auf andere Erkrankungen wie eutyreote Zustände oder die sogenannte „Euthyreote Dysfunktion“ geben. Bei welchen Erkrankungen die fT3-Werte erhöht oder erniedrigt sein können, hängt vom jeweiligen Krankheitsbild ab. Bei einer Hyperthyreose steigen die fT3-Werte häufig an, was die hohe Produktion an aktiven Schilddrüsenhormonen widerspiegelt. In der Hypothyreose hingegen sind die fT3-Werte meist erniedrigt, da die Schilddrüse weniger T3 produziert. Zudem kann es in bestimmten Situationen, etwa bei schwerer Erkrankung oder Schwangerschaft, zu Anpassungen der fT3-Spiegel kommen, was eine differenzierte Interpretation erfordert. Ein fT3-Test wird typischerweise angeordnet, wenn aufgrund klinischer Beschwerden der Verdacht auf eine Schilddrüsenfunktionsstörung besteht oder zur Verlaufs- und Therapiekontrolle bei bereits diagnostizierten Erkrankungen. Besonders bei Verdacht auf Hyperthyreose, bei Schilddrüsenkarzinomen oder bei der Überwachung einer Schilddrüsenmedikation ist die Bestimmung des fT3-Wertes ein unverzichtbares Diagnostikum. Auch bei unklaren Symptomen wie Herzrasen, Gewichtsverlust oder Nervosität kann die fT3-Messung Hinweise auf eine Störung im Hormonausgleich liefern. Die Ergebnisse des fT3-Tests werden in Kombination mit anderen Schilddrüsenfunktionswerten wie TSH und freiem T4 interpretiert. Ein erhöhter fT3-Wert spricht meist für eine Hyperthyreose, während ein erniedrigter Wert auf eine Hypothyreose hindeuten kann. Es ist wichtig, die Werte im klinischen Kontext zu sehen, da individuelle Faktoren und Begleiterkrankungen die Interpretation beeinflussen. Eine genaue Auswertung der fT3-Werte hilft, die richtige Diagnose zu stellen, Behandlungsansätze zu optimieren und den Gesundheitszustand des Patienten zuverlässig zu überwachen.