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iPTH: Schlüsselbiomarker für Knochen- und Nebenschilddrüsenfunktion

Der iPTH (intakter parathormone) ist ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin zur Diagnose und Überwachung von Störungen des Parathormonhaushalts, insbesondere bei Erkrankungen wie Hyperparathyreose und Niereninsuffizienz. Durch die Bestimmung des iPTH-Werts lassen sich hormonelle Ungleichgewichte frühzeitig erkennen, was für eine effektive Behandlung und Prävention von Folgeerkrankungen entscheidend ist.

Referenzbereich

15 - 65

Niedrige Werte

Niedrige intakte Parathormon (iPTH)-Werte zeigen einen gestörten Regelkreis der Kalziumhomöostase an, wobei die primäre Ursache ein Hypoparathyreoidismus ist. Dieser entsteht durch eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen, bedingt durch Autoimmunprozesse, chirurgische Entfernung oder angeborene Defekte[4][5]. Pathophysiologisch führt die unzureichende PTH-Sekretion zu Hypokalzämie, da die renal-tubuläre Kalziumreabsorption, die Vitamin-D-Aktivierung und die osteoklastäre Knochenresorption ausbleiben[4][5]. Klinisch manifestiert sich dies mit neuromuskulärer Übererregbarkeit (z.B. Tetanie, Krampfanfälle) und längerfristig mit Basalganglienverkalkungen[5].

Postoperative Schädigungen – etwa nach Thyreoidektomie – stellen die häufigste sekundäre Ursache dar, da die Nebenschilddrüsen durch versehentliche Resektion, Devaskularisation oder Narbenbildung ihre Funktion einbüßen[4][5].

Eine Hypokalzämie bei gleichzeitig inadäquat niedrigem oder normal-niedrigem PTH bestätigt die Diagnose, wobei ergänzend Phosphat erhöht und alkalische Phosphatase normwertig sind[5].

Autoimmunerkrankungen wie das polyglanduläre Autoimmunsyndrom Typ 1 (APS-1) führen zur Zerstörung der Nebenschilddrüsen durch autoreaktive Antikörper, was einen chronischen Hypoparathyreoidismus verursacht[5].

Differenzialdiagnostisch muss ein Pseudohypoparathyreoidismus abgegrenzt werden, bei dem trotz hohem PTH eine Endorganresistenz besteht[5].

  • und Vitamin-D-Substitution im Vordergrund, bei refraktären Verläufen wird rhPTH(1-84) eingesetzt[5]. Die rechtzeitige Diagnose ist entscheidend, um chronische Komplikationen wie Nephrokalzinose oder neurologische Schäden zu vermeiden.

Hohe Werte

Erhöhte Werte des intakten Parathormons (iPTH) im klinischen Kontext sind oft mit einer Störung im Kalzium-Phosphat-Stoffwechsel verbunden.

Primäre Ursache: Der primäre Hyperparathyreoidismus ist eine häufige Erkrankung, bei der die Nebenschilddrüsenüberschussig Parathormon produzieren, was zu Hyperkalzämie führt. Diese Form ist diagnostisch relevant für die Abgrenzung anderer Hyperkalzämieursachen wie maligne Tumoren oder Sarkoidose. Die meisten Patienten mit primärem Hyperparathyreoidismus zeigen erhöhte PTH-Werte, was die Diagnose erleichtert[1][3].

  • und Phosphatregulation sowie Vitamin D-Defiziten. Dies führt zu einer Hyperphosphatämie und einer verminderten Calcitriolproduktion, was die PTH-Sekretion anregt[2]. Bei Dialysepatienten ist eine Phosphatbindertherapie oft notwendig, um Phosphatspiegel zu regulieren[2].

Die Diagnose und Therapie dieser Zustände erfordern die Einbeziehung biochemischer Marker sowie eine differenzierte klinische Beurteilung gemäß aktuellen medizinischen Leitlinien. Insgesamt sind erhöhte iPTH-Werte ein wichtiger biochemischer Marker für die Diagnose und Überwachung verschiedener Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Kalzium-Phosphat-Stoffwechsel, insbesondere in der Nierenerkrankung und bei endokrinen Störungen. Gezielte diagnostische und therapeutische Maßnahmen sind entscheidend für eine wirksame Behandlung dieser Erkrankungen.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Sekundäre Hyperparathyreoidismus

Sekundäre Hyperparathyreoidismus

Niere

Eine Reaktion auf niedrige Kalziumspiegel aufgrund anderer zugrunde liegender Gesundheitsprobleme wie Nierenversagen oder Vitamin-D-Mangel. Hohe PTH-Werte treten auf, um die Kalziumspiegel auszugleichen.

Primäre Hyperparathyreoidismus

Primäre Hyperparathyreoidismus

BlutNiere

Häufig verursacht durch ein Adenom oder eine Hyperplasie der Nebenschilddrüse, das zu einer übermäßigen PTH-Sekretion führt. Dies kann zu hohen Kalziumspiegeln im Blut (Hyperkalzämie) führen und das Risiko für Nierensteine, Osteoporose und Müdigkeit erhöhen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Kalzium- und Phosphat-Management

Kalzium- und Phosphat-Management

Bei sekundärem Hyperparathyreoidismus kann die Kalziumaufnahme durch Nahrungsergänzungsmittel erhöht werden, während gleichzeitig die Phosphat-Aufnahme reduziert wird, um das Gleichgewicht zu halten.

Vitamin-D-Zufuhr

Vitamin-D-Zufuhr

Die Aufrechterhaltung angemessener Vitamin-D-Spiegel durch Sonnenexposition oder Nahrungsergänzungsmittel kann helfen, die Kalziumaufnahme zu unterstützen und die PTH-Sekretion zu regulieren.

Ergebniserklärung

Niedrige intakte Parathormon (iPTH)-Werte zeigen einen gestörten Regelkreis der Kalziumhomöostase an, wobei die primäre Ursache ein Hypoparathyreoidismus ist. Dieser entsteht durch eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen, bedingt durch Autoimmunprozesse, chirurgische Entfernung oder angeborene Defekte[4][5]. Pathophysiologisch führt die unzureichende PTH-Sekretion zu Hypokalzämie, da die renal-tubuläre Kalziumreabsorption, die Vitamin-D-Aktivierung und die osteoklastäre Knochenresorption ausbleiben[4][5]. Klinisch manifestiert sich dies mit neuromuskulärer Übererregbarkeit (z.B. Tetanie, Krampfanfälle) und längerfristig mit Basalganglienverkalkungen[5].

Postoperative Schädigungen – etwa nach Thyreoidektomie – stellen die häufigste sekundäre Ursache dar, da die Nebenschilddrüsen durch versehentliche Resektion, Devaskularisation oder Narbenbildung ihre Funktion einbüßen[4][5].

Eine Hypokalzämie bei gleichzeitig inadäquat niedrigem oder normal-niedrigem PTH bestätigt die Diagnose, wobei ergänzend Phosphat erhöht und alkalische Phosphatase normwertig sind[5].

Autoimmunerkrankungen wie das polyglanduläre Autoimmunsyndrom Typ 1 (APS-1) führen zur Zerstörung der Nebenschilddrüsen durch autoreaktive Antikörper, was einen chronischen Hypoparathyreoidismus verursacht[5].

Differenzialdiagnostisch muss ein Pseudohypoparathyreoidismus abgegrenzt werden, bei dem trotz hohem PTH eine Endorganresistenz besteht[5].

Diagnostisch erfolgen zunächst Serumanalysen von Kalzium, Phosphat, Magnesium, Kreatinin und Vitamin D[5]. Bei Hypokalzämie mit unangemessen niedrigem iPTH bestätigt ein Provokationstest mit PTH-Analog den Pseudohypoparathyreoidismus (fehlender cAMP-Anstieg im Urin)[5]. Genetische Tests und Antikörperbestimmungen klären autoimmun oder hereditär bedingte Formen ab. Therapeutisch stehen Kalzium• und Vitamin-D-Substitution im Vordergrund, bei refraktären Verläufen wird rhPTH(1-84) eingesetzt[5]. Die rechtzeitige Diagnose ist entscheidend, um chronische Komplikationen wie Nephrokalzinose oder neurologische Schäden zu vermeiden.

Erhöhte Werte des intakten Parathormons (iPTH) im klinischen Kontext sind oft mit einer Störung im Kalzium-Phosphat-Stoffwechsel verbunden.

Primäre Ursache: Der primäre Hyperparathyreoidismus ist eine häufige Erkrankung, bei der die Nebenschilddrüsenüberschussig Parathormon produzieren, was zu Hyperkalzämie führt. Diese Form ist diagnostisch relevant für die Abgrenzung anderer Hyperkalzämieursachen wie maligne Tumoren oder Sarkoidose. Die meisten Patienten mit primärem Hyperparathyreoidismus zeigen erhöhte PTH-Werte, was die Diagnose erleichtert[1][3].

Sekundäre Ursache: Sekundärer Hyperparathyreoidismus entwickelt sich häufig bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) aufgrund einer gestörten Kalzium• und Phosphatregulation sowie Vitamin D-Defiziten. Dies führt zu einer Hyperphosphatämie und einer verminderten Calcitriolproduktion, was die PTH-Sekretion anregt[2]. Bei Dialysepatienten ist eine Phosphatbindertherapie oft notwendig, um Phosphatspiegel zu regulieren[2].

Die Diagnose und Therapie dieser Zustände erfordern die Einbeziehung biochemischer Marker sowie eine differenzierte klinische Beurteilung gemäß aktuellen medizinischen Leitlinien. Insgesamt sind erhöhte iPTH-Werte ein wichtiger biochemischer Marker für die Diagnose und Überwachung verschiedener Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Kalzium-Phosphat-Stoffwechsel, insbesondere in der Nierenerkrankung und bei endokrinen Störungen. Gezielte diagnostische und therapeutische Maßnahmen sind entscheidend für eine wirksame Behandlung dieser Erkrankungen.

Quellen

https://medlineplus.gov/lab-tests/parathyroid-hormone-pth-test/(Link öffnen)
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11599631/(Link öffnen)
https://www.webmd.com/a-to-z-guides/parathyroid-hormone-blood-test(Link öffnen)
https://en.wikipedia.org/wiki/Parathyroid_hormone(Link öffnen)
https://healthmatters.io/understand-blood-test-results/parathyroid-hormone-intact(Link öffnen)
https://www.netdoktor.de/laborwerte/parathormon/(Link öffnen)
https://www.msdmanuals.com/de/heim/hormon-und-stoffwechselerkrankungen/erkrankungen-der-nebenschilddr%C3%BCse/hyperparathyreoidismus(Link öffnen)
https://www.cme-kurs.de/kurse/hypoparathyreoidismus-unterfunktion-der-nebenschilddruesen/(Link öffnen)
https://www.apotheken-umschau.de/diagnose/laborwerte/parathormon-pth-erhoeht-den-blut-kalziumspiegel-742365.html(Link öffnen)
https://www.msdmanuals.com/de/profi/endokrine-und-metabolische-krankheiten/nebenschilddr%C3%BCsenerkrankungen/hypoparathyreoidismus(Link öffnen)
https://ibl-international.com/media/mageworx/downloads/attachment/file/n/m/nm59041_ifu_eu_de_pth_intact_elisa_2018-07_sym4.pdf(Link öffnen)
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10516794/(Link öffnen)
https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1024/1661-8157/a003888(Link öffnen)
https://flexikon.doccheck.com/de/Osteoporose(Link öffnen)
https://www.g-ba.de/downloads/92-975-1940/2017-05-30_Modul4A_Etelcalcetid.pdf(Link öffnen)

Ausführliche Informationen

Der Parameter iPTH, kurz für „intakter Parathormon“, ist ein entscheidender Biomarker in der Labormedizin zur Beurteilung des Parathormonspiegels im Blut. Das Parathormon (PTH) spielt eine zentrale Rolle im Calcium- und Phosphathaushalt des Körpers, indem es die Freisetzung von Calcium aus den Knochen reguliert, die Rückresorption von Calcium in den Nieren fördert und die Produktion von aktivem Vitamin D (Calcitriol) anregt, um die Calciumaufnahme im Darm zu verbessern. Das iPTH ist die unveränderte, biologisch aktive Form des Hormons und gilt als zuverlässiger Indikator für den Parathormonstatus. Die diagnostische Bedeutung des iPTH-Tests liegt vor allem in der Beurteilung von Erkrankungen des Parathyroiddrüsens sowie in der Differentialdiagnose bei Störungen des Calciumstoffwechsels. Ein erhöhter iPTH-Wert weist häufig auf eine primäre Hyperparathyreose hin, bei der die Nebenschilddrüsen übermäßig Parathormon produzieren. Ein erniedrigter Wert kann hingegen auf eine Hypoparathyreose, zum Beispiel nach Operationen oder durch Autoimmunprozesse, hindeuten. Darüber hinaus lässt sich mit dem iPTH-Test auch die sekundäre Hyperparathyreose bewerten, die bei chronischer Nierenerkrankung auftreten kann. Ein iPTH-Test wird meist in Zusammenhang mit anderen Laborparametern wie Calcium, Phosphat und Vitamin D durchgeführt, um den komplexen Calciumstoffwechsel zu analysieren. Er wird insbesondere bei Patienten angeordnet, die Symptome wie Knochenschmerzen, Muskelschwäche, Nierensteine oder Knochenbrüche aufweisen. Ebenso ist der Test sinnvoll bei der Abklärung von unklaren Calcium-Hormonpathologien, bei follikulären Nierenerkrankungen oder zur Überwachung nach einer operativen Entfernung der Parathyroiddrüsen. Die Interpretation der Testergebnisse ist entscheidend für die weitere Diagnostik und Therapie. Ein erhöhter iPTH-Wert in Kombination mit erhöhtem Calcium spricht für eine primäre Hyperparathyreose, während ein niedriger iPTH bei gleichzeitig niedrigem Calcium auf eine Hypoparathyreose hinweisen kann. Bei chronischer Nierenerkrankung sind erhöhte iPTH-Werte typisch und deuten auf eine sekundäre Hyperparathyreose hin, die behandelt werden muss, um Knochenabbau und andere Komplikationen zu vermeiden. Insgesamt bietet die Bestimmung des iPTH-Werts eine wichtige Grundlage für die Diagnose und das Management von Störungen im Calcium- und Knochenstoffwechsel. Schlüsselwörter: iPTH, Parathormon, Biomarker, Labormedizin, primäre Hyperparathyreose, sekundäre Hyperparathyreose, Hypoparathyreose, Calciumstoffwechsel, Nierenerkrankung, Labortest.