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sTFR als Biomarker: Bedeutung, Anwendung und Interpretation

Der Soluble Transferrin Receptor (sTFR) ist ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin zur Diagnose und Überwachung von Eisenmangel und Anämie. Er liefert präzise Hinweise auf den Eisenstatus des Körpers, ermöglicht eine differenzierte Anamnese und unterstützt die individuelle Behandlung. Durch seine Bedeutung für die Früherkennung von Eisenmangel ist der sTFR ein unverzichtbarer Bestandteil der Routinelaboranalyse.

Referenzbereich

1.9 - 4.4

Niedrige Werte

Niedrige Werte des löslichen Transferrin-Rezeptors (sTfR) sind in bestimmten klinischen Kontexten bedeutungsvoll, da sie auf eine verminderte Erythropoese oder einen ausreichenden Eisenstatus im Körper hindeuten können. Mögliche Ursachen für erniedrigte sTfR-Werte umfassen chronische Nierenerkrankungen mit renaler Anämie sowie eine Knochenmarksdepression, bei der die Bildung von roten Blutkörperchen beeinträchtigt ist. Pathophysiologisch gesehen spiegelt ein niedriger sTfR-Wert oft einen Zustand wider, in dem der Eisenstoffwechsel nicht durch einen Mangel an Eisen beeinflusst wird. Differentialdiagnostisch sollten andere Biomarker wie Transferrin und Ferritin berücksichtigt werden, um den Eisenstatus genau zu bestimmen. Klinisch bedeutsam ist die Unterscheidung zwischen einem tatsächlichen Eisenmangel und anderen Ursachen für Anämie, da dies die Behandlungsstrategie erheblich beeinflusst. Weitere diagnostische Schritte könnten die Untersuchung von Nierenfunktion und die Abklärung von Knochenmarksstörungen umfassen.

Hohe Werte

  • oder Folsäuremangel auftritt. Klinisch stellt der sTfR eine wertvolle diagnostische Größe dar, da seine Konzentration im Gegensatz zu Ferritin nicht durch akute Entzündungsprozesse verfälscht wird, was ihn besonders bei Anämien unklarer Genese hilfreich macht. Erhöhte sTfR-Werte können daher auf einen funktionellen Eisenmangel oder eine gesteigerte Erythropoese hinweisen und erfordern eingehende weitere Diagnostik, etwa Bestimmung von Ferritin, Transferrinsättigung, Vitamin-B12, Folsäure sowie gegebenenfalls eine Knochenmarkuntersuchung. Therapeutisch sollte die Ursache konsequent behandelt werden, beispielsweise durch Eisensubstitution bei Eisenmangel oder spezifische Therapie bei hämolytischen Anämien, immer unterstützt durch eine genaue Differenzialdiagnostik gemäß medizinischer Leitlinien.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Verminderte Eisenaufnahme

Verminderte Eisenaufnahme

Tannine (z. B. aus Rotwein und Schwarztee), Phytate und Lignine (aus Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten), Phosphate (z. B. aus Colagetränken), Oxalsäuren (z. B. aus Rhabarber und Spinat), Calciumverbindungen (z. B. aus Milch) sowie Salicylate (z. B. Aspirin) wirken hemmend auf die Aufnahme von Nicht-Hämeisen.

Schwangerschaft

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft kann der Körper mehr Transferin produzieren, um die erhöhten Eisenbedürfnisse des Fötus zu unterstützen.

Ergebniserklärung

Niedrige Werte des löslichen Transferrin-Rezeptors (sTfR) sind in bestimmten klinischen Kontexten bedeutungsvoll, da sie auf eine verminderte Erythropoese oder einen ausreichenden Eisenstatus im Körper hindeuten können. Mögliche Ursachen für erniedrigte sTfR-Werte umfassen chronische Nierenerkrankungen mit renaler Anämie sowie eine Knochenmarksdepression, bei der die Bildung von roten Blutkörperchen beeinträchtigt ist. Pathophysiologisch gesehen spiegelt ein niedriger sTfR-Wert oft einen Zustand wider, in dem der Eisenstoffwechsel nicht durch einen Mangel an Eisen beeinflusst wird. Differentialdiagnostisch sollten andere Biomarker wie Transferrin und Ferritin berücksichtigt werden, um den Eisenstatus genau zu bestimmen. Klinisch bedeutsam ist die Unterscheidung zwischen einem tatsächlichen Eisenmangel und anderen Ursachen für Anämie, da dies die Behandlungsstrategie erheblich beeinflusst. Weitere diagnostische Schritte könnten die Untersuchung von Nierenfunktion und die Abklärung von Knochenmarksstörungen umfassen.

Erhöhte Werte des löslichen Transferrin-Rezeptors (sTfR) im Serum spiegeln eine gesteigerte Expression des Transferrin-Rezeptors auf Erythroblasten und anderen sich teilenden Zellen wider, was vor allem auf einen erhöhten Eisenbedarf der Erythropoese hinweist. Pathophysiologisch ist dies typisch bei Eisenmangelzuständen, da die Zellen versuchen, die Eisenaufnahme durch vermehrte Rezeptor-Bildung zu maximieren. Zudem finden sich erhöhte sTfR-Werte bei hyperproliferativer oder ineffektiver Erythropoese, wie sie bei hämolytischen Anämien (z.B. Thalassämie, Sichelzellanämie), Anämie bei chronischen Erkrankungen mit Eisenmangelkomponente sowie bei Vitamin-B12• oder Folsäuremangel auftritt. Klinisch stellt der sTfR eine wertvolle diagnostische Größe dar, da seine Konzentration im Gegensatz zu Ferritin nicht durch akute Entzündungsprozesse verfälscht wird, was ihn besonders bei Anämien unklarer Genese hilfreich macht. Erhöhte sTfR-Werte können daher auf einen funktionellen Eisenmangel oder eine gesteigerte Erythropoese hinweisen und erfordern eingehende weitere Diagnostik, etwa Bestimmung von Ferritin, Transferrinsättigung, Vitamin-B12, Folsäure sowie gegebenenfalls eine Knochenmarkuntersuchung. Therapeutisch sollte die Ursache konsequent behandelt werden, beispielsweise durch Eisensubstitution bei Eisenmangel oder spezifische Therapie bei hämolytischen Anämien, immer unterstützt durch eine genaue Differenzialdiagnostik gemäß medizinischer Leitlinien.

Quellen

https://flexikon.doccheck.com/de/L%C3%B6slicher_Transferrin-Rezeptor(Link öffnen)
https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/blutbild/loeslicher-transferrin-rezeptor.html(Link öffnen)
https://www.onmeda.de/diagnose/laborwerte/transferrin-id202870/(Link öffnen)
https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/eisenmangel-und-eisenmangelanaemie(Link öffnen)
https://www.paracelsus.de/magazin/ausgabe/202405/blutarmut-was-sie-ueber-anaemie-wissen-sollten(Link öffnen)
https://www.ladr.de/a-z-laboranalysen/detail/transferrinrezeptor-loeslicher-stfr(Link öffnen)
https://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/default/09_Sonstige/Klinische-Chemie/Seiteninhalte/Seiteninhalte_S/loeslicher_Transferrinrezeptor_FB-PAE_6_STFR_OE.pdf(Link öffnen)
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/30138/1/Dissertation%20Daniela%20Meiser.pdf(Link öffnen)

Ausführliche Informationen

Der sTFR, der soluble Transferrin Receptor, ist ein wichtiger biomarker in der Labormedizin, der Aufschluss über den Eisenstoffwechsel im Körper gibt. Transferrinrezeptoren sind Zellstrukturen, die für die Aufnahme von Eisen aus dem Blut in die Zellen verantwortlich sind. Der lösliche Transferrin Receptor (sTFR) ist eine anpassbare Form dieses Rezeptors, die im Blut nachweisbar ist. Er spiegelt den Eisenbedarf der Körperzellen wider und ist somit ein differenziertes Instrument zur Beurteilung des Eisenhaushalts, insbesondere im Kontext von Eisenmangel oder Eisenüberladung. Im Rahmen der Diagnostik spielt der sTFR eine bedeutende Rolle bei der Erkennung von Eisenmangelanämien. Da der sTFR-Wert direkt den Eisenbedarf der Zellen widerspiegelt, ist er insbesondere bei unspezifischen Anämien hilfreich, um Eisenmangel von anderen Ursachen der Blutarmut zu unterscheiden. Ein erhöhter sTFR weist auf einen erhöhten Eisenbedarf hin, was typisch bei Eisenmangel ist. Im Gegensatz dazu bleibt der Wert bei Eisenüberladung oder Entzündung meist unverändert oder niedriger. Der sTFR ist bei verschiedenen Erkrankungen und Zuständen relevant. Ein erhöhter Wert zeigt häufig einen Eisenmangel an, beispielsweise bei Mangelernährung, chronischer Blutung, Schwangerschaft oder bei Eisenmangelanämie. Ein erniedrigter sTFR hingegen ist selten und kann bei Eisenlebihan oder bestimmten Erkrankungen mit einer eingeschränkten Zellaufnahme von Eisen beobachtet werden. Zusätzlich kann der sTFR-Wert bei Entzündungen oder chronischen Krankheitsprozessen eine ergänzende Rolle spielen, um die Unterscheidung zwischen Eisenmangel und Anämie der Entzündung zu erleichtern. Ein sTFR-Test wird typischerweise angeordnet, wenn der Verdacht auf eine Eisenmangelanämie besteht, insbesondere wenn die klassischen Parameter wieHb-Wert, Ferritin oder Transferrin nicht eindeutig sind. Er ist auch ein wertvolles Werkzeug in der differentialdiagnostischen Abklärung verschiedener Formen der Anämie. Die Bestimmung des sTFR-Werts ermöglicht eine genauere Einschätzung des Eisenstatus und trägt somit zu einer gezielten Therapieplanung bei. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt anhand etablierter Referenzbereiche. Ein erhöhter sTFR-Wert deutet auf einen Eisenmangel hin, insbesondere wenn Ferritin-Werte, die einen Eisenbestand anzeigen, gleichzeitig niedrig sind. Zusammen mit weiteren Parametern wie der Ferritin-Expression kann der sTFR dazu beitragen, die Diagnose einer Eisenmangelanämie sicher zu stellen. Für die Patienten ist der sTFR-Test ein sicheres und präzises Instrument, um den eigenen Eisenstatus zu überwachen und entsprechend gezielt behandelt zu werden. Schlüsselwörter: sTFR, soluble Transferrin Receptor, Biomarker, Eisenmangel, Labormedizin, Anämie, Diagnose, Eisenstoffwechsel