Freies Testosteron: Laboranalyse, Normwerte & Bedeutung
Freies Testosteron, der ungebundene und biologisch aktive Anteil des Sexualhormons Testosteron, ist ein wesentlicher Biomarker im Hormonstatus. Die präzise Laboruntersuchung dient der Diagnostik von Testosteronmangel (Hypogonadismus), Androgenstörungen (z. B. PCOS, Hirsutismus) und unerfülltem Kinderwunsch, da nur die freie Fraktion in Zielgeweben wirkt und so zuverlässige Therapieentscheidungen ermöglicht.
Referenzbereich
5 - 30
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung niedriger Werte
Bedeutung hoher Werte
Bedeutung hoher Werte
Erhöhte Werte von freiem Testosteron im klinischen Kontext können auf eine Reihe von pathophysiologischen Prozessen hinweisen. Bei Männern sind erhöhte Testosteronspiegel selten, können jedoch auf exogene Testosteronzufuhr, endokrin aktive Hodentumoren oder androgenproduzierende Nebennierenkarzinome hinweisen. Bei Frauen sind erhöhte Testosteronspiegel häufiger von Bedeutung und können auf Tumore der Ovarien oder Nebennieren, Nebennierenhyperplasie oder das adrenogenitale Syndrom hindeuten. Klinisch implizieren erhöhte freie Testosteronspiegel bei Frauen ggf. Symptome wie Hirsutismus, Akne oder Haarausfall. Medizinische Leitlinien empfehlen in solchen Fällen eine umfassende diagnostische Abklärung, einschließlich bildgebender Verfahren und Hormonanalysen, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren. Therapeutische Maßnahmen können je nach Diagnose die Einnahme von Anti-Androgenen oder die operative Entfernung von Tumoren umfassen.
Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Höheres Alter
Mit zunehmendem Alter sinken die Testosteronwerte natürlich. Regelmäßige Überwachung kann angebracht sein.

Alkoholkonsum
Übermäßiger Alkoholkonsum kann langfristig zu einer Reduktion der Testosteronwerte führen. Eine Reduktion des Alkoholkonsums wird empfohlen.

Übergewicht
Übergewicht kann zu niedrigeren Testosteronwerten führen, insbesondere bei Männern. Eine Gewichtsreduktion und gesunde Ernährung sind ratsam.
Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Vermeide Fertigprodukte
Fertigprodukte enthalten oft Zusatzstoffe und hohe Mengen an Zucker, Salz und schlechten Fetten, die hormonelle Ungleichgewichte verschärfen können.

Esse mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag
Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse unterstützt das hormonelle Gleichgewicht.

Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch, Walnüssen und Leinsamen enthalten sind, unterstützen die hormonelle Gesundheit.

Verzichte auf das Rauchen
Rauchen kann zu hormonellen Ungleichgewichten führen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Regelmäßig Sport treiben
Regelmäßige, moderate Bewegung unterstützt die hormonelle Balance. Zu intensives Training kann jedoch hormonelle Ungleichgewichte verstärken und z.B. bei Frauen zu Zyklusunregelmäßigkeiten führen. (Bei ME-CFS Pacing beachten!)
Ergebniserklärung
Die Messung des freien Testosterons erfolgt durch einen Bluttest. Die Ergebnisse werden in Pikogramm pro Milliliter (pg/mL) angegeben und können je nach Labor und Referenzbereich variieren: • Normale Werte: Die normalen Werte für freies Testosteron variieren je nach Alter und Geschlecht: • Männer: Typischerweise zwischen 5 und 21 pg/mL. • Frauen: Typischerweise zwischen 0,3 und 3,0 pg/mL. • Erhöhte Werte: Erhöhte Werte des freien Testosterons können auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, darunter: • Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) bei Frauen • Androgen-produzierende Tumore • Einnahme von anabolen Steroiden oder Androgenen • Verminderte Werte: Niedrige Werte des freien Testosterons können auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, darunter: • Hypogonadismus (verminderte Funktion der Hoden oder Eierstöcke) • Alterungsprozesse • Chronische Krankheiten wie Typ-2-Diabetes oder Lebererkrankungen • Einnahme bestimmter Medikamente, die den Testosteronspiegel senken
Erhöhte Werte von freiem Testosteron im klinischen Kontext können auf eine Reihe von pathophysiologischen Prozessen hinweisen. Bei Männern sind erhöhte Testosteronspiegel selten, können jedoch auf exogene Testosteronzufuhr, endokrin aktive Hodentumoren oder androgenproduzierende Nebennierenkarzinome hinweisen. Bei Frauen sind erhöhte Testosteronspiegel häufiger von Bedeutung und können auf Tumore der Ovarien oder Nebennieren, Nebennierenhyperplasie oder das adrenogenitale Syndrom hindeuten. Klinisch implizieren erhöhte freie Testosteronspiegel bei Frauen ggf. Symptome wie Hirsutismus, Akne oder Haarausfall. Medizinische Leitlinien empfehlen in solchen Fällen eine umfassende diagnostische Abklärung, einschließlich bildgebender Verfahren und Hormonanalysen, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren. Therapeutische Maßnahmen können je nach Diagnose die Einnahme von Anti-Androgenen oder die operative Entfernung von Tumoren umfassen.
Quellen
- •https://www.pharmazeutische-zeitung.de/nur-fehlendes-ersetzen/seite/2/?cHash=aa4146632cda13624a3967fd2bbe1810(Link)
- •https://flexikon.doccheck.com/de/Testosteron(Link)
- •https://www.netdoktor.de/Diagnostik+Behandlungen/Laborwerte/Testosteron-1522.html(Link)
- •https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sexualorgane/maennliche-hormone/testosteronmangel.html(Link)
- •https://www.fernarzt.com/wissen/laborwerte/testosteron/(Link)
Ausführliche Informationen
Häufig gestellte Fragen
Was bedeuten erhöhte oder erniedrigte Werte des freien Testosterons?
Erhöhte freie Testosteronwerte können bei Männern zu Akne, Hirsutismus, aggressiver Stimmung oder Haarausfall führen; bei Frauen verstärken sie Menstruationsstörungen und männliche Behaarung. Erniedrigte Werte äußern sich häufig in Müdigkeit, Libidoverlust, Muskelschwäche, Depression und erhöhter Frakturanfälligkeit. Abweichungen sollten immer im Kontext von Gesamt- und SHBG-gebundenem Testosteron sowie klinischem Bild bewertet werden, um Ursachen wie Hormonstörungen auszuschließen.
Wie wird der Test auf freies Testosteron durchgeführt?
Die Messung erfolgt meist per Blutentnahme am frühen Morgen (zwischen 7–10 Uhr), wenn der Testosteronspiegel am höchsten ist. Labor bestimmt Gesamttestosteron, SHBG und Albumin und berechnet daraus den freien Anteil („berechnetes freies Testosteron“) oder nutzt spezielle Direktmessverfahren. Eine korrekte Vorbereitung (kein Sport, nüchtern) verbessert die Aussagekraft der Werte.
Wie kann man den freien Testosteronspiegel auf natürliche Weise verbessern?
Gesunde Lebensführung unterstützt die Hormonbalance: regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining, ausreichender Schlaf (7–9 Std.), Stressreduktion (z. B. Entspannungstechniken) und eine proteinreiche, nährstoffreiche Ernährung. Vitamin D-Status optimieren, hohes Körperfett reduzieren und übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden. Diese Maßnahmen können helfen, SHBG-Werte zu regulieren und somit den freien Testosteronanteil zu erhöhen.
Welche Symptome können mit Abweichungen des freien Testosterons verbunden sein?
Niedrige Werte: Müdigkeit, gesteigerte Reizbarkeit, Antriebslosigkeit, Erektionsstörungen, Muskelabbau, Osteoporoserisiko und Konzentrationsprobleme. Hohe Werte: Akne, verstärkter Körperhaarwuchs, unregelmäßige Menstruation (Frauen), aggressive Stimmung und Haarausfall (Männer). Da viele Symptome unspezifisch sind, ist eine labortechnische Abklärung sinnvoll, wenn sie langfristig bestehen.
Wann sollte man einen Arzt wegen abweichender freier Testosteronwerte aufsuchen?
Bei andauernden Symptomen wie Libidoverlust, Erektionsstörungen, unerklärlicher Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Muskel- oder Knochenabbau sowie Hautveränderungen (Akne, Hirsutismus). Auch plötzliche Gewichtszunahme, unerklärte Frakturen oder Zyklusstörungen rechtfertigen eine Abklärung. Ein Endokrinologe oder Urologe kann mittels weiterführender Tests (z. B. LH/FSH, Prolaktin) die Ursache klären.