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Interferon-Gamma (IFN-γ): Entzündungsbiomarker im Labor

Interferon-Gamma (IFN-γ) ist ein proinflammatorisches Zytokin und wichtiger Biomarker in der Labormedizin, das von T-Lymphozyten und natürlichen Killerzellen freigesetzt wird. In der immunologischen Labordiagnostik, etwa beim QuantiFERON-Bluttest, dient IFN-γ zur Erkennung latenter Tuberkulose, zur Überwachung der Immunantwort und als Entzündungsmarker. Durch seine hohe Sensitivität und Spezifität liefert Interferon-Gamma verlässliche Informationen für Infektionsdiagnosen und Autoimmunerkrankungen.

Referenzbereich

65-800

Bedeutung niedriger Werte

Niedrige Interferon-Gamma (IFN-γ)-Werte können im klinischen Kontext auf eine Beeinträchtigung des Immunsystems hinweisen, insbesondere in der Kontrolle von intrazellulären Pathogenen wie Mykobakterien. Ein vollständiger Mangel an Interferon-γ-Rezeptoren, wie bei der Mendelianen Suszeptibilität für Mykobakteriosen (MSMD), führt zu schweren Infektionen mit Mykobakterien und anderen Pathogenen aufgrund des Ausbleibens der IFN-γ-vermittelten Immunantwort[5]. Niedrige IFN-γ-Spiegel können auch in allergischen Zuständen auftreten, bei denen eine TH2-Dominanz besteht, da hier die Produktion von IFN-γ durch TH1-Zellen verringert ist[3]. Differentialdiagnostisch sollten infektiöse Erkrankungen, genetische Störungen des Immunsystems und immunmodulierende Therapien in Betracht gezogen werden. Weitere diagnostische Schritte umfassen die Beurteilung von Rezeptormutationen, eine Immunphänotypisierung sowie eine gründliche anamnestische und klinische Untersuchung. In Verdachtsfällen können auch Infektionen durch opportunistische Erreger berücksichtigt werden, die bei einem gestörten Immunstatus häufiger auftreten.

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Interferon-gamma (IFN-γ)-Werte spiegeln eine verstärkte zelluläre Immunantwort wider, insbesondere durch TH1-Zellen, CD8+-T-Zellen und NK-Zellen, die als Reaktion auf intrazelluläre Pathogene (z.B. Mycobacterium tuberculosis), Tumorzellen oder chronisch-entzündliche Prozesse erfolgt[1][5]. Pathophysiologisch induziert IFN-γ die Makrophagenaktivierung mit gesteigerter Phagozytose, NO-Produktion und Antigenpräsentation, was in der Tuberkulosediagnostik mittels Interferon-Gamma-Release-Assay (IGRA) genutzt wird: Spezifische Antigene (ESAT-6/CFP-10) stimulieren Gedächtnis-T-Zellen zur IFN-γ-Sekretion, wobei Werte ≥0,35 IU/ml als positiv gelten[3][4][5]. Klinisch relevant sind erhöhte Spiegel bei aktiver oder latenter Tuberkulose, granulomatösen Erkrankungen (z.B. Sarkoidose), chronischen Virusinfektionen (HBV, HCV) und bestimmten Autoimmunerkrankungen. Die Interpretation erfordert Kontextbewertung – bei positivem IGRA erfolgen weitere Diagnostik (Bildgebung, Sputumkultur) zur Unterscheidung zwischen latenter und aktiver Tuberkulose[3][5]. Therapeutisch können je nach Ursache antimikrobielle Therapien, Immunsuppressiva (z.B. Corticosteroide bei Hyperinflammation) oder Biologika (z.B. Anti-IL-12/23 bei granulomatösen Erkrankungen) indiziert sein.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Mitochondriale Dysfunktion

Mitochondriale Dysfunktion

Erkrankungen wie chronische Müdigkeit, Fibromyalgie oder neurodegenerative Störungen sind mit einer Fehlfunktion der Zellkraftwerke verbunden, was den rT3-Spiegel beeinflussen kann.

Hormonelle & psychische Belastungen

Hormonelle & psychische Belastungen

Stress

Depressionen, Angststörungen und Stress können den Schilddrüsenstoffwechsel verändern.

Chronische Erkrankungen & Entzündungen

Chronische Erkrankungen & Entzündungen

Herz

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Migräne, Infektionen und Autoimmunprozesse können zu einem erhöhten rT3-Spiegel führen.

Stoffwechselstörungen

Stoffwechselstörungen

Insulinresistenz, Diabetes mellitus und Adipositas können die Umwandlung von T4 in T3 stören und rT3 erhöhen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Bewegung

Bewegung

Regelmäßige körperliche Betätigung ist gesundheitsfördernd. Es wurde nachgewiesen, dass körperliche Betätigung den Plasmaspiegel des Zytokins Interferon-Gamma verändert (bei ME/CFS Pacing beachten!).

Stressreduktion

Stressreduktion

Vermeidung von chronischem Stress, da Cortisol die T3-Umwandlung hemmt. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können hilfreich sein.

Anpassung der Schilddrüsenmedikation

Anpassung der Schilddrüsenmedikation

Sprich mit deinem Arzt über die Möglichkeit der Optimierung deiner Schilddrüsenmedikation.

Nährstoffmängel beheben

Nährstoffmängel beheben

Selen und Jod auffüllen, wenn ein Mangel vorliegt Eisenspiegel überprüfen und ggf. optimieren.

Ergebniserklärung

Niedrige Interferon-Gamma (IFN-γ)-Werte können im klinischen Kontext auf eine Beeinträchtigung des Immunsystems hinweisen, insbesondere in der Kontrolle von intrazellulären Pathogenen wie Mykobakterien. Ein vollständiger Mangel an Interferon-γ-Rezeptoren, wie bei der Mendelianen Suszeptibilität für Mykobakteriosen (MSMD), führt zu schweren Infektionen mit Mykobakterien und anderen Pathogenen aufgrund des Ausbleibens der IFN-γ-vermittelten Immunantwort[5]. Niedrige IFN-γ-Spiegel können auch in allergischen Zuständen auftreten, bei denen eine TH2-Dominanz besteht, da hier die Produktion von IFN-γ durch TH1-Zellen verringert ist[3]. Differentialdiagnostisch sollten infektiöse Erkrankungen, genetische Störungen des Immunsystems und immunmodulierende Therapien in Betracht gezogen werden. Weitere diagnostische Schritte umfassen die Beurteilung von Rezeptormutationen, eine Immunphänotypisierung sowie eine gründliche anamnestische und klinische Untersuchung. In Verdachtsfällen können auch Infektionen durch opportunistische Erreger berücksichtigt werden, die bei einem gestörten Immunstatus häufiger auftreten.

Erhöhte Interferon-gamma (IFN-γ)-Werte spiegeln eine verstärkte zelluläre Immunantwort wider, insbesondere durch TH1-Zellen, CD8+-T-Zellen und NK-Zellen, die als Reaktion auf intrazelluläre Pathogene (z.B. Mycobacterium tuberculosis), Tumorzellen oder chronisch-entzündliche Prozesse erfolgt[1][5]. Pathophysiologisch induziert IFN-γ die Makrophagenaktivierung mit gesteigerter Phagozytose, NO-Produktion und Antigenpräsentation, was in der Tuberkulosediagnostik mittels Interferon-Gamma-Release-Assay (IGRA) genutzt wird: Spezifische Antigene (ESAT-6/CFP-10) stimulieren Gedächtnis-T-Zellen zur IFN-γ-Sekretion, wobei Werte ≥0,35 IU/ml als positiv gelten[3][4][5]. Klinisch relevant sind erhöhte Spiegel bei aktiver oder latenter Tuberkulose, granulomatösen Erkrankungen (z.B. Sarkoidose), chronischen Virusinfektionen (HBV, HCV) und bestimmten Autoimmunerkrankungen. Die Interpretation erfordert Kontextbewertung – bei positivem IGRA erfolgen weitere Diagnostik (Bildgebung, Sputumkultur) zur Unterscheidung zwischen latenter und aktiver Tuberkulose[3][5]. Therapeutisch können je nach Ursache antimikrobielle Therapien, Immunsuppressiva (z.B. Corticosteroide bei Hyperinflammation) oder Biologika (z.B. Anti-IL-12/23 bei granulomatösen Erkrankungen) indiziert sein.

Quellen

  • https://naturheilzentrum-breidenbach.de/interferon-ifn-gamma/(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Interferon-gamma(Link)
  • https://www.imd-berlin.de/fileadmin/user_upload/Diag_Info/258_TH1TH2_Balance.pdf(Link)
  • https://www.symptome.ch/threads/th1-interferon-gamma-zu-niedrig-seit-2-jahren-dauerkrank.146250/(Link)
  • https://www.orpha.net/de/disease/detail/99898(Link)
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Interferon-%CE%B3(Link)
  • https://edoc.ub.uni-muenchen.de/22790/1/Reinhold_Lisa.pdf(Link)
  • https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-2005-919075.pdf(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Interferon-Gamma-Release_Assay(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Was ist Interferon-Gamma (IFN-γ) und welche Rolle spielt es im Körper? Interferon-Gamma (IFN-γ) ist ein zelluläres Boten­stoff­protein (Zytokin), das vor allem von T-Lymphozyten und natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) gebildet wird. Es gilt als zentraler Mediator der zellulären Immunantwort und fördert die Aktivierung von Makrophagen, erhöht die antigenpräsentierende Funktion von Immunzellen und reguliert die Ausbildung von Antikörpern. In der Labormedizin wird IFN-γ als wichtiger Biomarker eingesetzt, um die Funktionsfähigkeit des Th1-Immun­antwort­profils zu beurteilen und Infektionen oder immunologische Störungen frühzeitig zu erkennen. Welche diagnostische Bedeutung hat Interferon-Gamma (IFN-γ)? Der IFN-γ-Nachweis spielt eine Schlüsselrolle bei der Diagnostik latenter Tuberkulose (QuantiFERON-TB Gold, T-Spot.TB) und bei der Bewertung von immunmodulierenden Therapien. ELISA- oder ELISpot-basierte IFN-γ-Interferon-Gamma-Release-Assays (IGRA) messen die IFN-γ-Ausschüttung von Blut­zellen nach Stimulation mit Tuberkulose-spezifischen Antigenen. Ein erhöhter IFN-γ-Wert spricht für eine T-Zell-Sensibilisierung gegenüber Mycobacterium tuberculosis, noch bevor Symptome auftreten. Daneben gewinnt die IFN-γ-Messung an Bedeutung bei Autoimmun­erkrankungen, allergischen Reaktionen und immunonkologischen Therapiekontrollen. Bei welchen Erkrankungen oder Zuständen ist IFN-γ erhöht oder erniedrigt? Erhöhte IFN-γ-Spiegel finden sich typischerweise bei: • Intrazellulären Infektionen (z. B. Tuberkulose, Virushepatitiden, CMV) • Chronisch-entzündlichen und Autoimmun­erkrankungen (z. B. Rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn) • Immuntherapien (z. B. Checkpoint-Inhibitoren in der Onkologie) Geringe IFN-γ-Spiegel deuten hingegen auf: • Angeborene oder erworbene Immundefizite • Hochgradige Immunsuppression (z. B. HIV/AIDS, Kortikosteroide) • Sepsis und kritische Erkrankungen mit „Immunparalyse“ Wann wird ein Interferon-Gamma (IFN-γ)-Test typischerweise angeordnet? Der IFN-γ-Test wird vor allem zur Abklärung einer latenten oder aktiven Tuberkulose-Infektion eingesetzt, wenn der Tuberkulin-Hauttest (THT) unspezifisch oder konfundiert ist (z. B. bei BCG-Vorimpfung). Weitere Indikationen sind: Monitoring bei immunsuppressiver Therapie, Evaluation chronischer Virusinfektionen und Unterstützung der Diagnostik bei Autoimmun­erkrankungen. In der Forschung und klinischen Studien dient der IFN-γ-Test als Surrogatmarker für die Wirksamkeit von Impfstoffen oder Immuntherapien. Wie werden die Ergebnisse interpretiert? Laborintern gelten je nach Testsystem unterschiedliche Referenzbereiche. Bei QuantiFERON-TB Gold gilt ein Interferon-Gamma-Unterschied ≥ 0,35 IU/ml (nach Antigen-Stimulation minus Negativkontrolle) als positiv. Werte unterhalb dieses Cut-offs gelten als negativ, nicht verwertbar sind stark erhöhte Stimulationsergebnisse in der Positivkontrolle. Ein positives Ergebnis weist auf eine Sensibilisierung gegen Tuberkulose-Antigene hin, bedarf aber immer der klinischen Korrelation und bildgebender Abklärung. Niedrige IFN-γ-Antworten sprechen für eine abgeschwächte Th1-Immunreaktion. Präanalytisch sollten Zeitspanne zwischen Blutentnahme und Analyse (max. 16 Stunden) sowie korrekte Temperatur­bedingungen beachtet werden.