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Interleukin 6 (IL-6): Bedeutung, Werte & Labortests erklärt

Interleukin 6 (IL-6) ist ein wichtiger Biomarker in der Labormedizin, der entzündliche Prozesse und Immunreaktionen im Körper widerspiegelt. Er wird zur Diagnostik und Überwachung chronischer Entzündungskrankheiten, Infektionen sowie bei Krebs eingesetzt und spielt eine zentrale Rolle bei der Bewertung von Entzündungsaktivität und Krankheitsverlauf. Vielen Dank!

Referenzbereich

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Bedeutung niedriger Werte

Niedrige Interleukin-6-Werte können in verschiedenen klinischen Kontexten beobachtet werden und haben eine besondere Bedeutung, insbesondere bei der Unterscheidung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen. Beispielsweise sind niedrige IL-6-Werte tendenziell bei viralen ZNS-Infektionen zu erwarten, im Gegensatz zu bakteriellen Meningitis oder Encephalitis, bei denen höhere IL-6-Spiegel auftreten können. Die pathophysiologischen Mechanismen beinhalten die Rolle von IL-6 als Entzündungsmediator, der das Immunsystem aktiviert und Akute-Phase-Proteine produziert. Niedrige Werte können auf eine geringere Entzündungsaktivität oder spezifische Störungen im Immunsystem hinweisen. In der Differentialdiagnose ist es wichtig, IL-6 im Kontext anderer Biomarker wie CRP und PCT zu betrachten, um zwischen verschiedenen Ursachen einer Infektion oder Entzündung zu unterscheiden. Weitere diagnostische Schritte könnten die Untersuchung anderer Zytokine oder spezifischer Organfunktionstests umfassen, um die zugrunde liegende Ursache genauer zu bestimmen.

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte von Interleukin-6 (IL-6) im klinischen Kontext weisen auf eine starke entzündliche Reaktion hin, die systemisch sein kann und oft mit schweren Erkrankungen wie Sepsis assoziiert wird. Der Anstieg von IL-6 korreliert mit dem Schweregrad und der Prognose von Sepsis, wobei erhöhte IL-6-Werte auch bei Autoimmunerkrankungen, Traumata und Operationen festgestellt werden können. Pathophysiologisch spielt IL-6 eine zentrale Rolle bei der Freisetzung von Akute-Phase-Proteinen durch die Leber, was die Entzündungsreaktion weiter verstärken kann. In der Klinik kann IL-6 zur Diagnostik und Überwachung von Erkrankungen wie rheumatischen Erkrankungen und dem multiplen Myelom genutzt werden. Bei erhöhten IL-6-Werten sind weiterführende diagnostische Maßnahmen oder therapeutische Eingriffe, wie die Verwendung von IL-6-Hemmern wie Tocilizumab, indiziert. Diese Medikamente können die IL-6-Wirkung blockieren und sind bei bestimmten Autoimmunerkrankungen zugelassen. Die Kombination mit anderen Biomarkern wie CRP oder Procalcitonin kann die diagnostische Genauigkeit verbessern und eine gezielte Therapie unterstützen.

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen

Bei Erkrankungen wie Morbus Still oder systemischer juveniler idiopathischer Arthritis ist IL-1β oft dauerhaft erhöht und treibt Gelenk- und Organschäden voran.

Rauchen und Stress

Rauchen und Stress

Beide fördern Entzündungsprozesse und die IL-1β-Produktion.

Stoffwechselstörungen

Stoffwechselstörungen

Herz

Übergewicht und Insulinresistenz fördern Entzündungen, die IL-1β-Spiegel ansteigen lassen. Dies begünstigt Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Keine weiteren Informationen

Chronische Entzündungen oder Infektionen

Chronische Entzündungen oder Infektionen

Lang anhaltende Infektionen (z. B. durch Herpesviren) oder Entzündungskrankheiten wie rheumatoide Arthritis aktivieren Immunzellen, die IL-1β freisetzen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Medikamentöse Therapie

Medikamentöse Therapie

IL-1-Hemmer: - Anakinra: Blockiert den IL-1-Rezeptor und wird bei rheumatoider Arthritis oder Morbus Still eingesetzt. - Canakinumab: Ein Antikörper gegen IL-1β, der bei CAPS oder myelodysplastischen Syndromen (MDS) wirkt. - Rilonacept: Ein Fusionsprotein, das IL-1β neutralisiert – besonders bei rezidivierender Perikarditis. Kortison: Kurzfristige Einnahme kann akute Entzündungsschübe bremsen.

Lebensstilanpassungen

Lebensstilanpassungen

- Antientzündliche Lebensmittel: Omega-3-Fettsäuren (Lachs, Leinsamen), Antioxidantien (Beeren, dunkles Gemüse) reduzieren Entzündungen. - Meide Zucker und Weißmehl: Sie verstärken Entzündungsprozesse. - Moderate Aktivität (30 Min./Tag) senkt Entzündungswerte und verbessert die Immunregulation.

Alkohol in Maßen

Alkohol in Maßen

Übermäßiger Konsum belastet die Leber und fördert Entzündungen.

Medizinische Abklärung

Medizinische Abklärung

Lass Ursachen wie Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder genetische Syndrome (z. B. CAPS) ausschließen. Eine Knochenmark- oder Gewebebiopsie kann bei Verdacht auf Bluterkrankungen nötig sein.

Ergebniserklärung

Niedrige Interleukin-6-Werte können in verschiedenen klinischen Kontexten beobachtet werden und haben eine besondere Bedeutung, insbesondere bei der Unterscheidung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen. Beispielsweise sind niedrige IL-6-Werte tendenziell bei viralen ZNS-Infektionen zu erwarten, im Gegensatz zu bakteriellen Meningitis oder Encephalitis, bei denen höhere IL-6-Spiegel auftreten können. Die pathophysiologischen Mechanismen beinhalten die Rolle von IL-6 als Entzündungsmediator, der das Immunsystem aktiviert und Akute-Phase-Proteine produziert. Niedrige Werte können auf eine geringere Entzündungsaktivität oder spezifische Störungen im Immunsystem hinweisen. In der Differentialdiagnose ist es wichtig, IL-6 im Kontext anderer Biomarker wie CRP und PCT zu betrachten, um zwischen verschiedenen Ursachen einer Infektion oder Entzündung zu unterscheiden. Weitere diagnostische Schritte könnten die Untersuchung anderer Zytokine oder spezifischer Organfunktionstests umfassen, um die zugrunde liegende Ursache genauer zu bestimmen.

Erhöhte Werte von Interleukin-6 (IL-6) im klinischen Kontext weisen auf eine starke entzündliche Reaktion hin, die systemisch sein kann und oft mit schweren Erkrankungen wie Sepsis assoziiert wird. Der Anstieg von IL-6 korreliert mit dem Schweregrad und der Prognose von Sepsis, wobei erhöhte IL-6-Werte auch bei Autoimmunerkrankungen, Traumata und Operationen festgestellt werden können. Pathophysiologisch spielt IL-6 eine zentrale Rolle bei der Freisetzung von Akute-Phase-Proteinen durch die Leber, was die Entzündungsreaktion weiter verstärken kann. In der Klinik kann IL-6 zur Diagnostik und Überwachung von Erkrankungen wie rheumatischen Erkrankungen und dem multiplen Myelom genutzt werden. Bei erhöhten IL-6-Werten sind weiterführende diagnostische Maßnahmen oder therapeutische Eingriffe, wie die Verwendung von IL-6-Hemmern wie Tocilizumab, indiziert. Diese Medikamente können die IL-6-Wirkung blockieren und sind bei bestimmten Autoimmunerkrankungen zugelassen. Die Kombination mit anderen Biomarkern wie CRP oder Procalcitonin kann die diagnostische Genauigkeit verbessern und eine gezielte Therapie unterstützen.

Quellen

  • https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/infektionen-bakterien/interleukin-6.html(Link)
  • https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/labmed-2015-0088/html?lang=en(Link)
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Interleukin-6(Link)
  • https://zentrallabor.uk-essen.de/wp-content/uploads/2023/09/Packungsbeilage_IL-6_Atellica-IM-Siemens.pdf(Link)
  • https://epub.ub.uni-muenchen.de/25937/1/Boenisch_Spielen.pdf(Link)
  • https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8588778/(Link)
  • https://www.medmedia.at/univ-innere-medizin/crp-procalcitonin-il-6-in-der-klinischen-praxis/(Link)
  • https://edoc.ub.uni-muenchen.de/20907/(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Interleukin 6 (IL-6) ist ein bedeutender Botenstoff (Zytokin) des Immunsystems, der eine zentrale Rolle bei der Regulation von Entzündungsreaktionen und Immunantworten spielt. Es wird hauptsächlich von Immunzellen wie Makrophagen, T-Zellen und weiteren Zellen produziert und wirkt sowohl lokal in Geweben als auch systemisch im Blut. IL-6 beeinflusst vielfältige Physiologien, darunter die Aktivierung von Immunzellen, die Steuerung der Fieberentwicklung sowie die Regulation des Stoffwechsels und der Zellproliferation. In der Diagnostik gewinnt der IL-6-Spiegel im Blut seit Jahren zunehmend an Bedeutung, da er Hinweise auf akute und chronische Entzündungen sowie andere pathologische Zustände liefern kann. Ein erhöhter IL-6-Wert kann auf eine Vielzahl von Erkrankungen hinweisen, darunter Infektionen, autoimmune Erkrankungen, rheumatoide Arthritis und bestimmte Krebserkrankungen. Darüber hinaus ist IL-6 auch bei der Beurteilung des Verlaufs und der Therapiekontrolle von Erkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der systemischen Sklerose hilfreich. Ein erniedrigter IL-6-Wert ist meist klinisch weniger relevant, kann jedoch in bestimmten immunologischen Kontexten betrachtet werden. Ein Interleukin 6-Test wird häufig in der klinischen Praxis angeordnet, wenn Hinweise auf systemische Entzündungen oder Autoimmunprozesse vorliegen. Dazu gehören beispielsweise unerklärliche Fieberschübe, Verdacht auf Infektionskrankheiten, Autoimmunerkrankungen oder die Überwachung des Krankheitsverlaufs bei chronischen Entzündungszuständen. Auch in der Onkologie wird IL-6 mittels Bluttest zur Beurteilung des Krankheitsstatus und des Ansprechens auf Therapien genutzt. Die Interpretation der IL-6-Ergebnisse erfolgt im Kontext weiterer klinischer Befunde und Laborwerte. Ein erhöhter IL-6-Spiegel weist auf eine aktive Entzündung oder Krankheitsaktivität hin und kann die Diagnose unterstützen, jedoch ist IL-6 kein spezifischer Marker für eine einzelne Erkrankung. Niedrige oder normale Werte schließen akute Entzündungen in der Regel nicht aus. Der Arzt berücksichtigt also die IL-6-Werte gemeinsam mit anderen diagnostischen Erkenntnissen, um eine umfassende Einschätzung der Situation vorzunehmen. Insgesamt stellt der IL-6-Test ein wertvolles Instrument in der Labordiagnostik für die Beurteilung entzündlicher und immunologischer Prozesse dar. Durch seine Bandbreite an diagnostischer Bedeutung trägt er maßgeblich zur Früherkennung, Verlaufskontrolle und Therapieoptimierung bei verschiedenen Erkrankungen bei. Für Patienten ist es wichtig, die Testergebnisse im Rahmen einer ärztlichen Beratung zu interpretieren, um die jeweiligen Krankheitsprozesse besser zu verstehen und gezielt behandeln zu können.